„Das perfekte Dinner“Sender distanziert sich von Gericht eines Kandidaten

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Christian kocht bei „Das perfekte Dinner“ (Ausstrahlung am 22. Februar 2021) Brioche und Gänsestopfleber.

von Simon Küpper (sku)

Nürnberg/Köln – Das hat es so auch noch nicht gegeben. In der Vox-Show „Das perfekte Dinner“ versuchen sich Hobby-Köche gegenseitig ein ganz besonders gutes Essen zu servieren. Jeder auf seine Weise und nach seinem Geschmack. Dabei sind den Kandidaten keine Grenzen gesetzt. Ein Bestandteil des Hauptgerichts von Sebastian aus Nürnberg sorgt jetzt aber für einen bislang wohl einmaligen Vorfall. Der Sender und die Produktion distanzieren sich von Christians Gericht.

  • „Das perfekte Dinner“: Sebastian aus Nürnberg serviert Gänsestopfleber
  • Fans von „Das perfekte Dinner“ mit eindeutiger Meinung
  • Produktion distanziert sich von Gericht bei „Das perfekte Dinner“

Denn der Opernsänger kredenzte seinen Gästen am 22. Februar 2021 (Ausstrahlung auf Vox, auf Abruf bei TVNOW) sogenannte Tournedos Rossini. Die beinhalten neben Rinderfilet, Brioche und schwarzem Trüffel auch Gänsestopfleber.

Deren Herstellung gilt als Tierquälerei, weil die Tiere dabei mit einem langen Schlauch zwangsernährt werden. In Deutschland ist die Produktion übrigens verboten, aus anderen Ländern einführen darf man Gänsestopfleber allerdings.

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„Das perfekte Dinner“: Sebastian aus Nürnberg serviert Gänsestopfleber

Sebastians Gericht jedenfalls ist Grund genug für das Produktionsteam von „Das perfekte Dinner“, den Sprecher aus dem Off darauf hinweisen zu lassen. „Es kommt ein Produkt zum Einsatz, was sehr umstritten ist, weil seine Herstellung Tierleid verursacht“, heißt es da.

Und auch Hobbykoch Sebastian ist sich – anders als eine frühere Kandidatin bei „Das perfekte Dinner“ – der Herstellung der Stopfleber wohl bewusst. „Ich weiß, dass Gänsestopfleber was ganz was Schlimmes ist“, sagt er. Nur, um es anschließend nur noch schlimmer zu machen.

Denn das, was er anschließend sagt, kommt überhaupt nicht gut an. Der Show-Kandidat weiter: „Aber, ich zitiere sehr gerne einen ehemaligen Kollegen von mir: ‚Die Viecher sind selber schuld, wenn sie so gut schmecken.‘ Und es schmeckt leider wirklich sehr gut.“ Nicht nur für radikale Tierschützer ein schier unglaublicher Satz.

„Das perfekte Dinner“: Zuschauer können nicht fassen, was Sebastian serviert

Auf Twitter machen die Zuschauer ihrem Ärger Luft. Sie schreiben:

  • „So und mit dem Spruch über die Gans ist er für mich jetzt nicht nur einer der größten Dummschwätzer aller Zeiten sondern auch eines der größten A**********.“
  • „Das wären für mich 0 Punkte und das sofortige Ende des Abends.“
  • „Dass der Typ Stopfleber serviert, macht ihn so unsympathisch, dass ich hoffe, wenigstens einer der Runde hat den Anstand, ihm zu sagen, wie abscheulich das ist.“
  • „@VOXde: Bitte denkt mal drüber nach, Menschen keine Plattform mehr zu geben, die Gänsestopfleber zubereiten. Sowas gehört nicht ins Fernsehen!!“
  • „Gänsestopfleber? Dafür kriegt er Minuspunkte ohne Ende. Widerlicher Typ.“

Der Sender hat das jedenfalls schon geahnt und sieht sich gezwungen, sich klar und deutlich von dem Gericht zu distanzieren. Der Off-Sprecher: „Ist Sebastian ein dufter Typ? Klares Ja. Darf er kochen, was er will? Klares Ja. Empfiehlt das perfekte Dinner, dieses oder andere Rezepte mit Stopfleber nachzukochen? Klares Nein.“

Vox distanziert sich von Gericht bei „Das perfekte Dinner“

Dementsprechend wird sein Gericht auf der Homepage zur Show – auf der die Zuschauer die Rezepte finden können – auch ohne die Stopfleber präsentiert. Konsequent!

Unglücklich hingegen: Ein Rezept aus einer früheren Ausgabe mit Entenstopfleber war auf der Seite weiterhin zu finden. Nach einer EXPRESS-Anfrage wurde es laut einer Sprecherin vollstädig gelöscht.

Sebastians Gäste essen die Gänsestopfleber übrigens ohne ein Wort darüber zu verlieren. Am Ende des Abends bekommt er 31 Punkte. (sku)