Sie war Vorbild für etliche andere. „Biete Rostlaube, suche Traumauto“ begründete 2010 ein völlig neues TV-Genre. Doch nach elf Jahren war der Ofen aus, so Moderatorin und Autoexpertin Panagiota Petridou.

Ab dem 16. Februar moderiert die 42-Jährige „Die Retourenjäger“ bei RTLZWEI. Mit EXPRESS.de sprach Panagiota über ihre neue Aufgabe und die Tücken des Online-Shoppings.

Liebe Panagiota, erst Auto- und jetzt Retourenjägerin, wie passt das zusammen?

Panagiota Petridou: Retouren haben viel mit meinem täglichen Leben zu tun. Einkaufen, verkaufen, versteigern, fette Beute machen oder auch danebengreifen. Dieses ganze Handelsgeschäft liegt mir einfach ganz gut und ich glaube, dass ich eine gute Besetzung in dieser Branche bin. Da gibt es nicht so viele, die diese Fähigkeiten mitbringen.

Du schlägst mit die „Retourenjäger“ ein neues Kapitel auf. Wie groß war die Wehmut, als es mit „Biete Rostlaube, suche Traumauto“ vorbei war?

Panagiota Petridou: Gar nicht groß. Wir haben einen schönen, runden Abschluss gefunden. Wir haben noch das Griechenland-Special gemacht, das mir sehr am Herzen lag, wir haben eine tolle Jubiläumsfolge gemacht, bei der sehr viel Geld für den guten Zweck zusammenkam. Als wir uns dann vergangenes Jahr zusammengesetzt haben und überlegt haben, was wir denn noch machen können, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Story jetzt auch so lindenstraßenmäßig zu Ende erzählt ist. Natürlich war ein bisschen Traurigkeit dabei, aber die war auch nach drei Wochen weg.

Also bist du die Mutter Beimer des Gebrauchtwagenhandels?

Panagiota Petridou: So kann man mich doch nennen, oder? Die Mutter Beimer des Autoverkaufs. Also ja, die junge Mutter Beimer.

Für dich ist Shopping ein Job. Eher Online oder Geschäft?

Panagiota Petridou: Ich würde mich eher als den konservativen Käufer sehen. Ich bin so ein Haptik-Mensch. Ich muss Dinge anfassen, riechen, Material checken, mich auch mal über das ein oder andere Teil, das ich kaufe, unterhalten. Ich bin da eher oldschool unterwegs. Ich sitze als Autoverkäuferin ja auch klassisch im Büro und biete Probefahrten an oder zeige Leder und Farbmuster.

Dann müssen die vergangenen Corona-Monate besonders schwer für dich gewesen sein…

Panagiota Petridou: Ja, natürlich ist man durch Corona eingeschränkt. Da ist der Online-Handel auch eine gute Alternative, keine Frage. Auch, wenn er seine Schwierigkeiten mit sich bringt. Thema Nachhaltigkeit und Verpackung.

Ist dir Nachhaltigkeit wichtig?

Panagiota Petridou: Absolut. Ich fahre unter anderem ein Elektroauto. Ich esse kein Fleisch, trenne meinen Müll, kaufe regionale Produkte. Das ist mir schon wichtig.

Was für ein Auto fährst du?

Panagiota Petridou: Wir sind zu Hause zu zweit und sind leider beide Autoverkäufer (lacht). Mein Mann und ich sind also beide sehr Auto-affin. So haben wir auch mehrere Fahrzeuge in der Garage stehen. Wir haben einen Tesla, einen BMW und aus Nostalgiegründen auch noch einen Mercedes, den mein Papa früher gefahren ist. Ich habe von allem etwas.

Also hast du nicht die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, als klar war, dass die Grünen mitregieren?

Panagiota Petridou: Nein. Ich erhoffe mir sogar, dass sich einige Dinge auch für uns als Autohändler ändern. Die Umweltförderung sollte erhöht werden und auch Photovoltaik-Geschichten sollten noch mehr gesponsort werden.

Erste Erlaubnis erteilt

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Thema Tempolimit?

Panagiota Petridou: Ja (schüttelt den Kopf) … wir bauen die besten und schnellsten Autos. Wir haben die Weltmarken überhaupt. Statistisch gesehen, haben wir aufgrund unseres nicht vorhandenen Tempolimits auch nicht mehr Unfälle als Länder, in denen es seit Jahren Tempolimits gibt.

Wobei es ja auch stark um CO2-Einsparung ging…

Panagiota Petridou: Es gibt so viele andere Sachen, bei denen man CO2 einsparen könnte. Wenn wir alle weniger Fleisch essen würden, hätten wir deutlich weniger CO2-Ausstoß als bei einem Tempolimit.

Eine letzte Frage an die Expertin: Wie verhökere ich meinen Kram am besten bei Ebay?

Panagiota Petridou: Das A und O ist ein sehr guter Text und ein sehr schönes Bild. Das ist wie bei den Dating-Plattformen! Wir hatten beispielsweise bei den ‚Retourenjägern‘ einen Fall, da hat ein Händler eine Palette mit Monopoly-Spielen aus Madagaskar gekauft. Das braucht ja keiner. Aber wenn du eine schöne Geschichte erzählst, ich meine, ein deutsches Monopoly-Spiel hat jeder. Ich würde einfach versuchen, das Beste aus den Sachen herauszuholen.