„Schwere Verfehlungen“Nach Fake-Vorwürfen: RTL spricht Machtwort und feuert Moderator

Moderator Maurice Gajda posiert während einer Kino-Premiere für ein Foto.

RTL gab am Freitagmittag (18. August 2023) bekannt, sich mit sofortiger Wirkung von Moderator Maurice Gajda zu trennen. Das Foto zeigt ihn im Dezember 2017. 

Jetzt herrscht Klarheit! Nachdem RTL bereits angekündigt hatte, Moderator Maurice Gajda zunächst nicht mehr einsetzen zu wollen, hat der Sender nun ein Machtwort gesprochen.

von Christopher Weis (cw)

Nun zieht der Sender die Reißleine! RTL-Moderator Maurice Gajda wird seit zwei Tagen mit schweren Fälschungs-Vorwürfen konfrontiert.

Der TV-Sender teilte zunächst mit, den Reporter bis zur Klärung des Konflikts freizustellen. Am Freitag (18. August 2023) fiel eine Entscheidung. 

RTL feuert Reporter – Auslöser ist Ex-AfD-Chefin Frauke Petry

Die frühere AfD-Chefin Frauke Petry hatte via X, früher Twitter, öffentlich gemacht, dass Gajda während eines „Explosiv“-Beitrags einen angeblichen Twitter-Post der Politikerin zeigte, den es niemals gegeben haben soll. 

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Petry wütete daraufhin: „Wie man mit politisch unbequemen Personen umgeht, demonstriert RTL hier eindrucksvoll. Man denkt sich einen rassistischen Tweet aus, ein Grafiker setzt das um und fertig ist das Fake.“

Hier siehst du Frauke Petrys Beitrag:

Gajda hatte in einem Beitrag über den Sänger Trong Hieu Nguyen, Teilnehmer des deutschen ESC-Vorentscheids, davon erzählt, dass Petry sich abfällig über den Sänger geäußert habe. In Zuge dessen blendete RTL folgenden X-Post ein: „Ich glaube, kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen.“ Gajda hatte daraufhin ergänzt, dass der Beitrag mittlerweile aus dem Netz verschwunden sei. 

Dass es den Post der umstrittenen Politikerin aber tatsächlich gegeben hat, bezweifelt mittlerweile auch RTL. In einer Stellungnahme heißt es: „RTL NEWS beendet fristlos die Zusammenarbeit mit dem freien Reporter und Moderator Maurice Gajda. Die internen Prüfungen zu seinem Beitrag in Explosiv Weekend vom 5. August 2023 haben schwere Verfehlungen von Maurice Gajda bei der Erstellung des Beitrags ergeben, die mit den journalistischen Grundsätzen und Richtlinien unseres Hauses unvereinbar sind. Zudem konnte bei den weitreichenden Prüfungen bisher auch keinerlei Hinweis darauf gefunden werden, dass es den in dem Beitrag nachgebauten Tweet so jemals gegeben hat.“

Auch Martin Gradl, Co-Geschäftsführer RTL News meldete sich zu Wort: „Wir entschuldigen uns bei Frau Dr. Petry. Wir haben Maurice Gajda als engagierten und leidenschaftlichen Reporter kennengelernt. In diesem Fall gibt es aber zahlreiche eklatante Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht. Sie schaden der wichtigen und verantwortungsvollen Arbeit unserer rund 1300 Journalistinnen und Journalisten. Die RTL NEWS stehen mit ihren Nachrichten und Magazinen tagtäglich für journalistische Glaubwürdigkeit, Wahrhaftigkeit und Sorgfalt.“

Gajda räumte im Gespräch mit „Bild“ ein, die journalistische Sorgfaltspflicht verletzt zu haben, in dem er unsauber arbeitete.

An der Existenz des X-Posts halte er aber nach wie vor fest. Er kündigte an, eine eidesstattliche Erklärung abgeben zu wollen. Er habe die Politikerin korrekt zitiert.