AusnahmezustandExtrem-Regen spült Fäkalien an – Badeverbot auf Mallorca

Ein Mann spaziert mit einem Regenschirm am Strand von Palma entlang, hier im Dezember 2020.

Ein heftiger Regenschauer sorgte auf Mallorca kurzzeitig für Chaos.

Mallorca im Ausnahmezustand: Wegen eines unerwartet heftigen Regenschauers herrschte am Freitag (4. August 2023) auf der Baleareninsel Chaos pur.

von Jana Steger (JS)

Sonne, Strand und jede Menge Party. Vor allem in den Sommermonaten der Hochsaison klettern die Temperaturen auf der Lieblingsinsel der Deutschen auf Höchstwerte. Ein Sprung ins kühle Meer kann da Abhilfe schaffen.

Nicht so am Freitag (4. August 2023), da hieß es an mehreren Stränden auf Mallorca erst einmal: Badeverbot! Das Rathaus hatte sich dazu entschieden, die rote Flagge auszuhängen. Der Grund: Ein heftiger Regenschauer war am Freitagmorgen über die Insel niedergeprasselt. 

Mallorca: Starke Regenfälle sorgen für Chaos auf den Straßen 

Doch weshalb war das Baden an vereinzelten Stränden auf der Baleareninsel nur wegen Regens verboten? Das Problem: Fäkalwasser! Dieses wurde aus den Überlaufbecken der städtischen Kläranlage ins Meer geleitet.

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Wie die Mallorca Zeitung berichtete, hieß es in einer Pressemitteilung der Stadt Palma: „Das System hat funktioniert und verhindert, dass 35.000 Kubikmeter Mischwasser (Fäkalwasser und Regen vermischt, Anm. d. Red.) ins Meer gespült worden sind. Das hat wegen der heftigen Regenfälle aber nicht ausgereicht.“

Die Folge: Badeverbot an den Stadtstränden

  • Cala Mayor
  • Can Pere Antoni
  • Ciutat Jardí
  • Cala Estancia

Aktuell werde das Wasser von Mitarbeitenden der Stadtwerke weiterhin untersucht. Weisen die entnommenen Wasserproben nicht die gewünschten Ergebnisse auf, so ist das Schwimmen an den Stränden vorerst weiterhin nicht erlaubt. 

Mit 17 Litern pro Quadratmeter hatte der spanische Wetterdienst Aemet an der Balearen-Universität UIB in Palma die größte Regenmenge gemessen. Doch auch weitere Städte waren von den heftigen Regenfällen betroffen. Besonders stark hatte es jedoch die Nachbarinsel Ibiza erwischt: Dort konnten 72 Liter pro Quadratmeter gemessen werden.

Hier kannst du den Twitter-Post des spanischen Wetterdienstes sehen:

Doch das Badeverbot an Mallorcas Stränden war noch nicht alles. Dadurch, dass der Regen nicht gerade zum Abkühlen im Meer einlud, entschieden sich zahlreiche Urlauberinnen und Urlauber für einen Stadtbesuch in Palma. Die Folge: Verkehrschaos auf den Straßen von Mallorcas Hauptstadt.

Auch der Flugverkehr war durch den Niederschlag kurzzeitig eingeschränkt. Am Freitagmorgen kam es vereinzelt zu Verspätungen. Am Nachmittag liefen die meisten Abflüge jedoch schon wieder nach Plan ab. Für Urlauberinnen und Urlauber gibt es jedoch keinen Grund zur Sorge. Bei dem Schauer habe es wohl vorerst um ein einmaliges Ereignis gehandelt. In den nächsten Tagen wird auf der Lieblingsinsel der Deutschen wieder sommerlich warmes Wetter erwartet.