Unglückliche PackungKEC kassiert Dämpfer gegen München – Krupp sprach vor Jubiläum über tägliches Drama

Uwe Krupp (Kölner Haie) schreibt seine Erkenntnisse während des Spieles nieder.

Trainer Uwe Krupp und die Spieler der Kölner Haie hinter der Bande am 3. Oktober 2023.

Die Kölner Haie wollten sich in der hart umkämpften Spitzengruppe der DEL festsetzen. Am Freitagabend kam RB München in die Lanxess-Arena.

von Uwe Bödeker (ubo)

Iserlohn gewann als Kellerkind 7:4 gegen den Tabellenzweiten Adler Mannheim – nur ein Beweis, wie eng es in der Liga zugeht. In der DEL-Tabelle hatten alle Teams von Platz drei bis sechs 23 Punkte nach 13 Spielen – die Kölner Haie waren dabei Fünfter und wollten sich oben festsetzen.

Am Freitagabend (27. Oktober 2023, ab 19.309 Uhr) kam RB München in die Lanxess-Arena. Im ersten Aufeinandertreffen gab es einen 5:2-Erfolg des KEC in München. Diesmal gab es einen unglücklichen 1:5-Dämpfer für Köln.

Ein gebrauchter Abend für KEC-Legende Uwe Krupp (58), der sein 600. DEL-Spiel als Trainer absolvierte. Vor dem Jubiläum wollte Krupp bei MagentaSport das alles nicht zu hoch hängen: „Mit Statistiken kenne ich mich nicht aus, aber irgendwann schaue ich bestimmt darauf zurück. Jetzt sind wir in der Saison und das tägliche Drama mit Höhen und Tiefen steht im Vordergrund.“ Nach dem 1:5 heißt es nun wohl eher Tiefen-Drama – wobei der Münchner-Sieg ein wenig zu hoch ausgefallen ist.

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Hier könnt ihr den Spielverlauf nachlesen:


Kölner Haie – RB München 1:5 (1:1, 0:2, 0:2)

1. Drittel: In Köln waren am Freitag wieder 17.626 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Lanxess-Arena.

Köln musste weiter auf Tim Wohlgemuth und Jason Bast (beide angeschlagen bzw. verletzt) verzichten. Mirko Pantkowki startete im Tor der Haie.

Schon nach drei Minuten musste Pantkowski den Puck aus dem Netz fischen: Christopher DeSousa erzielte das 1:0 für die Gäste, indem er einen Schuss von Jonathon Blum abfälschte.

München startete hier defensiv äußerst stabil, ließ kaum was zu. Die Haie versuchten zwar einiges, kamen aber nicht zu guten Abschlüssen vor dem Gäste-Tor. Nach zwölf Minuten dann Frederik Storm frei vor dem Münchner Tor, doch Goalie Mathias Niederberger war zur Stelle. 

Dann vollendete Kölns Gregor MacLeod einen Konter eiskalt zum 1:1. Bei dem Schuss in den Winkel hatte Niederberger keine Chance.

In der ersten Pause sagte Kölns Angreifer Dave McIntyre bei MagentaSport: „Es ist nicht viel passiert. Defensiv stehen beide Teams wirklich gut, das war ein Abtasten. Jetzt wird es interessant.“

2. Drittel: Zu Beginn des zweiten Abschnitts gaben die Haie Gas, glichen die Torschuss-Statistik bis zur 24. Minute aus - 10:10. Nach dem ersten Drittel hatten die Münchner noch die Nase mit 10:5 Schüssen vorne. Goalie Niederberger aber tadellos. Doch auch München blieb gefährlich und ausgerechnet der Ex-Kölner Patrick Hager machte das 2:1 für München (30. Minute). Wenige Sekunden später machte der Ex-Kölner Niko Krämmer das 1:3 - die Haie viel zu offen. Doppelschlag der Gäste in 36 Sekunden.

Köln antwortete wütend, hatte aber Pech mit zwei Pfosten-Treffern durch MacLeod und Nick Bailen. MacLeods Szene muss sogar per Video gecheckt werden, doch der Puck war nicht hinter der Linie.

Niederberger erwischte im Kasten der Bullen einen Sahnetag bisher. Das zweite Drittel ging an die Gäste. Münchens Andi Eder meinte: „Wir verteidigen gute und haben vorne zum richtigen Zeitpunkt zwei Tore gemacht. Die Führung ist verdient. Wir dürfen keins mehr kassieren und müssen vorne nicht um jeden Preis reinrennen.“

3. Drittel: Louis-Marc Aubry scheiterte gleich zu Beginn alleine vor dem Tor, das wäre der Anschluss gewesen. In der 33. Minute hämmerte Maxi Kammerer den Puck dann an den Pfosten – zum dritten Mal Alu-Pech für den KEC!

Die Haie mussten jetzt was machen, damit noch gejubelt werden kann. Gefeiert wurde im Schlussdrittel nur Maskottchen Sharky nach seiner Tanzeinlage und der Fan, der einen Puck aus der Luft fing. Den musste er abgeben, weil in jedem Spiel-Puck ein Chip ist. Dafür bekommt er im Tausch einen anderen Puck als Andenken.

Der KEC war jetzt am Drücker, doch der Puck wollte nicht über die Torlinie, auch nicht als Köln Überzahl hat. 33:22 Torschüsse für die Gastgeber bisher! Trainer Krupp versuchte 3:30 Minuten vor dem Schluss alles, nahm Pantkowski aus dem Tor, um eine 6:4-Überzahl zu kreieren. Doch Münchens Yasin Ehliz traf ins leere Kölner Tor zum 4:1.

Als Bailen auf 2:4 verkürzte, herrschte zunächst Jubel, doch der Treffer wurde nach Videobeweis aberkannt. Wütende Pfiffe der über 17.000 Fans. Niederberger wurde vor dem vermeintlichen Treffer behindert, verlor seinen Schläger. Austin Ortega gelang dann sogar noch das 5:1 ins leere KEC-Tor.

Kölns Alexandre Grenier sagte nach dem Spiel: „Die 36 Sekunden am Ende des zweiten Drittels waren entscheidend, aber wir haben nie aufgegeben. Wir müssen das Positive mitnehmen.“

Köln jetzt nach 14 Spielen auf Rang sechs der Tabelle, München kletterte auf Rang acht.


Vor dem Duell gegen München feierten die Kölner drei Siege in Serie. Überragend dabei einmal mehr Stürmer Maxi Kammerer (27), der schon seit 16 Spielen in Serie gepunktet hatte, diese Serie ist gegen München gerissen.

Haie-Verteidiger Brady Austin sagte vor dem Duell mit dem amtierenden Meister aus München: „Ich erwarte eine gute Münchner Mannschaft, sie haben viele technisch versierte und gute Spieler. Aktuell stehen sie in der Tabelle nicht ganz so gut da, aber das bedeutet gar nichts. Sie sind amtierender Deutscher Meister und haben viel Qualität – wir müssen bereit sein, unser Bestes geben und unser Eishockey spielen.“

Weiter geht es für die Haie am Sonntag, 29. Oktober, 15.15 Uhr in Frankfurt. Das nächste Heimspiel ist dann am Mittwoch, 1. November, um 19 Uhr gegen Bremerhaven.