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Schock-Moment bei Markus Lanz„Bitte was?”: Trump-Wählerin entsetzt das ganze Studio

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Sorgte mit ihren kruden Aussagen für Entsetzen bei „Markus Lanz”: Tina Chittom, Trump-Wählerin und Mitglied der „Republican Overseas”.

von Martin Gätke (mg)

Köln – Kurz bevor Donald Trumps Vize Mike Pence gegen die demokratische Vize-Kandidatin Kamala Harris in den TV-Ring stieg, wollte Markus Lanz mit seinen Gästen am Mittwochabend (ZDF, 23.15 Uhr) über die so tief gespaltenen USA und den dort grassierenden Rassismus sprechen.

Doch das Gespräch mit einem Talkgast geriet völlig aus den Fugen. Der Moderator und seine Gäste zeigten sich nicht nur schockiert, Lanz musste am Ende sogar ein wichtiges und emotionales Statement loswerden.

Der Grund: Lanz hatte die Republikanerin und Trump-Wählerin Tina Chittom, Mitglied der „Republican Overseas“, zur Diskussion eingeladen. Und die gab nicht nur ihre wirren Theorien zum Besten, sondern offenbarte sich sehr schnell auch als lupenreine Rassistin.

Alles zum Thema Corona

Als es um die Corona-Lage in den USA ging und den Umgang des US-Präsidenten mit dem Virus, erklärte Chittom nämlich, dass sie der gleichen Meinung wie Trump sei: Das Coronavirus stelle keine Gefahr dar.

Republikanerin bei Markus Lanz: „Corona wird medial aufgebauscht”

„99 Prozent der unter 70-Jährigen überleben. Ich finde, das wird medial so aufgebauscht, als ob das die Spanische Grippe wäre.“ Sie findet: „Einfach so die größte Wirtschaft der Welt zuzumachen, hat schlimmere Konsequenzen.“

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Schauspieler Christian Berkel, ebenfalls zu Gast bei „Markus Lanz”, war entsetzt über Chittoms Ansichten zur „Black Lives Matter”-Bewegung.

Schon hier sah sich Markus Lanz gezwungen, die Republikanerin zu unterbrechen. „Allein in den USA haben Sie doch über 200.000 Tote.“ Tote, die vielleicht vermeidbar gewesen wären. Chittom geriet ins Straucheln, ihre fadenscheinige Erklärung am Ende: „Das ist einfach der Lauf der Welt. Es gibt so Viren. Und die sind von China gekommen.“ Lanz ließ nicht locker: „Das erklärt nicht 200.000 Tote.“

Markus Lanz schockiert über Talk-Gast Tina Chittom

Chittom nahm einen neuen Anlauf: „Ich bin keine Epidemiologin, aber das Ganze wird politisiert“, sagte die US-Staatsbürgerin. Lanz hielt wiederum dagegen: Gerade Trump selbst habe doch Corona politisiert und das Tragen von Masken zu einer ideologischen Frage gemacht. Grund genug für Chittom, in ihrer Antwort dann auch noch die Wirksamkeit von Masken anzuzweifeln.

Diese Aussage veranlasste dann auch die anderen Gäste, dagegen zu halten. Sie redeten auf die Republikanerin und versuchten ihr zu erklären, dass Mund-Nasen-Schutz durchaus helfe. Sie kam mit dubiosen Studien und Theorien.

Epidemiologe zu Chittom: „Faktisch ist alles falsch, was Sie gesagt haben“

Ein Epidemiologe vom RKI, Prof. Dirk Brockmann, sagte dann Chittom irgendwann klipp und klar: „Faktisch ist alles falsch, was Sie gesagt haben.“ Der Präsident habe das Corona-Virus nicht nur heruntergespielt, er habe sogar gesagt: „It will go away", es werde einfach verschwinden.

Ein fataler Fehler, den Donald Trump am Montag bei seiner eigenen Corona-Erkrankung wiederholte. Er kam zurück ins Weiße Haus und sagte, man solle sich vor Corona nicht fürchten. „Das ist eine Naturkatastrophe. Wie kann man davor keine Angst haben“, hielt der Epidemiologe dagegen.

Markus Lanz: Diskussion über Corona und Rassismus in den USA entgleist

Argumente, die bei der Corona-Leugnerin nicht ziehen. Irgendwann wurde es dann auch Sandra Navidi, einer Juristin, die in den USA lebt, zu viel: „Deshalb ist die USA jetzt dort, wo sie ist: Wissenschaft wird verleugnet.“ Trump habe sich nicht nur als Superspreader von Fehlinformation, sondern auch des Virus selbst herausgestellt.

