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Sender schmiss seine Show aus dem ProgrammTV-Moderator macht deutlich, was er von Raab-Humor hält

Der Journalist und Autor Micky Beisenherz steht in seinem Wohnviertel auf der Straße.

Micky Beisenherz, hier im Januar 2020, kommentierte eine Szene, in der Raab einen kontroversen Witz macht.

Erst wenige Monate ist Stefan Raab zurück auf den Bildschirmen. RTL hat sich sein Comeback einiges kosten lassen. Nun schmeißt die Sendergruppe gleich vier Sendungen aus dem Programm – darunter der Polit-Talk von Micky Beisenherz. Dieser machte jetzt deutlich, was er von Raabs Humor hält.

von Luisa Maria Stickeler  (ls)

Das Raab-Comeback hat sich RTL einiges kosten lassen. 90 Millionen Euro soll der Sender für den Entertainer und seine Produktionen zahlen.

Geld, das an anderen Stellen nun eingespart werden muss? Immerhin hat RTL erst kürzlich verkündet, dass vier Sendungen abgesetzt werden sollen – dazu zählen unter anderem „Die Passion“ und auch der Polit-Talk von Micky Beisenherz auf n-tv.

Micky Beisenherz kommentiert Raab-Szene

Seit Februar 2020 moderiert Beisenherz die Sendung, die erst unter dem Titel „#timeline“ erschien und später nach dem Moderator selbst benannt wurde. Mit seinen Gästen diskutiert er stets am Montagsabend die aktuellen Themen der Woche, indem er auf Social-Media-Beiträge eingeht. Ende 2024 soll nun Schluss sein.

Alles zum Thema Stefan Raab

Der Sender begründete die Entscheidung gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ so: Man schärfe „mit Blick auf eine konsequente Fortführung des digitalen Transformationsprozesses den Fokus der Investitionen regelmäßig“ nach. Daher habe man sich gegen eine Fortführung entschieden.

Doch was soll das bedeuten? Laut „dwdl.de“ sahen die aktuelle Folge am Montagabend etwa 100.000 Leute, die Wiederholung am Dienstag schauten sogar 160.000 Menschen – ein Marktanteil von 1,2 Prozent. Dem Branchen-Magazin zufolge bewegt sich dieser Wert in der Nähe des Senderschnitts. Möglich ist, dass die Abrufzahlen bei RTL+ dagegen weniger zufriedenstellend waren.

Stefan Raabs Show „Du gewinnst hier nicht die Million“ ist aktuell ausschließlich auf RTL+ verfügbar. Auch wenn die Abrufzahlen zuletzt sanken, erreicht die Show pro Folge aktuell noch knapp eine Viertelmillion Menschen.

Doch die Sendung verläuft nicht ohne Kontroversen. Ein Witz von Stefan Raab hat in der aktuellen Folge für Aufsehen gesorgt. Der Moderator scherzte unter anderem: „Und nichts gegen Schwule, ich war selbst lange schwul – bevor mir die Ärzte geholfen haben.“

Danach fügte er an: „Ich hab bei der Witze-Polizei angerufen und gefragt, ob man den Witz noch machen darf und die Witze-Polizei hat gesagt: ‚Ja, denn dieser Witz ist ein Witz auf Kosten von Leuten, die glauben, dass man Homosexualität mit medizinischen Mitteln lösen könnte‘.“

Raab: „So sieht's nämlich aus! Und wir wissen alle: Das kann man nicht. Das heißt, ich bin im Prinzip selber noch schwul, oder?“

Hier die Szene auf X ansehen:

Auf X (Beitrag oben) kommentierte Journalist Stefan Niggemeier daraufhin: „Ok, etwas steile These, aber womöglich waren es früher tatsächlich bessere Zeiten, als Leute wie Raab noch einfach ihre Schwulenwitze gemacht haben, ohne längere, supercringe Halbdisclaimer anzufügen, in denen sie sich davon pro forma selbst distanzieren.“

Micky Beisenherz hatte dazu ebenfalls eine Meinung. Zum Beitrag von Niggemeier schrieb er trocken: „Bombig angelegtes Geld.“ Beisenherz hätte es wohl deutlich lieber gesehen, wenn weiter auch in ihn und seine Show investiert worden wäre. Trotz der geringeren Quote als bei Raab – dafür mit (so wird er es sehen) besserem Inhalt.