„Tatort“Diese Ermittler durften nur einmal ins TVCopyright: WDR/HR / Kurt BethkeDie doppelte Eintagsfliege beim Tatort! Charakterkopf Klaus Löwitsch (1936-2002) mimte beim „Tatort“ gleich zwei völlig verschiedene Ermittler – beide kamen nicht über ihr Debüt hinaus. 1982 löste Löwitsch als Polizeihauptmeister Werner Rolfs (Foto) 1982 den Fall „So ein Tag...“ in Frankfurt/Main. Drei Jahre später schnüffelte Löwitsch als Polizeihauptmeister Reinhold Dietze im Frankfurt Bahnhofsviertel herum – es blieb beim einmaligen Einsatz.Im wahren Leben hatte Klaus Löwitsch 2001 erheblichen Ärger mit dem Gesetz: Er musste 27.000 D-Mark Geldstrafe zahlen, nachdem er in Berlin eine Frau geschlagen und sexuell genötigt hatte. Wegen seines damaligen Blutalkoholwertes von 5,15 (!) Promille hatte das Gericht eine „gestörte Steuerungsfähigkeit“ festgestellt.Copyright: SWR„Guten Tag, Sie sprechen mit dem Einmal-Ermittler Horst Pflüger“ – das könnte 1972 Schauspieler Ernst Jacobi (1933-2022) am Telefon gesagt haben. Denn Hauptkommissar Horst Pflüger tummelte sich nur ein einziges Mal im noblen Baden-Baden, „Wenn Steine sprechen“ hieß die finale Debütfolge. Der begeisterte Tennisspieler Pflüger trug Cordanzug und hatte ein Faible für französische Lyrik. Geholfen hat's bei der Ermittlerarbeit nicht ... Copyright: NDRUi, da hängte Kommissar Nagel den Job aber schnell an selbigen ... Humor- und Kabarett-Urgewalt Diether Krebs (1947-2000) ermittelte 1979 genau ein Mal als Kommissar Nagel (Vorname wird nie genannt) in Hannover. Dienstwagen des leidenschaftlichen Kaffeetrinkers war ein blitzeblauer Opel Rekord E1. Ewig unvergessen bleibt Diether Krebs durch „Ein Herz und eine Seele“, „Sketchup“ sowie seine letzte Rolle als dubioser Spediteur Werner Kampmann in der Ruhrpott-Kultkomödie „Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“. Seine Ermittlungen im „Tatort“ allerdings waren dem Titel der Folge gemäß „Umsonst“.Copyright: HRUnd noch ein vornamenloser Ermittler: Kommissar Sander, gespielt von Volker Kraeft (*1941) hantierte 1980 in Frankfurt am Main mit Essstäbchen und kriminalistischem Geschick. Der frisch verlassene Single mit dem aufbrausenden Gemüt bemühte damals schon gern Flipcharts und erstellte laut tatort-fans.de gern riesige Mindmaps. Obwohl seiner Zeit damit lange voraus, ermittelte er „Mit nackten Füßen“ (so der Folgentitel) nur ein einziges Mal – in einer Werbeagentur.Copyright: WDREr war Hauptkommissar Haferkamps Assistenz, in urlaubsbedingter Absenz seines Vorgesetzten darf der brave Hauptmeister Willi Kreutzer, gespielt von Willy Semmelrogge (1923-1984), selber ran und geht 1980 auf „Herzjagd“ in Essen. Kleiner Fun Fact: Die Urlaubsvertretung wurde nur deshalb konstruiert, weil Schauspieler Hansjörg Felmy (alias Kommissar Heinz Haferkamp) das Drehbuch nicht gefiel ... Copyright: BR„Riedmüller, Vorname Sigi“ heißt die einzige „Tatort“-Episode, in der sich Günther Maria Halmer (*1943) in den Reigen der Ermittler auf dem besten ARD-Sendeplatz einreihen durfte. 1986 ermittelt der an Magenproblemen leidende Raucher, der mit einem 5er-BMW in München unterwegs ist, als Hauptkommissar Siegfried Riedmüller. Copyright: BRUnd noch ein „einmaliger“ Ermittler aus München: Kommissar Karl Scherrer folgte 1987 auf Siegfried Riedmüller in der Mordkommission, gespielt wurde er von Charakterdarsteller Hans Brenner (1938-1998; bekannt u. a. als Hanns Martin Schleyer im RAF-Doko-Drama „Todesspiel“). Scherrer wäre viel lieber Koch als Kommissar geworden, vielleicht hat er für eine Fortsetzung seiner „Tatort“-Tätigkeit zu viel anbrennen lassen ... Copyright: ORFEin zweifacher Oscargewinner als Tatort-Ermittler! Leider reichte es 1987 für Christoph Waltz (*1956; zweiter von links) als Revierinspektor Herbert Passini nur für einen einzigen Einsatz in Wien – in der Folge „Wunschlos tot“. Statt Wienerisch spricht er Hochdeutsch und kehrt den Peniblen raus. Jahre später wird Waltz auf dem Höhepunkt seiner Karriere sein: Er gewinnt, jeweils als Bester Nebendarsteller, den Oscar für „Inglorious Basterds“ (2010) und „Django Unchained“ (2013). Copyright: picture-alliance / dpaEs war „Eine mörderische Rolle“, die der als „Ekel Alfred“ aus „Ein Herz und eine Seele“ (Foto) bekannte Schauspieler Heinz Schubert (1925-1999) übernahm: 1995 ermittelte er einmalig als pensionierter Frankfurter Kommissar Leo Felber. Der nebenbei noch sein Enkelchen hütete. 1/920.08.2023, 17:29Merken