„Let's Dance“ 2022Tanzpartnerin von Comedian Bielendorfer „geht durch die Hölle“

Bastian Bielendorfer und Ekat Leonova bei „Let's Dance“.

Bastian Bielendorfer und Ekat Leonova bei „Let's Dance“.

In der dritten Runde von „Let's Dance“ (RTL) trotzen Tänzer und Juroren des Corona-Virus', das gleich drei Promis mattsetzte. Die Tänzer wirbelten, die Juroren voteten wie die Teufel - fünfmal gab's die 10! Für einen Höhepunkt der anderen Art sorgte hingegen Bastian Bielendörfer.

In der Tat, es wurde die von Moderatorin Victoria Swarovski angekündigte „außergewöhnliche Show“. Caroline Bosbach, Lilly zu Sayn Wittgenstein und Timur Ülker mussten wegen positiver Corona-Tests passen. Andernorts würden da Wettbewerbe gegebenenfalls auch mal wegen drohender Wettbewerbsverzerrung abgesetzt. Weil das aber der Super-GAU für eine TV-Produktion ist, wurde man bei RTL kreativ.

Die Idee: Wir lassen diesmal einfach keinen ausscheiden! Und damit die TV-Fans doch noch einen Grund zum sich die Finger wundwählen (und die RTL-Kassen füllen) haben, loben wir einen „Bonuspunkt“ für den Tagessieger aus, der dann nächste Woche in die Wertung gebracht werden kann. Dafür, dass es quasi um die goldene Ananas ging an diesem dritten Abend der 15. Staffel war erstaunlich viel geboten.

„Let's Dance“ 2022 – Llambi kritisiert Bastian Bielendorfer: „Rohrkrepierer“

Das hatte in erster Linie natürlich mit den prominenten Tanzkandidaten zu tun. Wobei zumindest in einem Fall - dem des in der Vorwoche noch malad ausgefallenen Bastian Bielendorfer - schon zu klären wäre, ob das, was er seiner Tanzpartnerin Ekaterina Leonova zumutet, noch unter „Tanzen“ abgestuft werden kann. „War kacke, aber lustig“, witzelte er treffend und selbstironisch nach ihrer Darbietung, die als Cha Cha Cha angekündigt worden war. Joachim Llambi, der Oberjuror, vor dem alle kuschen, erkannte aber „nur ganz zum Schluss zwei Takte Cha Cha, ansonsten hab ich mich gefragt, was das wohl für ein Tanz war.“

Alles zum Thema Ekaterina Leonova

Dadurch, dass Bielendorfer (Autor und Comedian) halt ein ganz Lustiger und Llambi einer ist, der zumindest so wirkt, als führe er zum Lachen hinab bis zum Erdkern, ergab sich ein schöner Reiz. Denn Bielendorfer hatte auch sein Kostüm mit Bedacht gewählt und präsentierte sich in enger roter Hose und einem Trikot, das einen gefakten Plastik-Sixpack und ein Llambi-Tattoo präsentierte. Mit beidem konnte Llambi natürlich nichts anfangen: „Die Sexrakete war heute ein Rohrkrepierer!“

„Let's Dance“ 2022: Ekaterina Leonova „geht durch die Hölle“

„Was sagt den deine Frau zu so nem Kostüm?“, haderte Llambi über Bielendorfers Outfit, der aber munter weiter Paroli bot: „So lauf ich immer rum. Und meine Frau als Wonder Woman, das ist unser Sexleben, Mann.“ Das Ganze geriet dann ein wenig aus dem Ruder, weil die einen (das mit dem Sexleben) bezweifelten, der andere prompt drauf einstieg („Keine Angst, Jorge, die Hosenschlange beißt noch!“), worauf dann Llambi nackte Tatsachen sehen wollte, weshalb Bielendorfer kurz den Hosensaum lüpfte.

