„Vom Ehrgeiz zerfressen“„Wer wird Millionär?“ bietet Familienfehde eine Bühne

„Von klein auf Konkurrenten bis aufs Blut“ - so beschrieb Günther Jauch den bei „Wer wird Millionär?“ ausgetragenen Geschwisterzwist zwischen dem Kandidaten Andreas Groß und dessen Bruder. Letzterer hatte ihn als Überraschungskandidaten angemeldet. Die beiden hatten eine Rechnung offen.

Beim Zockerspecial von „Wer wird Millionär?“ ging es am Montagabend (2. Juni 2025)  bei RTL nicht um eine, sondern um zwei Millionen Euro.

Die Sache hatte allerdings einen Haken: Wer vor der 16.000-Euro-Marke einen Joker nutzte, verlor automatisch alle anderen Helfer.

Geschwister „von klein auf Konkurrenten bis aufs Blut“

Für einen Kandidaten ging es um viel mehr als nur Geld: Andreas Groß und sein Bruder wollten bei Günther Jauch eine Frage klären, die sie seit der Kindheit erbittert ausfochten: Wer ist der bessere Bruder?

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Der kleine Bruder Felix hatte vor eineinhalb Jahren 32.000 Euro abgeräumt, berichtete der Moderator. „Das hat in Ihrer Familie zu Verwerfungen geführt, weil Sie von klein auf Konkurrenten bis aufs Blut sind.“ Der Clou: Andreas Groß wurde ohne sein Wissen vom Bruder zur Sendung angemeldet und dachte, er sei nur als Zuschauer dabei.

Der Überraschungsgast wusste vorher nicht, dass er als Kandidat angemeldet war. Er erspielte 64.000. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Der Überraschungsgast wusste vorher nicht, dass er als Kandidat angemeldet war. Er erspielte 64.000. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

„Egal, ob wir Minigolf oder an der Konsole spielen, wir sind beide krankhaft ehrgeizig“, gab Andreas zu. Ein Einspieler zeigte, wie dramatisch es um die beiden stand.

Ein Freund nannte die Geschwister „vom Ehrgeiz zerfressen“. Die Eltern berichteten von „erbitterten Kämpfen um das letzte Brötchen am Frühstückstisch“. Die beste Freundin des Überraschungskandidaten flehte RTL an, heute „bitte diesen Konkurrenzkampf zu beenden“. Jauch fasste zusammen: Das klingt nach Leben und Tod.

Serdar Isbara aus Hamburg ging mit 1.000 Euro. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Serdar Isbara aus Hamburg ging mit 1.000 Euro. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Gestichelt wurde gleich zu Beginn. Als Andreas als Polizeibeamter aus Bochum vorgestellt wurde und Felix sich als Pressesprecher der Polizei Dortmund vorstellte, meinte Andreas: „Er ist also kein richtiger Polizist.“ Jauch und die Zuschauer im Studio amüsierten sich über Neckereien wie diese. Als Andreas erwähnte, dass er im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder eine Klasse im Gymnasium übersprungen hatte, konterte dieser, dass dafür sein Abi-Schnitt besser war.

Es lief gut für Andreas Groß. Bald stand die alles entscheidende Frage im Raum. Nicht die Zwei-Millionen-Hürde, sondern die Frage, ob er die 32.000-Euro-Marke erreichen oder gar übersteigen und so dem Bruder die Butter vom Brot nehmen würde. Jauch wollte wissen: „Durch die vom alten Bundestag beschlossene Änderung ist welcher Begriff nun im deutschen Grundgesetz verankert?“ Klimaneutralität, Asylrecht, Pressefreiheit, Behebung der Raumnot.

Martina Göbel aus Bad Nenndorf fiel durch eine unüberlegte Antwort von 1.000 auf Null Euro. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Martina Göbel aus Bad Nenndorf fiel durch eine unüberlegte Antwort von 1.000 auf Null Euro. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Wie schon bei den Fragen zuvor bat Günther Jauch den Bruder Felix, auf eine seiner Moderationskarten die Antwort aufzuschreiben, die er an Stelle des Bruders nehmen würde. Er hätte D gewählt. Andreas Groß hingegen entschied sich nach dem 50:50-Joker für Antwort A.

