Basketball-EMBronze-Belohnung für deutsches Team: Kapitän mit Wahnsinns-Ansage

Dennis Schröder feiert mit den Kollegen EM-Bronze im Basketball.

Die deutschen Spieler um Kapitän Dennis Schröder (Mitte) feiern am18. September 2021 den Gewinn der Bronzemedaille nach dem Sieg über Polen bei der EM in Berlin.

Da ist sie, die Medaille! Die deutschen Basketballer spielten am Sonntag gegen Polen bei der Heim-Europameisterschaft in Berlin um Bronze.

von Uwe Bödeker (ubo)

Der Frust nach der knappen Halbfinalniederlage gegen Spanien musste vergessen werden, denn es ging um eine Medaille! Die deutschen Basketballer kämpften am Sonntag (18. September 2022, 17.15 Uhr) bei der Europameisterschaft in Berlin um ihre erste Medaille seit 17 Jahren. Und sie belohnten sich für ein geiles Turnier.

Gegner für das Team um Kapitän Dennis Schröder (29) war Polen. In einem wahren Thriller gewann Deutschland am Ende mit 82:69. Da tanzten die Riesen auf dem Parkett! Zuletzt gab es eine Medaille im Jahr 2005, als Dirk Nowitzki (44) die deutsche Mannschaft in Serbien zu Silber geführt hatte.

Deutschland mit starker Defensive gegen Polen

Basketball-Bundestrainer Gordon Herbert fand vor dem Spiel klare Worte: „Wir müssen alles abschütteln, weil es weiter geht. Wir können uns nicht bemitleiden, wir müssen nach vorne gucken.“ Attacke auf die Medaille. Warum Deutschland die holt? Herbert bei RTL: „Weil wir eine starke Mannschaft sind.“ Das bewiesen seine Jungs einmal mehr!

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Das DBB-Team startete konzentriert. Nach dem Ende des ersten Viertels hieß es 19:14. Zu Beginn des zweiten Viertels zog Deutschland davon auf 21:16. Aber es lief noch nicht alles rund, es war eher ein zähes Spiel.  

Offensiv lieferte hier keiner ein Feuerwerk ab, defensiv standen beide Teams stabil. Kurz vor der Halbzeitpause drehte Dennis Schröder dann auf. Sein Dreier stellte die Ergebnistafel auf 34:20. Zur Halbzeit hieß es 36:23. DBB-Spieler Daniel Theis war zufrieden bei RTL: „Unsere Defensive ist richtig gut.“

Doch die Spieler beider Mannschaften wirkten im neunten Spiel innerhalb der letzten gut zwei Wochen nicht mehr ganz so frisch. Vor den letzten zehn Minuten hatte Deutschland nur fünf Punkte Vorsprung (54:49) – die Polen gaben nicht auf.

Der deutsche Vorsprung war dann weg – 59: 59 acht Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Bundestrainer Gordon Herbert nahm eine Auszeit. Vor allem Polens Jakub Garbacz lief heiß, ihn galt es jetzt zu stoppen.

Dennis Schröder nach Bronze mit toller Botschaft

Noch fünf Minuten waren zu spielen als: Johannes Voigtmann zum 68:64 traf. Und Dennis Schröder war in der entscheidenden Phase auch da: 76:66 hieß es 2:19 Minuten vor Schluss. Johannes Thiemann stellt auf 80:69 - das war die Entscheidung 37 Sekunden vor Schluss. 

Schröder war mit 26 Punkten erneut bester Werfer für Team Deutschland. Franz Wagner war im RTL-Gespräch begeistert: „Das ist richtig geil, es war ein hartes Spiel am Ende, auch mental, aber schön, dass wir uns belohnt haben. Das war richtig cool, ich habe die Zeit richtig genossen.“ Die Mannschaft zog dann ab – mit Bronzemedaillen in die Party-Nacht!

Kapitän Dennis Schröder (29) machte nach dem Spiel eine Wahnsinns-Ansage: „Ich spiele jeden Sommer für die Nationalmannschaft, wenn ich fit bin. Die Leute habe ich die vergangenen sechs, sieben Wochen richtig kennengelernt. Ich werde hier so lange bleiben, bis ich nicht mehr laufen kann.“ Schröder hat noch große Ziele: „Eigentlich wollten wir hier auch Gold.“ Bei der WM 2023 in Japan, Indonesien und auf den Philippinen soll wieder angegriffen werden. 2024 ist dann Olympia in Paris.

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Basketball-EM: Positives Fazit von DBB-Boss Ingo Weiss

Um 20.30 Uhr folgte dann das Finale zwischen Spanien und Frankreich. Dort setzten sich die Spanier mit 88:76 durch. Deutschland hatte also im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger verloren.

Schon vor dem Spiel um Platz drei zogen die Basketball-Bosse ein positives Fazit. Basketball-Präsident Ingo Weiss ist überzeugt davon, dass die starken Leistungen der deutschen Mannschaft bei der EM der Sportart im Kampf um mehr Aufmerksamkeit helfen werden.

Er sagte auf der Pressekonferenz in Berlin: „In Deutschland gibt es eine Regel: Nummer eins, Fußball. Nummer zwei, Fußball. Nummer drei, Fußball. Nummer vier, Fußball. Ich werde das jetzt nicht weiter fortsetzen. Aber dieses Event ist sehr gut gelaufen, die deutsche Mannschaft hat gut performt. In diesem Moment sind wir in einer besseren Position als vor vier Wochen.“

Das liegt auch an den Protagonisten: Spieler wie Franz Wagner (21) sind nun einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. Bundestrainer Gordon Herbert (63) traut Wagner eine riesige Karriere zu: „Als Spieler ist er besser, als ich dachte. Er kann den Status von Dirk Nowitzki erreichen.“

In der NBA spielt Wagner (2,08 Meter groß) für Orlando Magic. Nowitzki (44) ist auch begeistert von Wagner: „Er wirft sehr gut für einen großen Jungen. Er kann das Spiel lesen. Er ist schneller, als er aussieht.“

Der europäische Basketball-Verband zog ebenfalls ein positives Fazit der EM mit der Vorrunde in Köln, Mailand, Prag und Tiflis sowie der Endrunde in Berlin. „Diese EM ist das Event mit den meistverkauften Tickets in der EM-Geschichte. Die Umstellung auf vier Länder hat sich gelohnt“, sagte Fiba-Europe-Präsident Turgay Demirel.