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Wagner-Festspiele bei ThrillerDBB-Stars brachten Arena zum Kochen – Entscheidung zu Protest liegt vor

Deutschlands Franz Wagner (l-r), Jonas Wohlfarth-Bottermann und Johannes Thiemann feiern den Sieg.

Franz Wagner feiert mit Jonsa Wohlfahrt-Bottermann und Johannes Thiemann den Sieg über Litauen am 4. September 2022.

Was ein Basketball-Thriller in der Lanxess-Arena! Die deutschen Basketball-Stars behielten im Hexenkessel Lanxess-Arena die Nerven, besiegten Litauen nach zweimaliger Verlängerung dank des überragenden Franz Wagner (32 Punkte) mit 109:107.

von Alexander Haubrichs (ach)

Schon vor der Partie der deutschen Mannschaft gegen Litauen war klar: An diesem Sonntag (4. September 2022) wird die ausverkaufte Lanxess-Arena vor 18.070  Zuschauern zum Hexenkessel. Die vielen deutschen Fans, darunter in der ersten Reihe Dortmunds Fußball-Weltmeister Mats Hummels und seinen Teamkollegen Nico Schlotterbeck und Gregor Kobel, feuerten ihr Team an, dagegen standen aber Tausende grün gekleidete Litauer, die ihre ebenfalls mit NBA-Stars gespickte Auswahl unterstützten.

Doch so einen Basketball-Thriller hätten sie nicht erwartet! Am Ende hielt es kaum noch einen Fan auf den Sitzen. Zweimal hieß es mit dem Schlusspfiff unentschieden, beide Male wurde die Partie um fünf Minuten verlängert. 

Von Beginn an ging es im Kölner Sport-Tempel zur Sache. Dennis Schröder und Co. behaupteten sich gegen die physisch starken Litauer, steuerten auf ihren dritten Sieg im dritten Spiel entgegen. Die Balten standen nach zwei Niederlagen zum Auftakt bereits mit dem Rücken zur Wand und brauchten unbedingt einen Sieg. Entsprechend traten sie auch auf.

Alles zum Thema Dennis Schröder

Basketball-EM: Deutschland mit dem besseren Start

Nach dem ersten Viertel stand es noch unentschieden, doch dann legte die deutsche Mannschaft einen Zwischenspurt ein, führte nach 14 Minuten mit 30:21. Immer wieder stark in dieser Phase: Maodo Lo und auch Distanzschütze Andreas Obst, Kapitän Dennis Schröder war mehr als Assistgeber zuständig.

Dann plötzlich war Franz Wagner (21) on fire: Der Shooting-Star der Orlando Magic traf zwei Dreier in Folge, stand schon zur Pause bei unglaublichen 18 Punkten, war der überragende Deutsche auf dem Parkett, führte die Statistiken bei Punkten, Rebounds, Steals und Blocks an.

Und die Partie entwickelte sich immer mehr zu einem Giganten-Duell Wagners gegen Domantas Sabonis (28), in der NBA bei den Sacramento Kings unter Vertrag und vor allem Jonas Valanciunas (30), der für die New Orleans Pelicans in der nordamerikanischen Elite-Liga spielt. Er führte die Aufholjagd der Litauer an, machte 34 Punkte und musste aber, nach der 50-Minuten-Schlacht von Krämpfen geplagt, die Pressekonferenz abbrechen. Wagner hielt immer wieder dagegen, zog zum Korb, schoss von draußen und holte wichtige Rebounds.

Deutschland gegen Litauen: Thriller in der Schlussphase

Doch die Litauer blieben dran, die Partie hitzig. Der starke Maodo Lo kassierte nach einer umstrittenen Entscheidung ein technisches Foul, plötzlich der Ausgleich (63:63), Lo antwortete mit einem Dreier, doch wieder schlugen Sabonis und Co. zu, führten plötzlich 68:66. Nun wurde es endgültig zu einem Thriller.

Das Spiel wogte hin und her, die Lanxess-Arena kochte. Dennis Schröder brachte Deutschland viereinhalb Minuten vor dem Ende wieder mit fünf Zählern nach vorn. Doch Litauen glich sieben Sekunden vor Schluss aus, Dennis Schröder verpasste die Chance auf den Sieg in der Schlusssekunde. 

Vergessener Freiwurf: Litauen legt Protest ein

Dabei hatte Deutschland noch Glück: Nach einem technischen Foul hatten die Referees einen Freiwurf für Litauen vergessen. Nachgeholt werden konnte der nicht mehr. Zwar legten die Litauer Protest gegen die Spielwertung ein, Ex-Profi und Europameister Stephan Baeck erklärte EXPRESS.de auf der Tribüne, warum die nicht erfolgreich sein wird: „Wenn die Aktion vorbei ist, kann sie nicht mehr wiederholt werden. Dann geht die Partie weiter.“

So kam es dann auch: Am Montag (5. September) reagierte der Verband FIBA Europe mit einer Stellungnahme: „Der Einzelrichter erachtete den Protest als unzulässig, da die Protestbegründung außerhalb der festgesetzten Frist von 60 Minuten nach dem Spiel zugestellt wurde. Sie stellten auch fest, dass der Protest, wenn er zulässig wäre, zurückgewiesen worden wäre, da der angegebene Grund nicht einer der Gründe ist, aus denen ein Protest eingelegt werden kann.“

In der Verlängerung waren aber dann die Balten wacher, zogen schnell auf vier Punkte davon. Doch 30  Sekunden vor Schluss glich Dennis Schröder mit einem Drei-Punkt-Spiel zum 96:96 wieder aus. Ein Offensiv-Foul der Litauer brachte das DBB-Team in Ballbesitz, 6,2 Sekunden waren noch auf der Uhr. 

Doch auch diese Chance nutzten die Deutschen nicht und mussten so in die zweite Verlängerung. Da verpasste Schröder kurz vor Schluss die Entscheidung, die Litauer hatten in der Schlusssekunde den Sieg in der Hand, verpassten aber den Dreier und so siegte Deutschland mit 109:107, steht mit mehr als einem Bein in der Finalrunde in Berlin.

Franz Wagner: „Es war wild, es war richtig geil!“

„Es war auf jeden Fall wild, aber es war richtig geil“, sagte Wagner bei MagentaSport: „Die Stimmung ist krass hier. Dass wir so zurückgekommen sind: Solche Spiele sind immer noch ein bisschen geiler.“ Coach Herbert staunte über seinen Youngster: „Es ist schwer zu glauben, dass er erst 21 Jahre alt ist.“ Und Dennis Schröder lobte: „Wenn er so weitermacht, wird er ein ganz, ganz Großer.“

Während Wagner die Auszeichnung zum Spieler des Spiels von Kölns Basketball-Legende Klaus Zander entgegennahm, gab es von Mats Hummels Glückwünsche an Dennis Schröder. Die Erfolgswelle der deutschen Basketballer in Köln geht weiter!