Donald TrumpAutorin verklagt Ex-Präsidenten wegen mutmaßlicher Vergewaltigung

Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, spricht in Mar-a-Lago in Palm Beach, Florida.

Der ehemalige Präsident Donald Trump (hier zu sehen am 18. November bei einer Veranstaltung in Floria) wurde verklagt: Der Vorwurf lautet Vergewaltigung. 

Die amerikanische Autorin E. Jean Carroll hat Donald Trump verklagt. Carroll wirft dem Ex-Präsidenten vor, sie vergewaltigt zu haben. Die Tat soll sich in einem Kaufhaus abgespielt haben. 

Die Vorwürfe kursieren schon länger: 2019 bezichtigte die amerikanische Autorin und Journalistin E. Jean Carroll (78) in einem Buch Donald Trump (76) erstmals öffentlich der Vergewaltigung. Die Tat soll sich laut Carroll Mitte der 1990er-Jahre in einem Luxus-Kaufhaus abgespielt haben.

In einer Kolumne des „New York Magazins“ beschrieb sie den mutmaßlichen Ablauf der Tat: Der ehemalige US-Präsident habe sie in eine Umkleidekabine gedrängt und anschließend geküsst. Dann habe er ihre Strumpfhose heruntergerissen und sie vergewaltigt. Nach rund drei Minuten habe sie sich durch „einen Kampf“ von Donald Trump lösen und aus der Kabine flüchten können. 

Vorwurf der Vergewaltigung: Autorin verklagt Ex-Präsident Donald Trump

Verklagen konnte sie ihn damals nicht: Die Frist zur Erhebung einer Strafanzeige war in diesem Fall längst abgelaufen, die mutmaßliche Tat also verjährt. Doch am Donnerstag (24. November) trat im US-Bundesstaat New York ein neues Gesetzt in Kraft.

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Das Gesetz beinhaltet eine Klagemöglichkeit für Betroffene sexueller Gewalt in weiter zurückliegenden Fällen. Carrolls Anwälte reichten noch am selben Tag die neue Klage ein, wie die Autorin selbst unter anderem bei Instagram verkündete. 

Aus der eingereichten Klageschrift geht hervor, dass Carroll wegen Körperverletzung und Rufschädigung nun unter anderem Schadenersatz von Donald Trump verlange. 

E. Jean Carroll selbst veröffentlichte ein kurzes Statement bei Instagram. Zu einem Foto von sich schrieb sie unter anderem: „Liebe Freunde, heute Nacht, ein paar Minuten nach Mitternacht, haben wir die Vergewaltigungsklage gegen den ehemaligen Präsidenten eingereicht.“

Von Donald Trump gibt es bisher noch keine Stellungnahme zu der Klage, dafür aber von seiner Anwältin Alina Habba. Sie erklärte ebenfalls am Donnerstag, sie respektiere und bewundere Menschen, die das Wort ergreifen.

Diese Klage stelle aber „leider eine Zweckentfremdung des Gesetzes dar, die einen schwerwiegenden Präzedenzfall schafft und riskiert, die Glaubwürdigkeit der tatsächlichen Opfer zu delegitimieren“.

Donald Trump hatte die Anschuldigungen in der Vergangenheit stets zurückgewiesen. Unter anderem erklärte er nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe 2019, Carroll würde „total lügen“ und wolle die so entstandene Aufmerksamkeit lediglich für Buchverkäufe nutzen. Außerdem fügte er hinzu: „Sie ist nicht mein Typ.“

E. Jean Carroll hat Donald Trump schon einmal verklagt

E. Jean Carroll hatte Donald Trump daraufhin verklagt – allerdings nicht wegen Vergewaltigung, sondern wegen Verleumdung: Sie warf Donald Trump vor, sie als Lügnerin dargestellt und damit verleumdet zu haben. 

Immer wieder gelang es Trump und seinen Anwälten jedoch, das Verfahren zu verzögern. Im Oktober sollte er beispielsweise unter Eid aussagen.

Ein Berufungsgericht setzte die Anhörung jedoch aus: Richter müssen zunächst klären, ob Trump für Äußerungen zur Rechenschaft gezogen werden kann, die er während seiner Präsidentschaft von 2017 bis 2021 getätigt hat – oder, ob er durch sein Amt juristisch geschützt war. (tab)