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Ein dritter Fall für Daniel CraigDas sind die Streaming-Tipps der Woche

Aller guten Dinge sind drei - zumindest im Fall von Benoit Blanc. Am 12. Dezember schlüpft Daniel Craig erneut in die Rolle des cleveren Ermittlers.  (Bild: Netflix)

Aller guten Dinge sind drei - zumindest im Fall von Benoit Blanc. Am 12. Dezember schlüpft Daniel Craig erneut in die Rolle des cleveren Ermittlers. (Bild: Netflix)

Daniel Craig sucht bei Netflix wieder einen Mörder, während die ARD Mediathek von der unbekannten Schwester Mozarts erzählt. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.

James Bond, das ist lange her. Daniel Craig scheint die Freiheit nach seinem Ende als 007 zu genießen. Allerdings hat er sich als knorriger und modisch verirrter Privatdetektiv Benoît Blanc erneut eine wiederkehrende Rolle ausgesucht: Sein erster Film „Knives Out - Mord ist Familiensache“ feierte rund um den Jahreswechsel 2019/20 einen Überraschungserfolg im Kino: In den USA erwirtschaftete der Film innerhalb der ersten fünf Tage 41,4 Millionen Dollar an den Kino-Kassen. Der Nachfolger „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ lief 2022 nur kurz im Kino, stellte aber die finanziell erfolgreichste Kinoveröffentlichung eines Netflix-Films dar. Nun erscheint mit „Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery“ ein dritter Film bei Netflix. Was die Streamer in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

„Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery“ - Netflix

Das Leben von Linda Saarniluoto (Laura Malmivaara) hat seinen Tiefpunkt erreicht. (Bild: ZDF/ Jaakko Kahilaniemi)

Das Leben von Linda Saarniluoto (Laura Malmivaara) hat seinen Tiefpunkt erreicht. (Bild: ZDF/ Jaakko Kahilaniemi)

Lange Zeit taucht er überhaupt nicht auf, und dann spielt er nur eine Nebenrolle: In „Wake Up Dead Man“ löst Daniel Craig als Meisterdetektiv Benoît Blanc seinen bislang kompliziertesten Fall. Im Rampenlicht steht im dritten Teil der formidablen „Knives Out“-Reihe (ab 12. Dezember bei Netflix) jedoch ein anderer: Josh O'Connor stiehlt als junger Priester nicht nur dem Ex-Bond, sondern einer ganzen Riege von Hollywoodstars die Show.

Bereits zum dritten Mal serviert Drehbuchautor und Regisseur Rian Johnson einen klassischen Agatha-Christie-Fall: Aber natürlich geht es auch in seinem vorerst letzten „Knives Out“-Film wieder um mehr, als nur darum, einen Mordfall zu lösen, der eigentlich nicht lösbar ist. Diesmal ermittelt Benoît Blanc in einer kleinen katholischen Kirchengemeinde irgendwo in US-Provinz. Dort ist der junge Priester Jud Duplenticy (O'Connor) das verzweifelt gutherzige Gegengewicht zu Monsignore Jefferson Wicks (Josh Brolin), der mit Predigten voller Hass und Häme die Gemeinde vergrault hat. Nur eine Handvoll Menschen (Glenn Close, Jeremy Renner, Kerry Washington, Thomas Haden Church) verirrt sich noch in seine Kirche, wo dann während eines Gottesdienstes ein Mord geschieht.

Natürlich ist jeder der Anwesenden verdächtig, schließlich ist „Wake Up Dead Man“ wie die beiden Vorgänger-Filme ein perfekt konstruierter „Whodunnit“-Krimi. Rian Johnson erzählt ihn mit viel Tempo und Liebe zum Detail; jeder aus der Schar von Rest- Gläubigen bekommt einen großen Auftritt. Dass die exzentrischen Figuren nicht so überdreht und extravagant wie in „Glass Onion“ sind, tut dem Film gut. Mit Humor und Augenzwinkern beschäftigt sich „Wake Up Dead Man“ mit Fragen des Glaubens (und wofür er missbraucht wird). Das funktioniert ohne Holzhammer und Klischees, ist aber zwischen den Zeilen eine ziemlich böse Abrechnung.

