„Seitensprung ist asozial.“ Nein, Moderator Jan Köppen ging es bei „Ninja Warrior Germany“ (RTL) nicht um amouröse Abenteuer außerhalb der festen Beziehung. Er meinte eines der fünf Hindernisse, das für viele Halbfinal-Teilnehmer für fatale Turbulenzen sorgte. Bei einem wurde es besonders dramatisch.
Überraschung bei „Ninja Warrior“Laura Wontorra wütet über Seitensprung

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Wer tröstet hier wen? Daniel Gerber ging im Halbfinale von „Ninja Warrior Germany“ (RTL) baden, aber Field-Reporterin Laura Wontorra wirkte trauriger als er. (Bild: RTL)
„14 aus 39“ lautete die Glücksformel im ersten Halbfinale von „Ninja Warrior Germany“ (RTL). Dem Finale stellten sich fünf Hindernisse in den Weg. Als besonderes Zuckerl gab's für den zeitschnellsten Finisher eine „Speed-Prämie“ von 10.000 Euro. Und - natürlich - jede Menge Drama. Und das lag, eben doch wie in so mancher Ehe, ziemlich oft am Seitensprung.

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Auf und davon im wahrsten Sinne des Wortes: Chris Harmat absolvierte den Parcours in Tagesbestzeiteit und kassierte die „Speed-Prämie“ von 10.000 Euro. (Bild: RTL)
Erst sechs Pilzköpfe, dann war er schon da, der Seitensprung. Bestand aus sechs Brettern, an die man nacheinander springen musste - und an einem davon seitlich umgreifen. Daher der Name. Klingt putzig, war es aber nicht. Reihenweise flogen die Athleten ab.
Leon Wismann, einstiges „Killerküken“ und eigentlich seither immer im Favoritenkreis, erwischte es auch. Jan Köppen sagte noch: „Der ist doch verlobt, oder? Puh, jetzt kommt der Seitensprung.“ Leon lachte eher nicht mit, der lag nämlich Sekundenbruchteile später im Wasser - aus der Traum von Finale, Mount Midoriyama und 300.000 Euro.

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Ole Janek war, wie vier andere Top-Athleten, mit einem Safety-Pass ausgestattet. Sie konnten mit vollem Risiko auf Tempojagd gehen. Nur: Keiner buzzerte, alle schieden vorzeitig aus. (Bild: RTL)
Der Seitensprung bremste viele brüsk und endgültig aus. Darunter auch sechs der sieben gestarteten Frauen. Nur eine kam überhaupt über den Seitensprung hinaus: Nicola Wulf, die amtierende Last Woman Standing. Die 17-Jährige schaffte es bis ans vorletzte Hindernis, den Drachenrücken, und zog - ganz ohne Frauen-Wertung - als Elfbeste der Gesamtwertung ins Finale ein.
Freud und Leid für zwei Legenden von „Ninja Warrior Germany“
„Drama, Baby, Drama!“ Nach dem alten Bruce-Darnell-Motto wurde es richtig emotional, als Daniel Gerber in den Parcours ging. Vielmehr, als die NWG-Legende zwar den Seitensprung überstand, dann aber zu überhastet über die Dachwippen stolperte und prompt im Wasser landete. Er war der siebte Starter des Abends und die Moderatoren-Crew war entsetzt. „Das war's für ihn, da werden wir 14 Bessere sehen“, greinte Frank Buschmann. Laura Wontorra fischte „Dima“ aus dem Wasser und war unglücklicher als er.
„Heute bin ich sauer auf unseren Parcours“, meinte sie. „Dima“ Gerber selbst nahm's entspannt: „Ich habe alles auf eine Karte gesetzt. Da passiert's halt. Alles cool, nicht so schlimm.“ Wontorra setzte zur Verabschiedung des 29-jährigen NWG-Urgesteins an. „Ich dachte ja immer, die Mutigen werden belohnt, aber heute scheint das nicht so.“
Knapp zwei Stunden später spitzte sich das Drama nochmals zu. Denn der 39. und letzte Starter war Sladjan Djulabic, ein weiterer Ur-Ninja. Es wurde zur Entweder-oder-Entscheidung: Entweder zog „Sladi“ ins Finale oder der zu dem Zeitpunkt 14.-Platzierte „Dima“. Die Entscheidung fiel, wo auch sonst, am Seitensprung. Sladi schmierte überraschend ab und war raus. Wieder wütete Wontorra: „Blöder Seitensprung!“ Doch Daniel Gerber hatte plötzlich Grund zur Freude - er kam doch ins Finale!
Chris Harmat holt sich die „Speed-Prämie“ von 10.000 Euro

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Es erwischte etliche starke Ninjas früh im Parcours. Auch Leon Wismann musste seine Träume vom Mount Midoriyama begraben. (Bild: RTL)
Dort gibt's auch ein Wiedersehen mit Ole Janek, Philipp Göthert, Jona Schöne, Julian Rieger und Lukas Homann - und das, obwohl alle fünf im Wasser landeten. Sie waren aber als Top-Athleten im Hangel-Special der Vorwoche mit einem „Safety-Pass“ ausgestattet. Sie konnten unbelastet „ordentlich Hackengas“ (Buschi) geben und sich ohne Angst auf Ausscheiden auf die Jagd nach der „Speed-Prämie“ begeben. Allerdings nicht erfolgreich: Keiner von ihnen erreichte den Buzzer.
„Speed-König“ wurde Chris Harmat. Das war eine Überraschung, weil der 33-jährige Schweizer schon als dritter Starter des Abends in den Parcours ging. Er nagelte eine Fabelzeit in den Parcours (1.28,49 Minuten), von der Buschi gleich ahnte: „Das ist ein Statement. Eine Top-Perfomance, ganz, ganz großer Sport.“ Dass die Zeit bis zum Ende halten und Harmat 10.000 Euro bescheren würde, war da noch nicht klar. Dass Harmat letztlich Schnellster war, dürfte für Fachleute indes keine Sensation gewesen sein: Schließlich war er 2009 Parcours-Weltmeister, Kategorie: Speed.
Happy End für den Mutigen: Daniel Gerber schafft's ins Finale
Die zweitbeste Zeit schaffte Youngster Jonas Moritz (16), den Buschi mit „Schmackofatz“ umjubelte. Dritter wurde Tim Wolf, der zwar nach eigenen Angaben „bewusst chillig und safe unterwegs“ war, aber doch nur 98 Sekunden für die fünf Hindernisse brauchte. Außerdem fürs Finale qualifizierten sich ab Platz vier der Tageswertung: Yasin El Azzazy, Paul Stöckel, David Eilenstein, Milan Schirowski, Thorben Lerch, Georg Erlinger, Giovanni Ertl, Nicola Wulf, Max Walter, Fabian Scheipner und - Happy End für den Mutigen - Daniel Gerber.
Das zweite Halbfinale wird am kommenden Freitag (28. November) um 20.15 Uhr bei RTL ausgestrahlt. An den beiden folgenden Freitagen (5. und 12. Dezember) gibt es dann das zweigeteilte Finale. (tsch)
