Teils extreme SchadstoffbelastungStiftung Warentest: Finger weg von diesen Fischstäbchen

Auf dem Foto sieht man frisch angebratene Fischstäbchen.

Fischstäbchen überzeugen durch eine knusprige Panade und zartes Filet.

Es gibt kaum jemanden, der Fischstäbchen nicht mag – vor allem Kinder lieben sie. In vielen Produkte wurden jetzt potenziell gesundheitsgefährdende Schadstoffe gefunden. Stiftung Warentest hat mehrere Marken getestet.

von Sarah Istel (sai)

Fischstäbchen sind vor allem bei Familien mit Kindern beliebt. Viele greifen hier oft zum teuren Markenprodukt, in dem Glauben, dadurch ein hochwertigeres Produkt zu bekommen. Die Realität sieht aber anders aus.

Die Stiftung Warentest hat in ihrem „test“-Heft Ausgabe 3/2024 mehrere Fischstäbchen getestet und dabei eine erschreckende Entdeckung gemacht: Mehr als die Hälfte der getesteten Produkte ist mit Schadstoffen belastet, die teilweise den EU-Grenzwert deutlich überschreiten und als möglicherweise krebserregend gelten.

Stiftung Warentest testet Fischstäbchen

Insgesamt hat die Stiftung Warentest 19 Produkte getestet, darunter elf Fischstäbchen, vier Backfischstäbchen und vier vegane Alternativen. Nur zwei Fischstäbchen haben gut abgeschnitten, viele sind wegen einer Schadstoffbelastung negativ aufgefallen. 

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Im Test wurde vor allem der Geschmack (dazu auch die Textur, das Mundgefühl, der Geruch und das Aussehen) getestet. Es wurden aber auch die ernährungsphysiologische Qualität (Nährstoffe), die Deklaration (Werbeaussagen und Zubereitungshinweise) sowie die mikrobiologische Qualität (Krankheitserreger) und die Nutzerfreundlichkeit der Verpackung (Handhabung) unter die Lupe genommen. Ein wichtiger Bestandteil des Tests war außerdem die Untersuchung auf Schadstoffe.

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Stiftung Warentest testet Fischstäbchen: die Testsieger

Nur zwei Fischstäbchen sind gut. Sie schmecken lecker und schneiden im Punkt Schadstoffbelastung mittelmäßig ab. Allerdings liegen sie preislich eher im oberen Bereich. Das sind die Testsieger:

  • Frosta, Note: gut (2,4), Preis pro kg: 8,90 Euro
  • Alnatura, Note: (2,5), Preis pro kg: 16 Euro

Stiftung Warentest: Schadstoffe in Fischstäbchen

Mehr als die Hälfte der Stäbchen ist mit Schadstoffen belastet. In den meisten wurde der Fettschadstoff 3-MCPD gefunden, welcher bei starker Erhitzung von Pflanzenöl entsteht. Im Körper können die Fettsäureester zu freiem 3-MCPD umgewandelt werden, was im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Am stärksten damit belastet waren die Backfischstäbchen von Iglo und die Fischstäbchen Rewe – in ihrem Fettanteil wurden mehr als doppelt so viele 3-MCPD-Ester gefunden, als es für die verwendeten Öle in der EU erlaubt ist.

In den veganen Fischstäbchen von Kaufland wurde ebenfalls ein Schadstoff gefunden. Sie enthielten gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (Mosh). Dafür existiert ein (nicht gesetzlich festgelegter) Orientierungswert, welcher von dem Produkt überschritten wird. Mosh können sich im Körper anreichern, und gesundheitliche Langzeitfolgen sind noch nicht ausreichend geklärt. Meistens stammen sie aus der Produktion, beispielsweise aus dem Schmieröl der Anlagen.

Stiftung Warentest: Finger weg von diesen Fischstäbchen

Mit ausreichend abgeschnitten haben fünf Fischstäbchen, alle vier Backfischstäbchen und ein veganes Stäbchen. Diese Produkte haben am schlechtesten abgeschnitten:

  • Rewe Beste Wahl Vegan Fischstäbchen auf Basis von Sojaexturat, Note: „ausreichend“ (4,2), Preis pro kg: 7,80 Euro
  • Rewe Ja (Fischstäbchen), Note: „ausreichend“ (4,4), Preis pro kg: 6,20 Euro
  • Iglo (Backfischstäbchen), Note: „ausreichend“ (4,0), Preis pro kg: 12,40 Euro
  • Edeka Gut & Günstig (Fischstäbchen), Note: „ausreichend“ (4,0), Preis pro kg: 6,20 Euro

Bevor du also das nächste Mal Fischstäbchen kaufen gehst, solltest du lieber zu Produkten greifen, die keine Schadstoffe enthalten. Natürlich isst man nicht jeden Tag Fischstäbchen, aber die Aufnahme von Schadstoffen sollte trotzdem so gut es geht verhindert werden.