„Ninja Warrior“Kölner Athlet überstand Feuer-Drama: „Dass ich hier bin, ist ein Wunder“

Es ist schier unglaublich, dass Marios Livitsanos-Ried (25) so fit als Ninja antreten kann: Vor elf Jahren hing sein Leben nach einem Feuerunfall am seidenen Faden.

Es ist schier unglaublich, dass Marios Livitsanos-Ried (25) so fit als Ninja antreten kann: Vor elf Jahren hing sein Leben nach einem Feuerunfall am seidenen Faden.

„Der hat seinen größten Kampf schon erfolgreich bestanden!“ Wenn Moderator Frank Buschmann so respektvoll redet, dann horcht man automatisch auf. Und tatsächlich: Marios Livitsanos-Ried (25) schreibt bei „Ninja Warrior Germany“ (RTL) eine ganz besondere Geschichte.

Marios Livitsanos-Ried ist ein Hüne von Mann. 1,86 Meter groß, kaum ein Gramm Körperfett, Sixpack, Muskeln. Ist Personal Coach in Köln und betreibt Calisthenics und Bouldern. In der achten Staffel von „Ninja Warrior Germany“ (RTL) debütierte er in der vierten Vorrundenshow als „Newbie“. Aber nach normalen Maßstäben ist verwunderlich, dass er hier überhaupt antreten konnte.

2012 war Marios 14, ein pubertierender Schlaks mit viel Blödsinn im Kopf. „Scheiß machen mit Freunden“ steht für so einen auf der Tagesordnung. Und so ein „Scheiß“ hätte ihm beinahe das Leben gekostet. Als er und seine Kumpels rumzündelten, geschah es: „Eine Spiritusflasche ist explodiert, und ich habe sie abbekommen“, erzählte Marios im NWG-Beitrag.

„Ninja Warrior“: Kölner mit emotionaler Vergangenheit

Drei Monate lang, rund acht Wochen davon im Koma, kämpfte er im Krankenhaus um sein Leben. Er hatte bei dem fürchterlichen Brandunfall schwerste Verbrennungen erlitten: „50 Prozent Verbrennung dritten Grades, am ganzen Körper verteilt“, berichtete er.

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Marios kehrte langsam, Schritt für Schritt, ins Leben zurück. Aber die Erfahrung des Unfalls setzte er für positive Gedanken um: „Ich wurde disziplinierter und lernte, es wertzuschätzen, dass man sich normal bewegen kann und es als Privileg zu sehen.“ Seine Liebe zum Sport ließ nicht nur seinen Geist, sondern auch den Body zum Tempel werden. Und die Narben? „Das ist meins“, sagte er, „darauf bin ich stolz.“

Ein Kaftpaket mit Adonis-Body: Marios Livitsanos-Ried (25) nahm alle Hindernisse, finishte und erreichte das Halbfinale.

Ein Kaftpaket mit Adonis-Body: Marios Livitsanos-Ried (25) nahm alle Hindernisse, finishte und erreichte das Halbfinale.

„Im Leben und im Parcours: Mich wirft nix aus der Bahn.“ Den Worten ließ Marios auch zwischen den sieben Hindernissen Taten folgen. Ruhig, bedacht und bärenstark absolvierte er ein Hindernis nach dem anderen. Frank Buschmann, ohnehin mit Blick auf Marios' Geschichte voller Hochachtung („Der hat seinen größten Kampf schon erfolgreich bestanden“) freute sich an der „super Performance“ und attestierte: „Der ist gut, richtig gut.“

„Ninja Warrior“-Neuling versucht sich an der Mega-Wand

„Der gefällt mir“, stimmte auch Co-Moderator Jan Köppen zu, und Buschi feierte „einen Sleeper, den keiner auf der Liste hatte“. Das dürfte sich ändern: Marios schloss den Parcours am Buzzer ab. Er versuchte sich sogar an der extrahohen Mega-Wand. Da fehlten ihm gerade mal fünf Zentimeter. Da hatte er sogar noch Kraft und Puste, um sich zu ärgern. Zum Schluss wurde das Grinsen wieder breiter: Er qualifizierte sich als 13.-Bester des Tages fürs Halbfinale.

Die unglaubliche Reise des Marios Livitsanos-Ried geht weiter. Ebenso unter anderem für die Favoriten Lukas Kilian (30) und Max Görner (20). Ersterer, „Allstars“-Sieger 2022, gewann den Showdown der besten Vier des Tages an der endlosen „Himmelsleiter“ und kassierte 5.000 Euro Tagessieg-Prämie sowie das Direkt-Ticket fürs Finale.

Max Görner, Titelverteidiger als Last Man Standing des Vorjahres, wurde Zweiter und sahnte 2.500 Euro ab. Beste Frau des Tages wurde Viktoria Krämer (29), die als erste Frau der achten Staffel den Buzzer erreichte und finishte.

Leonie Huber und Jun Kim: Zwei Favoriten gehen baden

Sie alle werden im Halbfinale auf Marios Livitsanos-Ried treffen. Vorbei ist der Traum von Vorschlussrunde oder gar Finale indes für einige Mitfavoriten. So schied Leonie Huber (17), im letzten Jahr um vier Hundertstelsekunden am Titel der „Last Woman Standing“ vorbeigeschrammt, früh und tränenreich aus.

Und auch der zuletzt dreimalige Finalist Jun Kim (35) ist nicht mehr dabei. Er scheiterte als 14. des Tages – weil Marios Livitsanos-Ried besser war. Besondere Athleten, besondere Geschichten. (tsch)