Elf Kinder glücklichMama muss nicht ins Gefängnis

Silvia Wollny und ihre elf Kinder, die sie rund um die Uhr versorgt.

Silvia Wollny und ihre elf Kinder, die sie rund um die Uhr versorgt.

Düsseldorf - Sie hatte die Ladung zum Haftantritt schon im Briefkasten. Silvia Wollny (41), Mutter von elf Kindern, sollte sechs Monate in den Knast.

So wollte es der Neusser Amtsrichter Heiner Cöllen (EXPRESS berichtete). Sein Düsseldorfer Kollege Ulrich Kratz zeigte am Freitag Gnade, verhängte stattdessen 375 Euro Strafe.

Für Jessica (20), Sascha (19), Patrick (16), Sylvana (14), Sarafina (11), Jeremy-Pascal (9), Sarah-Jane (7), Lavinia (6), Calantha (5), Estefania (4) und Loredana (2) eine riesige Freude.

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Das letzte Jahr war der blanke Horror. Silvia Wollny: „Ich dachte schon an Flucht. Es war hoffnungslos.“ Zumal ihr Berufungsschreiben im Gericht verloren ging und das Urteil rechtskräftig wurde.

Das Oberlandesgericht ließ dann doch die Berufung zu. Richter Ulrich Kratz entsetzt: „Dieses Urteil ist einfach zu hoch.“

Mutter Silvia soll ihren Sohn Patrick und dessen Freund Marcel angestiftet haben, andere Kumpel wegen Diebstahls von zwei Motorrollern anzuzeigen. Diese gerieten so unter Verdacht, einer landete in Haft. Aber die Jungs waren unschuldig.

Marcel gab später zu: Silvia Wollny habe sie zu dieser Anzeige überredet, um ihren Sohn und Marcel selbst zu schützen.

Doch Silvia Wollny beteuert: „Ich habe immer versucht, meine Kinder auf den rechten Weg zu bringen. Der Marcel wollte mir nur eins auswischen.“ Hintergrund: Silvias Söhne befanden sich nicht immer in bester Gesellschaft. Die Mutter predigte ihren Sprößlingen aber: „Wenn einer Mist baut, müsst ihr das melden.“

Silvia Wollny zum Richter: „Mehr habe ich nie gemacht.“ Doch daran zweifelte Ulrich Kratz. Die Mutter akzeptierte die Verurteilung. Dann konnte sie sich nicht mehr zusammenreißen und brach in Tränen aus.