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MallorcaZimmermädchen packt aus, wie schlimm es in den Hotels wirklich zugeht – „weil sie nicht mehr können“

Eine Mitarbeiterin reinigt ein Hotelzimmer, hier im Juni 2021 in Hamburg.

Der Zimmermädchen-Verband „Las Kellys“ setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen für Reinigungskräfte in Hotels ein. (Das Foto dient als Symbolfoto)

Harte Arbeit und geringe Bezahlung – die gut 20.000 Zimmer-Reinigungskräfte in Hotels auf Mallorca haben es mit einem echten Knochenjob zu tun. Überlastung und Ausbeutung stehen auf der Tagesordnung.

Nach einem kräftezehrenden Strandtag oder einer wilden Partynacht zurück in das gereinigte Hotelzimmer. Für Urlauberinnen und Urlauber ist die Sauberkeit in Unterkünften oft eine Selbstverständlichkeit. Doch dahinter steckt ein schweißtreibender Knochenjob. 

Das Verrücken von Möbeln, Betten abziehen und neu beziehen und Berge an Wäsche aus den Zimmern schleppen – die Arbeit der Zimmermädchen ist körperliche Schwerstarbeit. Überlastung und Ausbeutung sind dabei keine Seltenheit. Hinzu kommt, dass in dem Job knapp 95 Prozent der Reinigungskräfte weiblich sind. Eine Betroffene schilderte nun die bedenklichen Arbeitsbedingungen. 

Zimmermädchen auf Mallorca: „Viele lassen sich krankschreiben, weil sie nicht mehr können“

„Die Arbeit ist anstrengend, weil es jeden Tag so viele Zimmer sind, die ich putzen muss. Oft bleibt mir keine Zeit für eine Pause, sonst schaffe ich es nicht“, erklärte Sara del Mar García dem „Spiegel“. Im Schnitt müsse jede von ihnen pro Schicht 24 Zimmer reinigen. „Viele müssen früher aufhören und lassen sich krankschreiben, weil sie nicht mehr können“, beschrieb die 53-Jährige weiter.

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Mit den Beschwerden ist Sara del Mar García jedoch nicht die einzige in ihrem Beruf. „Manche von uns nehmen Schmerzmittel, um überhaupt noch arbeiten zu können“, erklärte sie weiter. Doch es besteht Hoffnung. Der Zimmermädchen-Verband „Las Kellys“, bei dem die 53-Jährige als ehrenamtliche Sprecherin fungiert, klagt schon seit vielen Jahren, nicht nur auf Mallorca, über eine Ausbeutung seitens vieler Hotels und anderer Touri-Unterkünfte.

Die Regionalregierung, Gewerkschaften und der regionale Hotelier-Verband FEHM unterzeichneten daher im April 2023 ein Abkommen zur eingehenden Regulierung des vorwiegend von Frauen ausgeübten Berufes.

Es sei eine für Spanien bahnbrechende Initiative, versicherte in Palma die linke Regierung. Man werde dadurch „wieder einmal zu Vorreitern“ bei der fairen Behandlung von Arbeitnehmern, erklärte Ministerpräsidentin Francina Armengol. Die sozialistische Politikerin betonte: „Die Gesundheit der Menschen ist das Wichtigste“.

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Das Abkommen sieht zunächst die Bildung von Arbeitsgruppen vor. Diese sollen festlegen, wie viele Zimmer eine Reinigungskraft am Tag höchstens säubern muss. Dabei sollen verschiedene Aspekte wie zum Beispiel die Unterkunftsart eine Rolle spielen – etwa ob es sich um ein Hotel in der Stadt oder am Strand handelt.

Und auch die Jahreszeit wird relevant sein, denn im Sommer ist der Anteil der Party-Touristinnen und -Touristen, die erfahrungsgemäß weniger sauber sind, besonders groß. Die Einhaltung der neuen Regelungen wird für alle Hotels noch in diesem Sommer verpflichtend sein. Außerdem soll es regelmäßige Kontrollen geben. (dpa/ls/js)