Abo

„Deswegen schäme ich mich“Günther Jauch macht unerwartetes Geständnis

Günther Jauch hat während der Show eine wichtige Selbsterkenntnis. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Günther Jauch hat während der Show eine wichtige Selbsterkenntnis. 

Im Finale der 3-Millionen-Euro-Woche geht es bei „Wer wird Millionär?“ um den beachtlichen Maximalgewinn. Während der erste Kandidat seine Chance Mehrfachmillionär zu werden wahrnimmt, hat Günther Jauch eine überraschende Selbsterkenntnis ...

Heute wird gezockt – oder auch nicht. Das findet „Wer wird Millionär?“-Quizmaster Günther Jauch heraus, indem er den fürs 3-Millionen-Euro-Finale qualifizierten Kandidatinnen und Kandidaten die Frage stellt: Das bisher erspielte Geld riskieren und nochmal bei null anfangen oder lieber behalten?

Christopher Suhr setzt seine 32.000 Euro aufs Spiel, bekommt von Jauch immerhin die Garantiesumme von 5.000 Euro zugesichert. Nachdem er schon bei 500 Euro auf dem Schlauch gestanden hatte, kommt er bis zur 50.000-Euro-Frage ohne größere Schwierigkeiten weiter. Dann möchte er jedoch einen Telefonjoker befragen.

In der vergangenen Sendung hatte er bereits das Pech, dass seine Mutter nicht ans Telefon ging. Doch diese Frage traut er eher einem anderen Bekannten zu: Was möchte jemand tun, der sich auf Artikel 4, Absatz 3 des Grundgesetzes beruft? Den Kriegsdienst verweigern, einen Carport bauen, einen Verein gründen oder Deutscher werden? Sein Kumpel am Telefon meint, es wäre der Verein. Mit dem Zusatzjoker hat Suhr mehr Glück.

Die Dame aus dem Publikum ist Volljuristin und weiß: Es ist der Kriegsdienst. Im Anschluss gesteht Jauch, Vorurteile gegen sie gehabt zu haben: „Wissen Sie, wofür ich mich jetzt ein bisschen schäme? Ich hatte Angst, als ich Ihr Kopftuch gesehen habe, dass Sie womöglich doch sagen, das könnte damit zusammenhängen, dass grundgesetzlich garantiert ist, dass man Deutscher werden kann.“ Die Dame nickt: „Das sind leider die bestehenden Vorurteile.“ Jauch zeigt sich zutiefst reumütig: „Da bekenne ich mich dazu, und deswegen schäme ich mich auch.“ Suhr freut sich hingegen über insgesamt 55.000 Euro, die er mit nach Hause nimmt.

Nochmal quizzen für 3,70 Euro

Für „3,70 Euro für die Bahn“ lässt sich Sascha Korf nochmal auf eine Quizrunde mit Günther Jauch ein. Für eine Finca auf Mallorca wäre eine sechsstellige Summe schön, findet sein Mann. Bis 10.000 Euro braucht Korf nur einen Joker und ist von sich selbst überrascht: „Das war gestern ganz anders.“ Einer von den übrigen drei wird bei 20.000 Euro aufgebraucht: Über Sieg oder Niederlage entscheidet beim Darts häufig die Anzahl der gewonnenen ...? Eyes, Ears, Arms oder Legs? Im Publikum stimmen 68 Prozent für Legs, doch Korfs Bauchgefühl tendiert zu Eyes. Der Zusatzjoker bestätigt: Es sind Legs.

Für 3,70 Euro lässt sich Sascha Korf überreden, um 3 Millionen Euro zu spielen. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Für 3,70 Euro lässt sich Sascha Korf überreden, um 3 Millionen Euro zu spielen.

Die 30.000-Euro-Frage will Korf mit seinem Telefonjoker lösen: Welche deutsche Top-Sehenswürdigkeit wurde erst in diesem Jahr ins UNESCO-Welterbe aufgenommen? Kölner Dom, Schloss Neuschwanstein, Wartburg oder Porta Nigra? Sein Kumpel weiß nicht, dass es Neuschwanstein war, und Korf geht mit 20.003,70 Euro nach Hause - immerhin mehr, als er in der Vorrunde erspielt hat.

