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Schwere Geschütze gegen KreuzfahrtschiffeAida & Co. auf Mallorca bald nicht mehr willkommen?

Das Kreuzfahrtschiff „Aidabella“, hier im Dezember 2022, liegt am Mönckebergkai neben dem Kreuzfahrtterminal Steinwerder.

Kreuzfahrten sind aktuell beliebter denn je. Doch Umweltschützerinnen und Umweltschützer kritisieren den Urlaub auf den Schiffsgiganten stark. 

Kreuzfahrten erleben aktuell einen regelrechten Boom. Doch Urlaub auf dem Luxusdampfer bringt nicht nur Vorteile mit sich. Die Schiffsreisen sind starker Kritik ausgesetzt. 

von Jana Steger (JS)

Bevor der Urlaub auf dem Schiff losgeht und mit dem Kreuzfahrtdampfer in See gestochen wird, noch einmal den Strand von Mallorca genießen. Schließlich zählt der Hafen von Palma de Mallorca zum wichtigsten Basisstandort für die Abfahrten deutscher Kreuzfahrtschiffe. Wird von Mallorca aus gestartet, so ist es für viele Urlauberinnen und Urlauber naheliegend, bereits ein paar Tage vor Abfahrt anzureisen, um für ein paar Tage die Insel erkunden zu können.

Mit neuen Luxuslinern, modernster Technik auf hoher See und dem Rundum-sorglos-Paket an Bord erlebt der Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff aktuell einen echten Boom. Doch die hohe Schiffs-Frequenz an Palmas Hafen bringt nicht nur Vorteile mit sich. Die Schiffsgiganten unterliegen vor allem in Sachen Umwelt großer Kritik. Müssen Urlauberinnen und Urlaub nun um ihre Schiffsreise bangen?

„Aidabella“ ist Kreuzfahrtschiff mit der höchsten Umweltverschmutzung

Wie das „Mallorca Magazin“ berichtete, handle es sich bei einem Großteil der Passagierinnen und Passagiere, die von Palma aus in See stechen, um deutsche Touristen. Doch Umweltschützerinnen und Umweltschützer warnen nun vor dem Kreuzfahrt-Wahn. Diese hatten eine Liste rund um Mallorca operierender Schiffe hinsichtlich ihres Schadstoffausstoßes erstellt.

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Und tatsächlich: Den meisten Schadstoffausstoß haben nicht etwa Fähren oder Frachtschiffe, die Getreide, Zement, Gas oder Öl transportierten. Stattdessen belegen die ersten 15 Plätze der Liste ausschließlich Kreuzfahrtschiffe. Platz eins der Dampfer mit der höchsten Umweltverschmutzung sei die von der deutschen Reederei Aida betriebene „Aidabella“.

Das Kreuzfahrschiff bietet Platz für 2050 Passagierinnen und Passagiere. Jedes Mal, wenn es im Hafen von Palma anlege, setze es auf der Hin- und Rückfahrt 118,3 Tonnen CO₂ frei. Zum Vergleich: Ein Auto stößt auf der gleichen Strecke, die das Kreuzfahrtschiff bei seinem Besuch auf Mallorca zurücklegt, 6,2 Kilogramm Kohlendioxid aus. Kurz gesagt: Die Aida entspricht damit im Vergleich einer Umweltbelastung von 19.000 Autos.  

Doch die „Aidabella“ ist nicht der einzige Dampfer mit einem hohen Schadstoffausstoß. Auch die „MSC Preziosa“, die pro Seemeile 2.657 Kilo CO₂ ausstoße, steht auf Platz zwei der Liste. Nach der gleichen Berechnung entspreche dies dem Ausstoß von 10.200 Autos. Das drittschädlichste Schiff sei die „MSC Fantasia“, die 2.513 Kilogramm ausstoße.

Kreuzfahrtschiffe: Schädlich für die Umwelt, aber profitabel für die Wirtschaft

Für die Umwelt stellen Kreuzfahrtschiffe eine erhebliche Problematik dar. Doch die Wirtschaft profitiert von dem Touristen-Boom auf den Luxusdampfern. „Die Kreuzfahrten wirken sich positiv auf die Aktivität der Hotels in der Stadt aus, weshalb wir in diesem Jahr zu Ostern eine durchschnittliche Auslastung der Stadt- und Boutique-Hotels von 85 Prozent gegenüber den 80 Prozent im Jahr 2019 verzeichnen werden“, so der Präsident der Hotelvereinigung Palma-Stadt, Javier Vich, zum „Mallorca Magazin“.  Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:

Auch Arbeitgeberverbände weisen darauf hin, dass sich der Kreuzfahrttourismus positiv auf die Wirtschaft auswirke. So sind beispielsweise Busfahrten notwendig, um Urlauberinnen und Urlauber zum Hafen zu befördern. Zudem werden häufiger Bars oder Restaurants aufgesucht, wenn Urlaubende womöglich schon ein paar Tage vor Schiffsabfahrt in Palma anreisen. 

Ob Reisende nun trotzdem Angst haben müssen, dass ihre Kreuzfahrt wegen des erhöhten Schadstoffausstoßes nicht mehr stattfinden wird? Um die Umweltschäden immerhin eingrenzen zu können, hat die Balearen-Regierung und der spanische Reedereiverband CLIA eine Vereinbarung: Im Hafen von Palma dürfen pro Tag nicht mehr als drei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig anlegen. Bedeutet: Kreuzfahrt-Fans müssen vorerst nicht auf ihre Reise verzichten. (js)