Deutschlands erfolgreichste Sängerin steht vor ihrem Jubiläum. Helene Fischer feiert ihr 20-Jähriges mit einer großen Open-Air-Tour. Vor ihren beiden Köln-Konzerten gab sie EXPRESS.de ein Interview.
Helene FischerSo denkt sie über Silbereisen, Poldi und Köln-Rückkehr

Copyright: IMAGO/Future Image
Helene Fischer feiert 2026 ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum mit einer großen Open-Air-Tour. Zwei Konzerte steigen auch im Kölner Rhein-Energie-Stadion.
Autor
Für viele gehörte dieser TV-Moment im ZDF zum Weihnachtsfest wie die Bescherung. Doch die Fans müssen in diesem Jahr ohne die „Helene Fischer Show“ am ersten Weihnachtstag auskommen.
Nach der Geburt ihres zweiten Kindes legt die 41-Jährige eine Babypause ein und verbringt lieber Zeit mit ihrer Familie, statt die aufwändige Show auf die Bühne zu bringen.
Helene Fischer: Zwei Konzerte im Kölner Rhein-Energie-Stadion
Zudem steckt die Sängerin schon mitten in den Vorbereitungen zur großen Stadiontour, die zu ihrem 20-jährigen Bühnenjubiläum stattfinden wird. Am 26. und 27. Juni 2026 wird die Ausnahmekünstlerin im Kölner Rhein-Energie-Stadion zu erleben sein.
Deutschlands größter Musik-Star verspricht eine gigantische 360-Grad-Show im FC-Tempel in Müngersdorf. Wie Helene Fischer auf ihr Jubiläumsjahr und die Anfänge blickt, verriet sie im exklusiven EXPRESS.de-Interview.
In knapp sechs Monaten geht die große Tour los: Worauf können sich die Fans freuen?
Helene Fischer: Wir sind mitten in einer der spannendsten Phasen: Die Show nimmt Form an, wird klarer, mutiger, emotionaler. Kern des Konzepts ist die 360-Grad-Bühne. Sie verändert alles: die Choreografie, den Ablauf, die Interaktion. Die Proben beginnen im Frühjahr und ich freue mich darauf, dass Ideen, die jetzt noch auf Papier existieren, lebendig werden. Die Fans dürfen sich auf eine Show freuen, die nicht nur „vor“ ihnen passiert – sondern um sie herum, mit ihnen zusammen.
Sie feiern 20-jähriges Bühnenjubiläum: Wird das Konzert deshalb ein komplettes Best-of-Programm?
Helene Fischer: Es wird ein musikalischer Rückblick – aber kein nostalgisches Best-of. Viele Songs werden neu interpretiert, andere überraschen in völlig neuen Arrangements. Manche Hits bekommen durch die 360-Grad-Bühne eine zusätzliche emotionale Tiefe. Jeder Song erzählt ein Stück meines Weges. Und diese Reise möchte ich mit dem Publikum neu erleben – nicht nur erinnern.

Copyright: IMAGO/Future Image
Die Macher hinter der Helene-Fischer-Tour: Konzertveranstalter Marek Lieberberg (l.) und Showdirektor Mukhtar Mukhtar (r.) aus Las Vegas.
Die „Rausch“-Tour bot atemberaubende Akrobatik, kombiniert mit Wasser- und Feuerelementen. Was ist in den Stadien bei einer 360-Grad-Bühne und ohne Dach möglich?
Helene Fischer: Mehr, als man zunächst denkt. Die 360-Grad-Form ist wie eine eigene kleine Welt, die sich aus der Energie der Menschen speist. Man denkt weniger in Höhen und spektakulären Effekten, sondern viel mehr in Linien, Kreisen, Bewegungsflüssen. Stadionluft mischt sich mit Licht, Musik und Atmosphäre – da entsteht eine Magie, die kein Dach der Welt ersetzen könnte.
In München haben Sie schon vor 130.000 Fans gespielt. Wie ist es möglich, bei solchen Kulissen Nähe zu den Fans aufzubauen?
Helene Fischer: Nähe entsteht nicht durch Entfernung, sondern durch Haltung. Wenn man als Künstlerin präsent ist, wenn man den Menschen Räume gibt, wenn man die Energie wirklich aufnimmt, dann entsteht eine Verbindung – selbst im größten Stadion. Die 360-Grad-Bühne macht das noch intensiver. Sie zwingt mich, ständig im Dialog zu sein – mit allen Seiten, allen Blickwinkeln, allen Herzen.