Mit vier Jokern rausgeflogen

Für die sichere Summe von 15.000 Euro tauscht Sandra Pedersen ihre bisher erspielten 64.000 Euro ein und wagt sich nochmal auf den Ratestuhl. Souverän beantwortet sie eine Frage nach der anderen. Auch bei 20.000 Euro ist sie sich sicher, die richtige Antwort zu kennen: Wie weit ist der Ort eines Knalls entfernt, wenn ich ihn genau eine Sekunde später höre? 3,4 m, 34 m, 340 m oder 3,4 km? Jauch grübelt, um auf das Ergebnis zu kommen: „Ich bin als Berliner Kellerkind aufgewachsen. Und immer, wenn da politisch irgendwie was war, Bundestagssitzung oder irgendwas, dann sind die Russen mit ihren MIG-Düsenjägern gekommen. Und dann haben die die Schallmauer durchbrochen.“

Dann fällt ihm auf, dass er ja gar nicht raten muss: „Was zerbreche ich mir hier den Kopf? Sie haben vier Joker!“ Die Kandidatin lässt sich nicht verunsichern und bleibt bei ihrer Antwort 3,4 km. Hätte sie mal lieber abgesichert: Es sind nur 340 m. „Das ist sehr schade“, leidet Jauch mit ihr. So schnell sind 64.000 Euro verspielt. Immerhin bleiben ihr noch insgesamt 16.000 Euro als Trostpflaster.

Anna-Lea Fröhlich riskiert ihre bisherigen 16.000 Euro sogar ganz ohne Angebot von Jauch. Dafür bringt sie ihren Glücksbringerbeutel mit an den Ratestuhl, den der Quizmaster neugierig inspiziert: „Sind das alte Zähne oder was?“ Fröhlich überlegt: „Es könnte tatsächlich sein, dass da ein Milchzahn ist.“ Da Fröhlich Angst vor Spinnen hat, verrät Jauch, dass ihm nach einem Erlebnis mit einem verirrten Vogel im Kamin Vögel nicht ganz geheuer sind: „Ein Vogel im Zimmer ist bei mir wie Hitchcock 'Die Vögel'.“ Er fragt die Kandidatin: „Haben Sie mit Vögeln ein Problem?“ Lachen im Publikum. Fröhlich verneint. Jauch schlägt vor: „Sonst tauschen wir mal die Nummern. Sie rufen mich bei Spinnen an und befreien mich dann von der Taube.“

Gewinn verdreifacht dank Glückbringern

Finanziell kann sich die Kandidatin verdoppeln. Um sogar 50.000 Euro zu gewinnen, muss sie wissen, wie viele Nachbarstaaten die Bundesrepublik Deutschland vor 1989 hatte: sieben, acht, neun oder zehn? Nach dem 50:50-Joker bleiben sieben und neun übrig, der Telefonjoker hat nicht genug Zeit zum Durchzählen der Länder. Fröhlich schwankt: Zocken, oder nicht? Sie nimmt neun und gewinnt 50.000 Euro. Da haben die Glücksbringer wohl geholfen.

Auch Olivia Reichert nimmt ohne garantiertes Startgeld nochmal auf dem Stuhl Platz und riskiert den Verlust von 16.000 Euro aus der letzten Show. Als sie bei der 500-Euro-Frage, welche Brötchen man für Frikadellen braucht, keine Ahnung hat, lacht ihre Mutter im Publikum über das nicht vorhandene Kochwissen ihrer Tochter. Die beschwert sich: „Mama, hör auf zu lachen!“

Doch das Wort „altbacken“ kommt der Musical-Schülerin seltsam vor. Sie nimmt es trotzdem und kommt sogar bis zur 50.000-Euro-Frage. Die soll der Telefonjoker beantworten, dann das gesamte Publikum: In welcher Sportart ist eine spezielle Technik namens „Tigersprung“ für die Sportler erfolgversprechend? 39 Prozent meinen Spielbeginn im Basketball, 16 Prozent vermuten Slalom im Ski Alpin und 44 Prozent tippen richtig auf den Sprint im Radrennen. Das Ergebnis ist Reichert zu uneindeutig, sie nimmt lieber die 30.000 Euro und hört auf. (tsch)