Jürgen DrewsWeil er eine Sache unbedingt haben wollte – Schlagerstar ackerte tagelang im Dreck

Jürgen Drews singt auf der Bühne.

Jürgen Drews, hier im Jul 2019, verdiente sein erstes Geld mit Arbeit auf dem Feld.

Für sein erstes selbst verdientes Geld hat Schlager-Ikone Jürgen Drews im wahrsten Sinne des Wortes hart „geackert“. Doch der Schlagerstar hat auch ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen gehabt. 

Mallorca. In der neuesten Folge seines Podcasts „Des Königs neuer Podcasts“ verrät Jürgen Drews (76), wie er als Kind sein erstes eigenes Geld verdiente. 

Auf einem Kartoffelacker schuftete der Schlagerstar als Kind, um sich etwas ganz bestimmtes endlich kaufen zu können. Außerdem sagt Drews, warum er plötzlich Grießbrei auf der Zunge hat und was ihn die Arbeit auf dem Feld fürs Leben gelehrt hat. 

Schlager: Jürgen Drews hatte als Kind ein Zimmer für seine Eisenbahn

Jürgen Drews erzählt: „Ich bekam als Kind irgendwann zu Weihnachten einen rund gebauten Schienenkreis und eine kleine Lokomotive mit zwei bis drei Anhängern. Das war eine Märklin-Eisenbahn. Meine Eltern sagten zu mir: ‚Wenn du sparsam mit deinem Taschengeld bist, kannst du dir vielleicht selbst mal einen Anhänger dazu kaufen.‘“

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Drews Eltern waren großzügig zu ihrem Sohn. So erzählt der Schlager-König: „Sie sagten mir damals, dass ich von ihnen immer mal wieder zum Geburtstag oder zu Weihnachten einen Anhänger bekäme.“ Außerdem versprachen die Eltern ihrem Sohn, dass sie ihm einen ganzen Raum für seine Eisenbahn zur Verfügung stellen würden, den er dann komplett mit seiner Eisenbahn einrichten könne, so Drews weiter. „Aber dafür müsste ich an Anhängern zulegen“, so Drews

Jürgen Drews stellte sich als Kind die Frage: „Wie verdiene ich bloß Geld?“

Laut Drews sei er damals etwa zehn Jahre alt gewesen. Er wollte unbedingt noch mehr Anhänger, um seine Eisenbahn zu erweitern. Also stellte er sich die Frage: „Wie verdiene ich bloß Geld?“

Als Drews' Vater eines Tages von einer Praxisfahrt zurückkam (sein Vater arbeitete als Arzt, Anm.d.Red.), erzählte er seinem Sohn, er kenne eine Möglichkeit, wie Drews Geld für seine Eisenbahn verdienen könne. Dafür müsse er aber „ordenklich ackern“, so Vater Drews. Der heutige Sänger war völlig ahnungslos, fragte seinen Vater: „Wieso, was soll ich denn machen?“ Sein Vater antwortete: „Kartoffeln sammeln.“ 

Drews, der die zuvor noch nie gemacht hatte, fragte seinen Vater: „Wie geht das denn?“. Er erklärte ihm: „Du setzt dich zusammen mit anderen Arbeitern auf das Kartoffelfeld und klaubst mit den Händen die Kartoffeln aus dem Feld.“

Jürgen Drews gesteht: „Das ging mir echt in die Knochen“

Drews erzählt, wie er von den anderen Arbeitern auf dem Feld erstaunt angeguckt wurde, weil er mit Abstand der Jüngste dort war und sagt dazu: „Ich sah noch jünger aus als ich war.“

Auch an die harte Arbeit auf dem Feld erinnert sich Drews noch gut: „Ich musste da ranklotzen wie bekloppt. Die rausgenommenen Kartoffeln  mussten wir erst in einen Korb legen und danach in einen Anhänger mit all den anderen Kartoffeln. Immer bücken und pflücken, bücken und pflücken und so weiter. Das ging mir echt in die Knochen.“

Jürgen Drews: „Ich wusste gar nicht, dass Grießbrei so gut schmecken kann“

„In der Mittagspause sind wir alle in den Bauernhof. Die hatten dort einen endlos langen Tisch und einen großen Eimer mit Grießbrei und Apfelmus, von dem jeder Arbeiter einen Teller bekam. Ich wusste gar nicht, dass Grießbrei so gut schmecken kann – ich hab das jetzt noch im Mund“, so Drews.

Die Arbeit auf dem Feld habe ihn so fertig und hungrig gemacht, dass er den Grießbrei in diesem Moment als „das Geilste“ empfand, erzählt Drews. Er habe ihn nie wieder so intensiv geschmeckt wie zu dieser Zeit auf dem Acker. „Daran merkt man, was es ausmacht, wenn du Hunger hast“, sagt er.

Er habe mehrere Tage auf dem Feld geschuftet, um sich davon ein bis zwei Waggons für seine Eisenbahn zu kaufen.

Jürgen Drews: 20 Mark am Tag für Arbeit auf Kartoffelacker

Seine Eltern waren stolz auf ihren Sohn, so Drews. Er erzählt: „Meine Eltern waren hocherfreut über meine Arbeit. Sie sagten: ‚Junge, du bist ja ein richtig fleißiges Kerlchen. Die Leute auf dem Bauernhof sind ganz begeistert von dir‘“. Und was hat der junge Drews damals für seine Arbeit bekommen? Genau kann er sich nicht mehr erinnern, sagt aber: „Ich meine, 20 Mark am Tag.“

„Ich habe mehrere Tage auf dem Feld gearbeitet, damit ich mir dann von dem Geld einen solchen Anhänger kaufen konnte. Die sind ja teurer“, erinnert sich Drews an die Zeit zurück. Als er die Anhänger dann hatte, habe er sie auch immer gepflegt, so Drews. „Wenn du dir etwas selbst erarbeitet hast, dann hat das einen ganz anderen Wert als wenn du es geschenkt bekommst.“ (mir)