Doch als es anschließend um die soziale Spaltung in den USA ging, wurde es noch schlimmer. Denn im Verlaufe des Gesprächs warf Chittom eine dubiose Studie in die Runde: Dass Afro-Amerikaner nur sechs Prozent der US-Bevölkerung stellten, jedoch für 40 Prozent der Gewaltverbrechen verantwortlich seien.

Schwarze Väter würden verschwinden und ihre Familien zu oft verlassen und sich nicht richtig um die Kinder kümmern. Das scheine „deren Kultur“ zu sein.

Markus Lanz: Auch Gast Christian Berkel entsetzt über Republikanerin

Schauspieler Christian Berkel, der neben ihr saß, war entsetzt: „Welche Kultur?“ Chittom verwies auf Rap-Kultur, auf die Sprache dort und verhaspelte sich weiter in kruden Argumentationen, denen die Gäste irgendwann nicht mehr richtig folgen konnten.

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Moderator Markus Lanz zeigte sich ebenfalls geschockt über die Ansichten seines Gastes, der Republikanerin Tina Chittom.

So richtig sauer wurde Berkel dann, als es um die „Black Lives Matter“-Bewegung ging, die nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd durch einen Polizisten entstanden ist. Die sei, so Chittom, „rassistisch gegen Weiße“, weil sie „alle Schuld den Weißen“ gebe. „Die wollen die Polizei abschaffen und die kapitalistische Gesellschaft umwälzen.“

Markus Lanz platzt bei Tina Chittom der Kragen

Berkel konnte sich nicht mehr halten, sagte, die Bewegung sei wegen der Polizeigewalt in den USA entstanden. „Nein, nein, nein, das ist eine falsche Ansicht“, erwiderte Chittom. „Das ist eine anarcho-marxistische Bewegung.“

Nun zeigte sich auch Lanz schockiert, ihm platzte der Kragen. Er merkte, wie verhärtet die Fronten sind. Und wie wenig sich die Republikanerin auf eine wirkliche Diskussion einließ. Lanz sagte:

„Ich werfe Ihnen sonst nichts vor. Aber das würde ich Ihnen vorwerfen: Es ist nicht einmal im Ansatz der Wille erkennbar, aufeinander zuzugehen. Es ist nicht einmal im Ansatz erkennbar, dass auch die andere Seite recht haben könnte. Und es ist nicht einmal im Ansatz erkennbar, dass die USA als Land irgendwann mal wieder zusammenfinden. Was Sie hier gemacht haben, ist spalterisch und wahnsinnig zerstörerisch.“

Markus Lanz: Tina Chittom argumentiert mit Genetik, Studio-Gäste sind entsetzt

Lanz brachte ein Beispiel hervor, dass er selbst in Baltimore erlebt habe: Er hatte in einem armen Viertel schwarze Kinder gesehen, die aus der Schule kamen. Er habe sich vorgestellt, wie diese Kinder alles im Leben schaffen könnten, doch allein wegen sozialer Strukturen rutschen vermutlich viele in die Kriminalität ab. Sie würden Drogendealern in die Hände laufen. „Sie negieren diese strukturellen Probleme“, sagt er.

Die Antwort Chittoms darauf sorgte für einen echten Schock-Moment im Studio: „Das hat nichts mit Rassismus zu tun. Das hat soziologische Gründe. Oder auch genetische.“

Nach Aussage von Tina Chittom muss Lanz die Diskussion beenden

Lanz wurde perplex. „Bitte was?“ Auch Berkel empörte sich. „Was sie jetzt gerade gesagt haben, ist die absolute Grundlage von Rassismus.“ Lanz hakte wieder ein: „Ob jemand auf die schiefe Bahn gelangt, ist doch keine Frage der Genetik. Das ist eine Frage der Umstände. Was ist das denn?!“

Chittom fing an zu stottern, erklärte, sie selbst glaube das ja auch nicht, „aber man weiß es nicht.“ Lanz beendete die Diskussion, weil sie „unterirdisch“ ist. Er resümierte am Ende der Sendung, wie hart die Diskussion war. „Das überfordert mich emotional“, ließ er die Runde wissen.

Chittom ließ er nur noch wissen, dass die USA dringend zusammenfinden müssen, wenn sie nicht noch mehr Probleme haben wollen. (mg)