Gelbe TonneUnfassbar, was immer wieder im Müll landet – Experte warnt: Es droht sogar Gefahr

Abfälle wie diese gehören nicht in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack.

Abfälle wie diese gehören nicht in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack.

Immer wieder landet falscher Müll in der Gelben Tonne – Abfall, der dort nicht hingehört. Ein Experte warnt: Es droht sogar Gefahr.

Damenstrümpfe, Pizzakartons, Windeln – vieles von dem, was Verbraucher und Verbraucherinnen in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack werfen, gehört dort nicht hinein. Immerhin knapp jeder dritte Einwurf ist ein sogenannter „Fehlwurf“. Manche von ihnen können sogar gefährlich werden.

Die sogenannten Fehlwürfe müssen aufwändig aussortiert und gesondert entsorgt werden. Dadurch entstehen nicht nur höhere Kosten: Fehlwürfe können auch das Recycling der korrekt entsorgten Verpackungen erheblich behindern.

Welcher Müll gehört in welche Tonne?

„Abfälle wie Windeln oder Essensreste verunreinigen den gesammelten Verpackungsabfall und erschweren die maschinelle Sortierung. Wichtige Rohstoffe gehen verloren. Das schadet auch dem Klima und der Umwelt“, erklärt Axel Subklew, Experte für Abfallentsorgung der Initiative „Mülltrennung wirkt“.

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Wie Sie richtig trennen und was nicht in die Gelbe Tonne gehört.

  • In die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack kommen ausschließlich Verpackungen aus Kunststoff, Weißblech, Aluminium oder Verbundmaterialien wie Getränkekartons.
  • Glasverpackungen gehören, nach den Farben Weiß, Braun und Grün sortiert, in die entsprechenden Glascontainer.
  • Verpackungen aus Papier, Pappe oder Karton werden in der Papiertonne gesammelt.

Diese Müllsünden sind extrem gefährlich

Zu beliebten Müllsünden in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack zählen...

  • Abfälle wie gebrauchte Windeln, Video- und Audiokassetten oder sogar leere Feuerlöscher und Planschbecken.
  • Immer wieder geraten auch Akkus und Batterien in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack.

Akkus oder Batterien in der Gelben Tonne – das schadet nicht nur der Umwelt: Für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Entsorgungsunternehmen kann das auch gefährlich werden. Sind beispielsweise Lithium-Batterien und -Akkus in der Sortieranlage oder dem Entsorgungs-Lkw Druck ausgesetzt, besteht Brandgefahr. Sie stecken häufig in Laptops und Smartphones oder werden in Form von Knopfzellen verwendet.

Batterien und Akkus müssen bei geeigneten Sammelstellen im Handel oder bei der kommunalen Abfallentsorgung abgegeben werden.

  • Eine aktuelle Gefahrenquelle sind gebrauchte Atemschutzmasken, Einweghandschuhe oder Corona-Tests: Auf keinen Fall dürfen sie in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack entsorgt werden, da sie potenziell infektiös sind. Sie gehören, sicher verpackt in einem verschlossenen Plastikbeutel, in den Restmüll.
  • Gefährlich für Menschen, die mit Abfall in Berührung kommen, sind auch Einweg-Injektionsspritzen vor allem mit Nadeln. Hier besteht nicht nur ein Infektionsrisiko, sondern auch Verletzungsgefahr. Damit sich niemand an der Nadelspitze verletzen kann, müssen Privathaushalte Spritzen in einem wiederverschließbaren Behälter wie einer Glas- oder Kunststoffflasche sammeln und sicher in den Restmüll entsorgen. Das gilt besonders für Spritzen ohne automatischen Sicherheitsverschluss.

Richtige Mülltrennung schont Ressourcen und das Klima

Wer seinen Müll richtig trennt, kann nicht nur helfen solche Gefahren zu vermeiden, sondern auch die Umwelt und das Klima zu schützen. Recyclingmaterial kann für die Herstellung neuer Produkte eingesetzt werden. Das spart Primärrohstoffe, Energie und CO2-Emissionen ein.

So hat das Öko-Institut in Freiburg berechnet, dass durch das Recycling von Verpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack, aus Glas, sowie aus Papier, Pappe und Karton in Deutschland jährlich mindestens 3,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Das entspricht den Emissionen einer Stadt in der Größe von Bonn im gleichen Zeitraum. (mt)