Copyright: Livenation
So wird es in den Stadien aussehen. Helene Fischer tritt auf einer Mittelbühne auf, Stege werden ins Publikum ragen.
Vor der Tour wird es kein neues Album geben: Wie steht es denn grundsätzlich um die Pläne zu neuen Songs?
Helene Fischer: Ideen gibt es viele – vielleicht sogar mehr als je zuvor. Aber ich möchte der Tour den Raum geben, den sie verdient. Musik entsteht durch Hingabe, und die bekommt sie, sobald die Live-Energie gelebt wurde. Ich sehe beides nicht als Konkurrenz: Die Tour ist ein Kapitel, das Album ein anderes. Beides findet seinen richtigen Moment.
Während Ihrer Auszeit entwickelte sich Ihr Duett „Schau mal herein“ mit Florian Silbereisen zum Internet-Hit. Gehört der nun auch zum Repertoire bei Konzerten?
Helene Fischer: Es ist immer etwas Besonderes, wenn ein Song auf unerwartete Weise ein Eigenleben entwickelt. Ob er Teil der Setlist wird, verrate ich nicht – aber ich kann sagen: Wir beobachten sehr genau, wie Menschen Musik leben und fühlen. Und manchmal entscheidet der Song selbst.

Copyright: imago/Tinkeres
Ihr erster TV-Auftritt: 2005 war Helene Fischer bei Florian Silbereisen in der Sendung „Hochzeitsfest der Volksmusik“ zu Gast.
Eigentlich startete Ihre Karriere ja schon am 14. Mai 2005 beim TV-Auftritt im „Hochzeitsfest der Volksmusik“ von Florian Silbereisen. Wie denken Sie heute an diesen Moment zurück?
Helene Fischer: Ich denke daran mit großer Dankbarkeit. Es war der Beginn einer Reise, deren Dimension ich damals nicht im Ansatz erfassen konnte. Manchmal schaue ich auf diesen Moment und denke: „Was für ein Geschenk, was für ein Weg, was für ein Abenteuer.“
Ihr erstes Köln-Konzert war 2011 in der Lanxess-Arena. 2015 folgten die ersten Stadion-Konzerte. 2023 dann gleich sieben Arena-Shows. Welche Erinnerungen und Beziehungen zu Köln fallen Ihnen ein?
Helene Fischer: Köln hat mich immer getragen. Es ist eine Stadt, in der man sofort merkt, ob eine Show funktioniert – weil das Publikum so ehrlich ist. Und diese Ehrlichkeit, diese Wärme, diese Energie haben viele meiner schönsten Bühnenmomente geprägt. Köln hat Herz, Rhythmus und eine unglaubliche Offenheit.
Ihre Background-Sängerin Linda Teodosiu ist Kölnerin, Bassist Krischan Frehse ist ebenfalls Kölner. Was zeichnet sie aus?
Helene Fischer: Linda und Krischan sind fantastische Musiker. Sie haben diese Mischung aus spielerischer Leichtigkeit mit musikalischer Tiefe und Erfahrung. Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten, die musikalisch und menschlich hell leuchten – und davon habe ich viele im Team, nicht nur aus Köln.
Der Vorzeige-Kölner Lukas Podolski ist ein großer Fan von Ihnen. Er träumt davon, dass Sie einmal bei seinem Glücksgefühle-Festival auftreten. Macht er sich berechtigte Hoffnungen?
Helene Fischer: Lukas ist ein außergewöhnlicher Mensch mit viel Herz, Humor und Leidenschaft. Ich freue mich über seine Begeisterung. Ob es irgendwann passt, hängt von vielen Faktoren ab – aber man soll im Leben nie „nie“ sagen.
Sie gehen als nun zweifache Mutter auf große Tour. Wie werden Sie dies organisieren? Begleiten die Töchter Sie auf der Tour?
Helene Fischer: Grundsätzlich gilt: Große Tourneen benötigen klare Strukturen, professionelle Abläufe und ein gutes Team. Das ist die Basis für alles andere.

Copyright: IMAGO/Berlinfoto
Mit dem Star-Akrobaten Thomas Seitel (40) ist Helene Fischer seit 2021 verheiratet. Das Paar lebt in München und hat zwei gemeinsame Töchter.
Wird Ihr Mann auch wieder Teil der Show sein oder wird er im Hintergrund bleiben?
Helene Fischer: Das entscheidet sich immer aus dem künstlerischen Gesamtkonzept heraus. Im Mittelpunkt steht dabei, was zur Show passt und sie stimmig macht.
Wie überwinden Sie den inneren Schweinehund, um das Sport-Training für die Tour zu absolvieren?
Helene Fischer: Indem ich weiß, warum ich es tue. Eine 360-Grad-Show ist körperlich enorm anspruchsvoll. Ich möchte auf der Bühne frei sein – frei atmen, frei bewegen, frei erzählen. Dieses Gefühl ist meine größte Motivation.

