Gewusst?Warum über den längsten Fluss der Welt keine einzige Brücke führt

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Luftaufnahme des Regenwaldes am Amazonas in Brasilien. 

Südamerika – Über welchen Fluss verläuft keine einzige Brücke? Die Antwort lautet: der Amazonas.

Der Strom entspringt in den Anden in Peru und fließt dann ostwärts Richtung Brasilien. Er durchquert ganz Nordbrasilien bis zu seiner Mündung im Atlantik.

Wir erklären, warum gerade dieses Gewässer nicht nur der mächtigste Fluss der Erde ist, sondern zugleich auch der interessanteste.

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Amazonas: Entstehung

Der Amazonas samt seiner Nebenflüsse war vor rund 150 Millionen Jahren nur ein Teil eines noch viel größeren Gewässersystems, das zum Urkontinent Gondwana gehörte.

Der Urkontinent zerbrach in zwei Kontinente: Afrika und Südamerika. Mit dieser Trennung halbierte sich auch der Uramazonas. Forscher vermuten eine ursprüngliche Länge von circa 14.000 Kilometern.

Amazonas: Der wasserrreichste Fluss der Welt

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Ein Floß von Goldgräbern fährt auf dem Nebenfluss des Amazonas namens Xingú.

Bei einer Messung haben Forscher aus Peru und Brasilien in Südperu, 160 Kilometer westlich des Titicacasees ein neues Quellgebiet entdeckt. Rechnet man dieses dazu, kommt der Fluss auf 6700 Kilometer Länge und ist somit länger als der Nil mit seinen 6650 Kilometern.

Das ist sicher: Mit rund 160.000 Kubikmetern Süßwasser, die vom Amazonas in den Atlantik münden, ist er der wasserreichste Fluss der Welt.

An seiner Mündung ist der Amazonas sogar stolze 250 Kilometer breit.

Amazonas: Klima

Am Amazonas gibt es zwei Jahreszeiten: Trockenzeit und Regenzeit. Doch auch in der Trockenzeit regnet es fast täglich ein bisschen. Temperaturschwankungen gibt es selten. Am Tag sind Temperaturen von 31 bis 36 Grad normal, nachts kann man mit circa 25 Grad rechnen.

Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei ungefähr 2.000 Litern pro Quardratmetern.

Amazonas: Verlauf und Quelle

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Der Juruena-Nationalpark im Amazonas-Regenwald in Brasilien.

Die Quelle des Amazonas liegt in den peruanischen Anden. Dort gibt es gleich drei Quellflüsse. Der Hauptquellfluss des Amazonas nennt sich Marañón.

Der Amazonas fließt durch Brasilien und Peru. Die cica 10.000 Nebenflüss, die ihn speisen, fließen u.a. auch durch Venezuela, Kolumbien und Bolivien.

Er durchquert somit den ganzen Norden Brasiliens bis hin zum Atlantik. Das Einzugsgebiet des Amazonas hat eine Fläche von rund sieben Millionen Quadratkilometern, weiß „Planet Wissen“. Das bedeutet, der Amazonas ist ungefähr so groß wie Australien.

Amazonas: Keine Brücken zum Überqueren

Keine einzige Brücke führt über den längsten Fluss der Welt.  Einheimische nutzen Boote und Fähren, um ihn zu überqueren. 

„Technisch wäre der Bau einer Brücke zwar möglich, aber er wäre mit enormem Kostenaufwand verbunden. Da der Boden des Flusses aus mächtigen, weichen Flusssedimenten besteht, müssten die Brückenpfeiler sehr, sehr tief gegründet werden, “, liefert Professor Gerhard Gerold im Interview mit „Travelbook“ die Erklärung.

Doch der Amazonas wechselt seinen Wasserstand in Regen- und Trockenzeit zwischen fünf bis zehn Metern und bietet damit eine große Überschwemmungsfläche. 

Ein Bauvorhaben am Amazonas wäre somit nicht nur extrem teuer, sondern auch nur sehr schwer umzusetzen. 

Amazonas: Flora und Fauna

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Ein pinker Flussdelfin im Amazonas.

Im Amazonas leben enorm viele Fischarten, alleine 2.000 Süßwasserfischarten haben dort ihr zu Hause.

Der in Amazonien vorkommende Amazonasdelfin wird von den Einwohnern als heiliges Tier verehrt.

Die Fauna wird vor allem von Insekten dominiert, alleine Käfer sind dort mit rund 13.000 verschiedenen Arten vertreten.

70 Prozent der Flora machen die Bäume des Regenwaldes aus. In ganz Amazonien befinden sich weit über 3.000 Baumarten.

(as)