„Hartz und herzlich”„Kakerlakenbude”: Kölner Ex-Obdachloser schimpft über Wohnung

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Bei „Hartz und herzlich” entfacht sich zwischen dem ehemaligen Obdachlosen Manni (r.) und einem alten Freund ein Streit. 

Köln – Rund 6000 Kölnerinnen und Kölner haben keinen festen Wohnsitz. Mehrere Hundert Menschen leben auf der Straße. Einer von ihnen: der Kölner Manni (51). In einer neuen Folge der RTL-Zwei-Doku „Hartz und herzlich” erzählt er am Dienstag (2. Februar, 20.15 Uhr, auf Abruf bei TVNOW) von seiner Vergangenheit.

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„Einer, der nie auf der Straße war, der kann auch gar nicht richtig mitreden”, findet Manni. „Wenn man nachts sich einen Schlafplatz suchen muss, nicht die Angst zu bekommen: Kommt jetzt jemand, der mir etwas antun möchte?”

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Manni ist ehrlich: „Ich hab die ganze Scheiße durch. Ich hab auch in Baustellen geschlafen, ich hab vor dem Netto gepennt, weil ich nicht mehr konnte vor Müdigkeit.”

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Zwei Jahre lang wohnte Manni im „BüZe-Park” im Kölner Stadtteil Ehrenfeld. „Einer der schönsten Plätze, wo man sein kann”, schwärmt Manni. „Aber nur, wenn man hier geboren ist...”

„Es gibt kaum eine Stelle hier, die ich nicht besetzt habe. Ich habe hier viele Freunde unter den Obdachlosen”, erzählt Manni dem TV-Team stolz. 

Inzwischen muss Manni nicht mehr im Park schlafen. Vor wenigen Monaten fand er einen Weg aus der Obdachlosigkeit. Seitdem wohnt er in einer Wohngemeinschaft. Sein WG-Zimmer ist neun Quadratmeter groß.

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Wirklich glücklich ist Manni mit seiner Wohnung nicht. Der Kölner Wohnungsmarkt macht dem 51-Jährigen zu schaffen.

„Ich bezahle 400 Euro für knapp zehn Quadratmeter. Und muss mir die Hacken zulaufen in ner Kakerlakenbude. Das ist genau wie auf der Straße leben. Du gehst in dein Zelt rein, stehst morgens auf und gehst raus. Das ist nichts anderes”, erzählt der Kölner mitten in einer Unterhaltung mit zwei Bekannten. 

Bei diesem Thema scheinen die Meinungen bei Manni und seinen Freunden auseinander zu gehen. Die Haltung eines seiner Kollegen aus dem Obdachlosen-Milieu sorgt für eine heftige Diskussion. 

„Ich bin ganz ehrlich: Ich habe nichts gegen Immigranten, gar nichts. Aber dass die hier Wohnungen kriegen und Zimmer kriegen und ein deutscher Staatsbürger unter der Brücke schlafen muss, nee, das kann beim besten Willen nicht sein”, schimpft Mannis alter Bekannter.

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An dieser Stelle muss Manni einlenken. „Einer, der ne Wohnung haben will, der bekommt ne Wohnung bezahlt, einer, der keine haben will, auf der Straße leben will, der bleibt auf der Straße”, erklärt er. „Aber du kannst den Menschen keine Schuld geben, die hier rein kommen und ne Wohnung haben wollen.”

Das sieht sein Gegenüber anders: „Die deutschen Staatsbürger haben verdient, ne vernünftige Unterkunft zu kriegen.”

Manni entgegnet: „Ich hab auch mal so gedacht. Aber irgendwie darf man so nicht denken. Man ist nicht in dieser Situation”, findet er. „Die Menschen, die teilweise hier rüberkommen, die haben alles verloren, die haben nichts mehr.” (ta)