Was vom Spektakel locker die Höchstnote verdient gehabt hätte, wurde von Llambi mit einem Punkt abgestraft. Selbst die traditionellen Punktewucherer Motsi Mabuse und Jorge Gonzalez konnten mit je 3 Punkten nicht für die erträumte Zweistelligkeit sorgen. Sagen wir es, wie es ist: Das kann nächste Woche, wenn es wieder mit coronafreieren Dingen zugehen sollte, richtig eng für das Duo Bielendorfer/Leonova werden. Was für die Profitänzerin, die immerhin 2017 mit Gil Ofarim am Arm den Wettbewerb gewann, auch eine Erlösung sein könnte. Bielendorfer weiß es: „Diese Frau geht durch die Hölle.“

„Let's Dance“ 2022: Fünfmal gibt es die Traumnote 10

Eng wird es auch für Michelle werden, die zwar als Schlagersängerin eine echte Rampensau ist, sich als Tänzerin aber an der Seite des geduldigen Christian Polanc verängstigt kleiner macht, als sie ist. „Sei stark“, rief ihr Llambi zu und Mabuse will mit ihr „diese furchtbare Angst überwinden“. Wenn das nicht schnell geschieht, ist Michelle in zwei Wochen wohl raus.

Janin Ullmann, Schauspielerin, und Zsolt Sandor Cseke, Profitänzer, tanzen in der RTL-Tanzshow "Let's Dance" im Coloneum.

Bekamen 30 Punkte für ihren Contemporary: Janin Ullmann und Zsolt Sandor Cseke.

Am anderen Ende der tänzerischen Fahnenstange sorgten erneut zwei Paare für Begeisterung. „Das war keine Standing, das war eine Jumping Ovation“, meinte Moderator Daniel Hartwich äußerst treffend, nachdem das Saalpublikum (Hartwich: „Endlich nach zwei Jahren wieder volle Hütte!") bei dem Quickstep von Artist und Ninja-Warrior-König René Casselly und Kathrin Menzinger beinahe vor Begeisterung durchgedreht wäre. Die beiden boten Synchronität bei höchstem Tempo und dazu einen parallel ausgeführten Spagat und einarmige Räder. Mabuse und Gonzalez jubelten und gaben je 10 Punkte, Llambi immerhin 9.

Diese Wertung wurde nur von Janin Ullmann und ihrem Tanzpartner Zsolt Sándor Cseke getoppt. Deren Contemporary, der erste dieser Staffel, bot das Gegenteil - die pure Emotion, Gefühlswallungen zwischen Liebe, Hingabe und Zerrissenheit. „Das war ein Gänsehautmoment“, bedankte sich Mabuse. Und gab eine 10. Wie auch Gonzalez und Llambi.

„Let's Dance“ 2022: René Casselly holt sich Tagessieg und Bonuspunkt

Die Jury-Wertung gewannen also Ullmann/Cseke mit 30 Punkten vor Casselly/Mentzinger mit 29. Dahinter kam eine ganze Weile nichts und dann erst Leichtathlet und Publikumsliebling Mathias Mester und Renata Lusin (Langsamer Walzer) sowie Amira Pocher und Massimo Sinató (Rumba) mit je 21 Punkten. Sarah Mangione und Vadim Garbuzov (Cha Cha Cha) kamen auf 20 Punkte, Mike Singer und Christina Luft mit ihrem Charleston auf 19, Riccardo Basile und Isabel Edvardsson (Cha Cha Cha) auf 17.

Rene Casselly, Zirkusartist, Kathrin Menzinger, Profitänzerin, tanzen in der RTL-Tanzshow "Let's Dance" im Coloneum. +++ dpa-Bildfunk +++

Zirkusartist Rene Casselly und Kathrin Menzinger begeisterten in Show drei mit ihrer Performance.

Für Llambi stehen die Favoriten fest. „Casselly und Ullmann, das wird ne spannende Nummer in dieser Staffel.“ Er hat zwar wenig Humor, aber Recht. Die TV-Zuschauer sorgten dann dafür, dass Casselly/Mentzinger zum Tagessieger gekürt und mit dem hässlichsten aller Bonuspunkte, einer Art aus der Titanic geklautem Bullauge, ausgezeichnet wurden. Brauchen werden sie ihn nicht, dazu sind sie zu gut. (tsch)