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Heftige Vorwürfe gegen Schoko-Gigant LindtEdeka-Chef stinksauer: „Alles aufgeschlitzt, alles kaputt“

Es sind schlimme Vorwürfe, die ein Edeka-Geschäftsführer gegen den Schoko-Hersteller Lindt erhebt: Zerstören Mitarbeitende des Schweizer Unternehmens tatsächlich einige ihrer Waren? Der Konzern gibt sich bedeckt. 

Sie gehören zu den Dingen, die vermehrt unter dem Weihnachtsbaum landen: Schoko-Nikoläuse, Pralinen, Schoko-Tafeln von Lindt. Gerade zur Weihnachtszeit steigt der Absatz für derlei Süßes massiv. Doch was passiert mit den Waren, wenn sie abgelaufen sind? 

Der Bericht eines Edeka-Geschäftsführers wirft nun ein sehr zweifelhaftes Licht auf den Umgang mit Schokolade, bei der das Mindesthaltbarkeitsdatum fast abgelaufen ist. Im Fokus: Der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli. Der Vorwurf: Mitarbeitende würden im Einzelhandel ihre eigene Ware zerstören, um zum Beispiel Rabattaktionen zu vermeiden und den Absatz zum vollen Preis hochzuhalten. Lindt selbst reagiert bedeckt.

Edeka-Chef stinksauer auf Lindt: „Alles kaputt“

Laut Recherchen von „t-online“ soll es in wenigen Einzelfällen tatsächlich zu solchen Vorgehen gekommen sein: Ehrenfried Schorn, Geschäftsleiter von 16 Edeka-Filialen in Nordhessen, erhebt die schweren Vorwürfe gegen den Hersteller. „Die haben mit einem Kartonmesser oder einem Kuli sämtliche Schokoladen und Pralinen so aufgeschlitzt, dass nicht nur die Verpackung, sondern auch die Ware zerstört wurde. Alles kaputt“, wird der Filialleiter zitiert.

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Ein Foto soll die Zerstörung beweisen: Es zeigt eine Schokoladentafel von Lindt, in die ein tiefes Kreuz eingeritzt worden ist. Nicht nur die Verpackung, auch der Inhalt ist stark beschädigt. „Wie kann man das machen? Lebensmittel einfach so vernichten“, sagt Schorn. Über 25 Produkte seien in dieser Weise in seinen Filialen beschädigt worden, Lindt-Angestellte steckten hinter den Attacken. 

Ärgerlich dabei: Das Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz fordert, dass weniger Lebensmittel in der Mülltonne landen und mehr Essen gerettet werden soll. Genau das versuche der Filialleiter. 

Edeka-Chef: „Das hat mich maßlos wütend gemacht“

„Wenn die Außendienstler von Lindt & Sprüngli bei uns Produkte kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum aussortiert haben, haben wir sie bislang danach stark reduziert verkauft oder an die Tafel gespendet“, sagt Schorn. Denn die Regale werden demnach von dem Unternehmen selbst verwaltet, dann komme der Außendienst, kontrolliere die Ware, mustere sie aus, schreibt die aussortierte Ware gut, lässt sie aber in der Regel zurück. Das aber habe sich nun geändert.

Außendienstler hätten Schorn gesagt, Lindt wolle nicht, dass Waren bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum oder darüber hinaus verkauft werden. Man sei in der Verantwortung für die Gesundheit. Schorn erklärt, dass die Verantwortung doch bei ihm liege, auch juristisch. „Das ist bei denen aber auf taube Ohren gestoßen“, so Schorn gegenüber „t-online“. Beim nächsten Besuch habe man dann die Kartonmesser gezückt. „Das hat mich maßlos wütend gemacht.“ Er vermutet Umsatzinteressen hinter der Praxis: Ein Kunde, der rabattierte Ware kauft, gehe danach nicht ans Regal, um weitere Schokolade zum Vollpreis zu kaufen. 

Zerstört Lindt seine Waren in den Filialen? Konzern gibt Antwort

Lindt selbst wollte zu den speziellen Fällen laut „t-online“ keine Stellung nehmen. Vom Unternehmen heißt es demnach allgemein: „Lindt & Sprüngli bietet seinen Konsumenten ausschließlich Waren an, die den Qualitätsansprüchen entsprechen. Aus diesem Grund werden Produkte, die nicht mehr verzehr- oder verkaufsfähig sind, im Handel durch den Außendienst als verkaufsunfähig gekennzeichnet und aus dem Markt entfernt.“

Die Kennzeichnung trete durch die stetige Kontrolle der Ware nur in seltenen Fällen ein.

Doch laut Schorn habe es sich bei der in seinen Filialen zerstörten Schokolade keineswegs um „verkaufsunfähige“ Produkte gehandelt. „Alles, was bei uns zerstört wurde, war sogar noch mindestens eine knappe Woche vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Das Argument zieht also nicht.“ (mg)