„Queen of fucking everything“ - ZDFmediathek

Seit der Geburt ihrer Kinder sind vier Frauen eng befreundet. Doch als Jess' (Diane Kruger) Tochter mit einer unerklärlichen Kopfverletzung in der Notaufnahme bei Ärztin und Freundin Liz landet, wird die Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.  (Bild: Roughcut / Paramount Global / Matt Towers)

Seit der Geburt ihrer Kinder sind vier Frauen eng befreundet. Doch als Jess' (Diane Kruger) Tochter mit einer unerklärlichen Kopfverletzung in der Notaufnahme bei Ärztin und Freundin Liz landet, wird die Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. (Bild: Roughcut / Paramount Global / Matt Towers)

„Ihre Karte wurde abgelehnt“, heißt es gleich zu Beginn der ersten Folge der sechsteiligen finnischen Krimi-Dramaserie „Queen of fucking everything“ (ab Freitag, 12. Dezember, im ZDF streamen). Ein Satz, der sofort Unbehagen auslöst und zugleich den Ton für eine Geschichte vorgibt, die Tragik und Witz meisterhaft vereint. Von der ersten Minute an wird der Zuschauer in das kuriose Leben von Linda Saarniluoto (Laura Malmivaara) hineingezogen, ohne Vorwarnung, ohne sanften Übergang. Und dieses Leben hat gerade seinen Tiefpunkt erreicht.

Schuld daran ist Lindas Ehemann Mikael, der sie um Millionen betrogen und sich dann in Luft aufgelöst hat. Einst führten die beiden ein glamouröses Leben in den besten Kreisen Helsinkis. Nun steht Linda vor den Scherben dieses Luxus-Daseins. Sie ist gezwungen, sich mit einer Realität auseinanderzusetzen, die nichts mehr mit Glanz und Glorie zu tun hat. Sie zählt jeden Cent, kämpft mit einem Obdachlosen um Pfandflaschen und wird mit der bitteren Erkenntnis konfrontiert, dass der schöne Schein, den sie so lange gepflegt hat, nur noch eine leere Hülle ist. Doch selbst in dieser Misere hält Linda an ihrer Fassade fest. In Bluse, High-Heels und natürlich mit ihrer Louis-Vuitton-Tasche über der Schulter bleibt sie, was sie immer war: eine Frau, die sich nicht unterkriegen lässt - wenigstens nicht nach außen.

„'Queen of Fucking Everything' ist eine komödiantisch hochkarätige Krimiserie mit manchmal düsteren Untertönen. Wir verfolgen, wie die in die Enge getriebene Linda sich für ein Leben als Kriminelle entscheiden muss, sich dabei als Naturtalent erweist und sich schließlich in den Erfolg auf der dunklen Seite verliebt“, erklärt Tiina Lymi, die nicht nur das Drehbuch zur Serie schrieb, sondern auch Regie führte.

„Little Disasters“ - Paramount+

Maria Anna (Havana Joy) sorgt sich um ihren talentierten kleinen Bruder (Eren M. Güvercin). (Bild: WDR/Armands Virbulis)

Maria Anna (Havana Joy) sorgt sich um ihren talentierten kleinen Bruder (Eren M. Güvercin). (Bild: WDR/Armands Virbulis)

Wie viel Leid kann eine Freundschaft ertragen? Die neue sechsteilige Psychothriller-Miniserie „Little Diasters“ (ab Donnerstag, 11. Dezember, exklusiv bei Paramount+) beschäftigt sich mit dieser Grundsatzfrage. Sie folgt dem Leben von vier unterschiedlichen Frauen, deren Verbundenheit für ihr Umfeld einst wie ein Fels in der Brandung wirkte. Jess (Diane Kruger), Liz (Jo Joyner), Charlotte (Shelley Conn) und Mel (Emily Taaffe) sind durch einen glücklichen Zufall zusammengewachsen: Ihre Kinder kamen zur gleichen Zeit zur Welt. Und mit den Geburtsterminen begann eine Freundschaft, die sie durch Schlafmangel, Sorgen, Glücksmomente und den täglichen Wahnsinn der Mutterschaft trug. Doch das vertraute Gefüge, das sie sich über die Jahre geschaffen haben, beginnt langsam zu bröckeln. Das Leben, das nach außen hin makellos schien, wirft plötzlich Schatten.

