Er hat selbst vierAxel Prahl bekennt: „Hast Du Kinder, hast Du Sorgen!“

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An  seinem Filmsohn (gespielt von Jonas Nay) hat Axel Prahl in „Vadder, Kutter, Sohn“ schwer zu tragen.

Dieser Film wirkt wie für ihn gemacht. In „Vadder, Kutter, Sohn“ (ARD, 20.15 Uhr) gibt Axel Prahl (57) den mürrischen Seebären, der sich mit seinem entfremdeten Sohn versöhnen möchte.

Ein Thema, dass Deutschlands beliebtester  „Tatort“-Kommissar auch aus dem echten Leben kennt – er hat vier Kinder aus zwei gescheiterten Ehen.

In unserem Interview spricht er darüber – und über das neue Glück mit seiner dritten Frau Silja (37) in Brandenburg.

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Dieser Film war für sie Herzenssache, oder?

Ein kleines Stück Heimat, ja. Überall da wo Wasser ist, bin ich zu Hause. Die Macher  hatten mich auch freundlicherweise schon beim Schreiben dafür im Kopf. Und Jonas Nay als mein Sohn war auch super. Der hat ja Jazzpiano in Lübeck studiert.

Das passte wie Arsch auf Eimer. Der Film ist so spröde wie die Menschen da oben. Die kehren ihre Probleme ja gerne unter den Teppich und tun so, als wäre nichts. Wenn sich aber nichts verändert, muss man irgendwann mal darüber reden.

Kennen Sie solche Wesenszüge auch an sich?

Ich halte mich nicht lange an Problemen fest. Wenn irgendwas auf Deutsch gesagt Scheiße läuft, dann nenne ich das auch beim Namen. Haste Kuhkacke am Schuh, haste Kuhkacke am Schuh.... Dann heißt es weiterlaufen und hoffen, dass die Kuhkacke abfällt.

Haben Sie  solche Phasen der Entfremdung auch mit ihrem Sohn durchgehen müssen?

Mit meiner persönlichen Situation hat der Film herzlich wenig zu tun. Es geht dabei aber auch um ein Scheidungskind. Früher war das ja häufiger so, wenn man sich trennte, hasste man sich auch. Heutzutage ist man meiner Meinung nach mehr bereit, sich zu arrangieren, auch der Kinder wegen. Das ist in jedem Fall die bessere Lösung. Das klappt natürlich auch nicht immer.

Aber Auf und Abs gibt es in allen Vater-Kind-Beziehungen, oder?

Natürlich. Hast du Kinder, hast du Sorgen. Kleine wie große. Als Vater sorgt man sich halt. 

Sie haben ja auch Ihre Trennungs-Erfahrungen gemacht. Fühlen Sie sich in Ihrer Ehe jetzt angekommen?

Unbedingt! Das läuft alles hervorragend. Ich kann mir keine bessere Frau wünschen. Und wir haben ja jetzt auch unser Traumhaus gefunden. Das liegt auf einem Grundstück direkt an einem See hier in Brandenburg. Ich gucke gerade drauf: Das wirkt auf mich ein bisschen wie die Flensburger Förde. Damit habe ich mir also mein Stück Norddeutschland nach Brandenburg geholt.

Der nächste Münster-Tatort kommt auch bald, am 4. November, er heißt „Gott ist auch nur ein Mensch“. Was müssen wir uns darunter vorstellen?

Es gibt in Münster eine sehr berühmte Skulpturen-Ausstellung, die mit der Documenta oder Biennale mithalten kann. Dabei taucht eine Leiche auf. Mal wieder ein Fall mit all diesen liebenswürdigen westfälischen Eigenheiten.

Wie stehen Sie zum Glauben und zur Kirche?

Ich bin christlich erzogen worden und das werde ich nicht los. Ich war auch lange Zeit im Kirchenchor, die Kirche ist mir durchaus wichtig. Alleine, weil ich denke, wenn alle die zehn Gebote beherzigen würden, wäre die Welt eine bessere.