Wie RTL am Montag (27. Juni) mitteilt, soll Karl-Theodor zu Guttenberg (50) für Dokumentationen für das Streaming-Angebot von RTL+ vor der Kamera stehen. Er soll demnach als Moderator und Interviewer durch zwei 90-minütige Docutainment-Sendungen führen, heißt es weiter. 

Diese sollen laut RTL noch in diesem Jahr ins Programm kommen. Genaue Details zum Inhalt verriet der Kölner Sender noch nicht.

Ab August

Nach mehr als 20 Jahren: Neue Aufgabe für RTL-Moderatorin

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Karl-Theodor zu Guttenberg, einst große CSU-Hoffnung, war Bundeswirtschaftsminister (2009), dann Verteidigungsminister (2009 bis 2011), ist bis heute als Lobbyist und Unternehmensberater tätig. Für riesigen Wirbel sorgte 2011 eine Plagiatsaffäre, die ihn in Bedrängnis brachte. Es ging um seine Dissertation an der Uni Bayreuth. Es wurden Vorwürfe laut, er habe in seiner Arbeit Passagen übernommen, ohne sie als Zitat oder Quelle zu kennzeichnen.

Karl-Theodor zu Guttenberg: Erst Plagiatsaffäre, dann Wirecard

Guttenberg wies damals die Anschuldigungen von sich, doch die Universität Bayreuth hatte ihm am Ende den Doktorgrad aberkannt. Die Folge: Der CSU-Mann trat von sämtlichen politischen Ämtern zurück.

2020 dann rückte sein Name erneut ins Licht der Öffentlichkeit, als seine Beratungsfirma mit dem Bilanzskandal um Wirecard in Verbindung gebracht wurde. Bei der Bundesregierung hatte er Lobbyarbeit für Wirecard geleistet. Die damalige Kanzlerin Angela Merkel hatte auf einer China-Reise im September 2019 für einen Markteintritt von Wirecard in der Volksrepublik geworben. Kurz zuvor hatte sich Lobbyist Guttenberg für das Unternehmen eingesetzt.

Für seinen Lobbyismus wurde Guttenberg von vielen Seiten scharf kritisiert, auch von seiner eigenen Partei.

Oft wurde darüber spekuliert, ob er ein Politik-Comeback wagt, doch dazu kam es nie. Stattdessen wird er nun als für RTL vor der Kamera stehen. Die zwei „High-End-Dokumentationen“, die er moderieren soll, sollen laut Sender von der Leonine-Tochter i&u sowie der Looping Group produziert werden. (mg)