Jess, die die perfekte Hausfrau zu sein scheint, gerät urplötzlich aus dem Gleichgewicht: Ihre kleine Tochter erleidet eine Kopfverletzung und muss ins Krankenhaus. Was genau passiert ist, bleibt rätselhaft. Ausgerechnet Liz, Freundin und diensthabende Notärztin, sieht sich gezwungen, eine folgenschwere Entscheidung zu treffen: Sie informiert das Jugendamt über den Unfall. Ein einziger Anruf, der eine Lawine auslöst und nicht nur die vier Familien, sondern den gesamten Freundeskreis ins Wanken bringt.

In den männlichen Hauptrollen überzeugen JJ Feild, Ben Bailey Smith, Patrick Baladi und Stephen Campbell Moore. Regie führte die isländische Filmemacherin Eva Sigurðardóttir. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Sarah Vaughan und wurde von Ruth Fowler und Amanda Duke adaptiert.

„Mozart/Mozart“ - ARD Mediathek

Die Stoßrichtung von „Mozart/Mozart“ (ab Freitag, 12. Dezember, in der ARD Mediathek) wird bereits in der allerersten Szene der sechsteiligen Event-Serie gesetzt: „Meiner Tochter Marie Antoinette wurde ein Wunderkind versprochen, Herr Mozart“, echauffiert sich Maria Theresia, Erzherzogin von Österreich (Marija Berzina): „Das ist eine Frau!“ Gemeint ist Maria Anna Mozart (als Kind dargestellt von Madara Ešenvalde), die große Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart (als Kind dargestellt von Verners Endriksons). Die gemeinhin als „Nannerl“ bekannt gewordene junge Frau war musikalisch ebenso begabt wie ihr berühmter Bruder. Doch aufgrund ihres Geschlechts blieb und bleibt ihr die allgemeine Anerkennung verwehrt.

Die Regisseurin Clara Zoë My-Linh von Arnim, Drehbuch-Autorin Swantje Oppermann und Ko-Autor Andreas Gutzeit wollen das ändern. In der Miniserie werden historische Leerstellen mit fiktiven Ideen gefüllt. Nach der beschriebenen Eröffnungsszene springt die Serie in der Zeit 20 Jahre nach vorne: „Maria Anna, nicht mehr Nannerl“, wie sie ihren Vater Leopold Mozart (Peter Kurth) ermahnt, ist nun eine willensstarke, junge Frau, die in ihrem knallroten Kleid schnell die Blicke auf sich zieht. Gespielt wird sie von der Nachwuchsschauspielerin Havana Joy (“Love Sucks“). Ihr Bruder Wolfgang Amadeus wird verkörpert von Eren M. Güvercin (“Druck“). Der Wunderknabe leidet zunehmend unter dem Erwartungsdruck des strengen Vaters und dem fehlenden Verständnis seines Umfelds für die Schönheit der Musik. Irgendwann ergreift er gemeinsam mit seiner Schwester die Flucht ...

„Mozart/Mozart“ ist eine hochwertige öffentlich-rechtliche Miniserie: Die farbenprächtigen, opulenten Kostüme erinnern schnell an die RTL-Eventserie „Sisi“. Die Diversität des Casts (sowohl Havana Joy als auch Eren M. Güvercin haben türkische Wurzeln) war der Regisseurin ein besonderes Anliegen: „Sie entstand aus dem Drang, eine Serie zu kreieren, die wirklich für ein großes Publikum gemacht ist - und die Rollen mit den jeweils besten Darstellenden zu besetzen, ungeachtet ihrer Herkunft.“ (tsch)