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Helmut Zierl„Traumschiff“-Star gesteht Drogensucht: LSD und Meskalin

Der Schauspieler Helmut Zierl kommt zu einer Veranstaltung im Rahmen der Berlinale.

Schauspieler Helmut Zierl (hier am 12. Februar 2016 bei der „Berlinale“), hat in einem Interview von seiner dunkelsten Zeit berichtet. 

Schauspieler Helmut Zierl hat in einem Interview über seine Zeit als Teenager auf der Straße gesprochen und verraten, warum er sein Buch „Follow the Sun“ erst nicht veröffentlichen wollte.

Köln. Helmut Zierl (67) hat in seinem Schauspielerleben schon in vielen Serien mitgespielt. Viele Zuschauer kennen ihn unter anderem aus den „Traumschiff“-Filmen im ZDF, in denen er seit 2007 bisher dreimal zu sehen war. 

Doch so schön wie auf dem „Traumschiff“ war das Leben nicht immer für Zierl. In einem Interview mit der Zeitschrift „Bunte“ sprach er jetzt über seine dunkelste Zeit. 

Helmuth Zierl: „Ich habe unter freiem Himmel geschlafen“

Zierl sprach offen über die Zeit, als er drogenabhängig war. Er sagt: „In meinem Buch ‚Follow the Sun‘ geht es darum, dass ich sehr intensive Drogenerfahrungen hatte. Ich habe damals LSD und Meskalin genommen. Das Buch handelt im Grunde von der Sinnsuche eines 16-Jährigen, der seinen Weg finden will und in diesem Zusammenhang viele Geschichten erlebt.“

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Meskalin ist eine illegale Droge, die aus dem Peyote-Kaktus gewonnen wird. Süchtige berichten von Horrortrips, die sie nach dem Konsum erleben.

Zierl erinnerte sich: „Ich habe wochenlang unter freiem Himmel oder unter einer Autobahnbrücke geschlafen.“ Und nicht nur das: „Ich habe Freunde in Belgien gefunden, bei denen ich unter hygienisch desaströsen Verhältnissen leben konnte. Das alles war wirklich losgelöst vom bürgerlichen Leben.“ 

Aber warum tat er sich das an? „Man wollte so sein wie die aus Amerika, wie diese Hippies, die dort ihren Ursprung haben“, so der Schauspieler Rückblickend. „Ich war damals mit 16 Jahren unheimlich naiv. Wenn ich das heutige Bewusstsein hätte, würde ich es komplett anders machen.“

Zierl: „Alkohol ist die wesentlich gefährlichere Droge“

Heute hat Zierl drei Söhne. Auf die Frage, wie er ihnen von seinen Erfahrungen berichtete, sagte Zierl: „Ich habe ihnen erklärt, dass ich, was das angeht, einschlägige Erfahrungen hatte, dass sie aber sehen können, dass man das Handeln und so damit umgehen kann, dass man alles hinter sich lässt.“

Als Vater riet er ihnen von Drogen ab, stellte aber klar, dass ihm Kiffen lieber sei als Alkohol: „Ich habe meinen Kindern klipp und klar gesagt, dass es mir lieb wäre, wenn sie die Finger davon ließen. Wenn sie sich entscheiden müssten zwischen leichten Drogen wie Haschisch oder Alkohol, dann wäre es mir fast lieber, sie würden kiffen, als sich sinnlos zu besaufen. Denn Alkohol ist die wesentlich gefährlichere Droge.“

Helmut Zierl über sein Buch: „Es zu schreiben war schmerzhaft“

Angesprochen auf sein Buch gab Zierl zu: „Genau genommen sollte es gar nicht veröffentlicht werden. Ich habe all diese Dinge eigentlich nur für mich aufgeschrieben.“ Das Schreiben sei dabei nicht immer einfach gewesen, wie er sagte: „Es war auch schmerzhaft. Dieses Schreiben war eine verrückte Erfahrung für mich“

Geholfen habe ihm dabei unter anderem sein Gedächtnis: „Mein Langzeit-Gedächtnis ist scheinbar phänomenal: Die Diskussionen, die Gespräche damals – ich konnte alles wiederherstellen. Aber das war zum Teil so schmerzhaft, dass ich es dann wieder für zwei Jahre in die Schublade gelegt habe. Weil ich mir gesagt habe: Das tue ich mir nicht an.“

Zierl über sein Buch: „Am Ende war es eine Erlösung“

Doch am Ende setzte sich Zierl wieder an das Buch, denn: „Der Wille bzw. die Neugierde wurde wieder stärker, weil ich diese Geschichte nicht loslassen konnte. So etwas bleibt in einem.“

Zehn Jahre brauchte Zierl, um das Buch zu schreiben. Doch am Ende war er froh: „Es war ein unfassbarer Befreiungsschlag für mich, als ich endlich mit dieser Geschichte fertig war. Es war wie eine Erlösung und ich dachte: ‚Jetzt kann ich loslassen, jetzt ist es niedergeschrieben.‘“ (wir)