Nach MallorcaImmer mehr Badeorte legen Kleiderordnung für Touris fest

Das Bild des klassischen Touristen: barfuß und in Badehose oder in Shorts, Socken und Badeschlappen. Damit soll nun in immer mehr Badeorten Schluss sein.

Sie prägen seit Jahrzehnten das Bild des klassischen Touristen: Männer mit nacktem Oberkörper, mal barfuß und in Badehose, mal in Shorts, Socken und Badeschlappen.

Wurde von Einheimischen bislang peinlich berührt weggesehen, fordern jetzt immer mehr Badeorte eine Kleiderordnung. Am Strand sind Badeanzug und Bikini für die Damen sowie „oben ohne“ bei den Herren kein Problem. Das wird es erst, wenn sie so auch durch die Innenstädte flanieren.

Einen Dresscode gibt es bereits seit 2022 an der Playa de Palma der beliebten Mallorca-Strandpromenade. Hier sind Badeklamotten, Flipflops, Fußballtrikots sowie trägerlose Tops verpönt und verboten.

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Zahlreiche Gastronomen, Gastronominnen sowie die Betreiber und Betreiberinnen von Clubs, Bars und Diskotheken hatten sich auf eine Kleiderordnung verständigt. Unter anderem auch die bei deutschen Urlaubern und Urlauberinnen beliebten Bierkönig und Megapark.

Lokale dürfen seither nicht mehr ohne Schuhe oder mit freiem Oberkörper betreten werden.

Nicht nur auf Mallorca und an zahlreichen spanischen Urlaubsorten gilt ein Dresscode. Auch andere Länder wie Italien (seht dazu das Video) ziehen nach. Jetzt fordert auch Yannick Moreau, Bürgermeister des beliebten französischen Badeorts Les Sables- d'Olonne, angemessene Kleidung von den Gästen.

Französischer Bürgermeister spricht von „unanständigem Verhalten“

Immer häufiger liefen Menschen mit Badeklamotten durch die Stadt, sagte Yannick Moreau, dies sei „unanständiges Verhalten“. Es sei daher an der Zeit, noch einmal deutlich darauf hinzuweisen: „Es ist verboten, in Les Sables-d'Olonne mit nacktem Oberkörper oder in Badehose herumzulaufen. Ein wenig Anstand bitte!“ „Uns ist unser Lebensumfeld wichtig, und ich habe unsere Stadtpolizei gebeten, diese Regel durchzusetzen“, sagte er.

Konkret droht ein Bußgeld von 38 Euro. Es sei eine Frage des Respekts gegenüber den Einwohnern, die nicht wollten, dass man halbnackt durch ihre Stadt laufe und eine grundlegende Regel der öffentlichen Hygiene auf Märkten und in Geschäften, argumentiert der Rathauschef.

„Um Ihre Brustmuskeln und Ihre schönste Badehose in Les Sables-d'Olonne zur Schau zu stellen, stehen Ihnen elf Kilometer Strand zur Verfügung.“

Mit einem Augenzwinkern wird auch auf einem Plakat für die Kleideretikette geworben. „Nach 200 Jahren Eleganz in Les Sables wollen wir doch nicht in Unterhosen in unseren Gassen enden!“, steht über den Bildern von fünf unterschiedlich gekleideten Menschen, die quasi die Evolution der Badegäste zeigen sollen.

Zunächst wird ein Mann in traditioneller französischer Kleidung mit Mütze sowie eine Dame mit langem Kleid, Hut und Sonnenschirm gezeigt, dann folgt ein Tourist in Turnschuhen, Shorts und Hemd und schließlich zwei Männer mit nacktem Oberkörper, der eine barfuß und in Badehose, der andere in Shorts, Socken und Badeschlappen. (susa/dpa)