Ewige Rivalen und ein Showdown bei Jauch

„Sie haben mit Ihrem Bruder gleich gezogen“, löste Günther Jauch auf. Sprich: Andreas Groß hatte nun so viel Geld erspielt wie sein Bruder vor eineinhalb Jahren.

Software-Entwickler Florian Sauerbeck hatte einen Glücksbringer dabei. Er erspielte eine Viertelmillion. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Software-Entwickler Florian Sauerbeck hatte einen Glücksbringer dabei. Er erspielte eine Viertelmillion. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

64.000 Euro wert: „Im Zuge der Wahl des entsprechenden Baums zur Giftpflanze des Jahres 2025 wurde auf die Giftigkeit wovon aufmerksam gemacht?“ rohe Süßmandeln, frühreife Erdnüsse, eingetrocknete Rosinen, ungeschälte Cashewkerne? Der Zusatzjoker rät zu D. Richtig! Bruder Felix wäre hier gescheitert, wie Jauchs Test zeigte: Er hatte auf die Moderationskarte vorab A geschrieben.

Susan Goldberg aus Nürnberg ging mit 1.000 Euro. Sie zockte bei der 16.000er-Marke. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Susan Goldberg aus Nürnberg ging mit 1.000 Euro. Sie zockte bei der 16.000er-Marke. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Die 125.000-Euro-Frage: „Was zählt in keinem der zehn einwohnerreichsten Staaten der Welt zu den landesweiten Amtssprachen?“ Zur Wahl standen: Französisch, Russisch, Englisch und Portugiesisch. Der vorab befragte Bruder hätte, wie seine Handschrift auf Jauchs Karte verriet, A gewählt. Andreas Groß hingegen wählte den Abgang. „Dann beginnt für Sie jetzt ein neues Familienleben mit 64.000 Euro, bravo!“, gratulierte Jauch.

Er konnte sich eine Nachbemerkung nicht verkneifen: „Der kleine Wermutstropfen: Das hat Ihr Bruder richtig.“ Felix hätte korrekt „Französisch“ gewählt. Der Familienfrieden war dennoch nicht gefährdet: „Ich komme damit klar“, versprach Andreas Groß. Die Familie und Freunde dürften skeptisch bleiben, ob das wirklich das Ende war ...

„Richtig bitter“: Gleich zwei Kandidatinnen stürzen auf 0 Euro

Serdar Isbara aus Hamburg erspielte 4.000 Euro. Martina Göbel aus Bad Nenndorf nahe Hannover antwortete impulsiv bei der 1.000er-Marke. „Auf dem klassischen Monopoly-Spielbrett steht in einem Eckfeld ...?“ Die Niete, der kleine Trostpreis, der Hauptgewinn oder das große Los? Sie wählte „Hauptgewinn“ und erkannte an Jauchs Blick sofort, was die Stunde geschlagen hatte. „Das ist richtig bitter“, gab sie zu und ging mit 0 Euro.

Bitter: Sophia Schubert aus Hamburg riet bei der 200-Euro-Frage falsch und ging völlig leer aus. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Bitter: Sophia Schubert aus Hamburg riet bei der 200-Euro-Frage falsch und ging völlig leer aus. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Florian Sauerbeck aus München ging mit der höchsten Summe des Abends: eine Viertelmillion. Susan Goldberg aus Hamburg zockte auf der 16.000er-Stufe und fiel auf 1.000 Euro.

Sophia Schubert, ebenfalls aus Hamburg, war die zweite Kandidatin des Abends, die mit leeren Händen ging. Ihre 200-Euro-Frage: „Denkwürdige Ereignisse gehen redensartlich worin ein?“ Emmalen, Ernalen, Annalen oder Ingalen? Sophia Schubert wählt Ingalen. Mit dieser falschen Antwort geht sie in die Annalen der Sendung ein - und mit 0 Euro nach Hause. „Oh wie bitter“, fasst sie zusammen. (tsch)