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„Hart aber fair“Von Hirschhausen plötzlich stinksauer: „Das ist der eigentliche Skandal!“

Der Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen warnt bei „Hart aber fair“ am Montag (7. Dezember) vor den Folgen von Long Covid.

Der Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen warnt bei „Hart aber fair“ am Montag (7. Dezember) vor den Folgen von Long Covid. 

Keine Luft mehr, keine Kraft mehr, keine Lust zu leben: Long Covid, die mitunter furchtbaren langfristigen Folgen einer Corona-Erkrankung – darum ging es bei „Hart aber fair“ diesmal. Ein Thema, das den TV-Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen stinksauer machen. 

Corona nimmt kein Ende, Deutschland bewegt sich von Welle zu Welle. Wird das eine endlose Pandemie, wie viel Schaden nimmt die unsere Gesellschaft langfristig, weil die Politik lange kraftlos wirkte und die Verzweiflung bei den Bürgern wächst und wächst?

Das wollte Frank Plasberg von seinen Gästen bei „Hart aber fair“ am Montagabend (7. Dezember) wissen: „Corona und kein Ende: Wie groß ist der ganze Schaden?“

Wie groß der Schaden für Covid-Patienten werden kann, wurde vor der Talkshow in einer Dokumentation des TV-Arztes Eckart von Hirschhausen gezeigt: Zu sehen waren auch junge Erkrankte, denen schon nach wenigen Treppenstufen die Luft ausgeht, die fast einen sogenannten „Crash“ bekommen. Sie leiden unter schwerster Atemnot, nur wenn sie gehen.

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Von Hirschhausen traf Patienten, die nach ihrer Corona-Erkrankung dauerhaft leiden – so sehr, dass sie sogar daran dachten, sich das Leben zu nehmen, wie eine Frau berichtete. „Ich konnte meinen Arm nicht mehr heben und hatte Angst, dass ich nichts mehr essen kann“, sagte eine Dame, die im Einspieler zu sehen war.

Hart aber fair: Eckart von Hirschhausen stinksauer

Der Mediziner Eckart von Hirschhausen kennt die furchtbaren Folgen dieses Virus bestens. Bei „Hart aber fair“ erklärte der Moderator und Autor noch einmal, dass auch junge Menschen hart vom Virus erwischt werden können. Nicht nur das: In der ersten Welle waren auch viele Menschen im Gesundheitsdienst betroffen.

Darauf angesprochen wird von Hirschhausen plötzlich sauer. „Die Dame, die wir gesehen haben, musste ein Jahr lang auf einen Therapieplatz warten. Und das macht mich besonders wütend, dass wir gerade die Menschen im Gesundheitsdienst, die sich beim Ausüben ihres Berufs angesteckt haben“, erklärt der Mediziner.

Von Hirschhausen bei Hart aber fair: „Das ist der eigentliche Skandal“

„Wir haben diese Menschen in der ersten Welle ungeschützt zum Teil ohne Konzepte herausgeschickt, obwohl wir sie so dringend brauchten. Wir haben ein bisschen auf dem Balkon geklatscht, haben sie da schon einmal alleine gelassen. Und jetzt lassen wir sie ein zweites Mal alleine. Und das in einer Situation, in der uns viele Pflegefachkräfte fehlen, in zehn Jahren ungefähr 500.000. Das ist der eigentliche Skandal.“

Dr. Uwe Janssens, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler, stimmt dem zu. Er erinnert sich an den Anfang der Pandemie: „Ohne Schutzausrüstung, ohne alles, wir hatten ja gar nichts gehabt. Das war schon ein bisschen gespenstisch.“ Das Klatschen sei durchaus schön gewesen, „aber nicht ausreichend“, findet auch der Chefarzt. 

Mediziner bei Hart aber fair: „Kommen fast gar nicht zurück ins Leben“

Wird in Anbetracht der dramatischen vierten Welle zu viel auf die akuten Fälle auf den Intensivstationen geblickt und zu wenig an die Long-Covid-Patienten gedacht? „Ich glaube, dass die Mediziner schon ziemlich genau darauf achten. Das ist ein riesiges Problem, das noch nicht genau definiert ist.“ Auch in Eschweiler gebe es zahlreiche Patienten, die darunter leiden. Janssens macht klar: „Nach einer Intensivtherapie kommen sie fast gar nicht mehr zurück ins Leben, wenn sie das überlebt haben.“

In der Sendung freute sich Janssens dann auch – im Namen vieler Ärzte und Krankenpfleger – über die Ernennung von Lauterbach zum neuen Gesundheitsminister. „Er ist der richtige Mann für diesen Posten. Das ist ein gutes Signal.“

Muss bald noch mehr Druck auf Ungeimpfte ausgeübt werden, so wie von Lauterbach oft gefordert? Sollte man sie gar auf der Intensivstation benachteiligen, sobald sie eingeliefert werden, wie von einigen gefordert? Auch ein Zuschauer stellt derlei Forderung in den sozialen Medien.

Hart aber fair: Werden bald nur noch Geimpfte behandelt?

Der Arzt Janssens wehrt sich und argumentiert mit einem Konsens, den es bei Intensivmedizinern und Ethikern gebe: „Ganz klar nochmal: Es gibt keinen Unterschied zwischen geimpft und ungeimpft. Das würde an den Grundfesten unseres ethischen Handelns rütteln, am Gleichheitsgrundsatz. Und das dürfen wir nicht aufgeben.“

Er verstehe durchaus den Unmut und die Forderung, aber: „Wenn wir das aufgeben, dann werden wir keine Raucher mehr behandeln und irgendwann auch die Übergewichtigen nicht mehr. Wo ist der Anfang, wo ist das Ende?“ Klare Worte. (mg)