„Also 600 Euro waren weg“Kandidatin enthüllt – das passiert hinter den Kulissen bei „Das perfekte Dinner“

„Das perfekte Dinner“-Kandidatin Sylvia Grunert, hier auf einer privaten Aufnahme mit einem Glas Kölsch in der Hand.

„Das perfekte Dinner“-Kandidatin Sylvia gibt exklusive Einblicke hinter die Kulisse der Show.

„Das perfekte Dinner“ gehört zu den beliebtesten Shows des Senders Vox, läuft seit inzwischen 18 Jahren. Doch wie sieht es eigentlich hinter den Kulissen aus? Eine Kandidatin gibt exklusive Einblicke.

von Jana Steger (JS)

18 Jahre gibt es die Vox-Sendung „Das perfekte Dinner“ nun bereits. Das besondere Jubiläum feierte die Show in der Wohnung von Kandidatin Sylvia. Die Leidenschaft zum Kochen liegt dort bereits in der Familie.

Denn ihr Mann Thomas gewann bereits 2018 „Das perfekte Dinner“ in Köln. Für den Sieg reichte es bei Sylvia allerdings nicht. Durch ihre Sendungs-Expertise erklärte sich die Hobby-Köchin dennoch dazu bereit, EXPRESS.de exklusive Einblicke hinter die Kulissen der Show zu geben. 

„Das perfekte Dinner“: Wie setzt sich das Vox-Team für den Dreh zusammen?

Prinzipiell ist jeder Drehtag in zwei Schichten aufgeteilt: Der Dreh während des Kochens und der Dreh während des Abends, wenn die Gäste kommen. „An dem Koch-Tag sind sie um halb 9 hier gewesen, mit drei Ton-Leuten, einer Regisseurin, zwei Licht-Leuten ... also so sechs bis sieben Leute. Die starten morgens“, erklärte Sylvia.

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„Dann um 16 oder 17 Uhr kommt das Team, das abends dreht. Das sind zwei Regisseurinnen, fünf Leute vom Licht und sechs Leute vom Ton, aber vermutlich nur, weil ich ja so viele Leute hier hatte zum Verkabeln. Also, die Bude ist voll.“

„Das perfekte Dinner“: Wie läuft das erste Aufeinandertreffen von Team und Kandidaten sowie Kandidatinnen ab?

In jeder Folge startet ein Tag an der Haustür der jeweiligen Kandidatin oder des Kandidaten. Doch handelt es sich dabei tatsächlich um das erste Aufeinandertreffen von Team und Koch oder Köchin? „Die sagen dir halt einen Tag vorher: um halb neun klingelt es“, so Sylvia.

„Und dann drehen wir. Dann stehen wir da mit der Kamera. Dann nicht erschrocken sein, wenn du die Tür aufmachst und die Kamera läuft schon. Das war das erste Aufeinandertreffen“, so die Hobby-Köchin weiter. Erst danach wird das ganze Equipment mit Ton und Licht in der Wohnung eingerichtet.

„Das perfekte Dinner“: Wie läuft ein Drehtag ab?

Fest steht: Es gibt einen Drehtag pro Person. Der Ablauf: morgens beziehungsweise Mittags kochen und abends die Gäste verwöhnen. Doch was passiert zwischen den beiden Drehabschnitten? Zeit zum Ausruhen gibt es wohl kaum. 

„Da werden Interviews gedreht. Über die Person, über die Familie, Hobbys. Das wird dann leider in der Pause gedreht. Man hat also nicht so die Pause, dass man sich duschen kann oder für den Abend vorbereiten kann“, so Sylvia.

Sind die Kandidaten oder Kandidatinnen gerade nicht mit kochen dran, so ist auch an diesen Tagen nicht wirklich Ausruhen angesagt. „Die Besprechung vom Menü in den Kneipen. Die werden nachmittags gedreht, wenn man abends zum Gastgeber geht“, erklärte Sylvia weiter. 

„Immer nachmittags um zwei oder um drei hatten wir einen Termin in irgendeiner Kneipe und dann haben wir das Menü bekommen. Und dann sind wir wieder nach Hause und dann hat man noch eine Stunde Zeit und dann musste man beim Gastgeber sein. “

„Das perfekte Dinner“: Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?

Dadurch, dass ihr Mann das perfekte Dinner vor einigen Jahren bereits für sich entscheiden konnte, hatte Sylvia das Glück, direkt von der Produktion kontaktiert worden zu sein. Das bedeutet: Die Hobby-Köchin musste sich nicht wie üblich per Online-Bewerbung beim Sender melden.

Stattdessen erhielt Sylvia einen Anruf von den Produzentinnen und Produzenten der Sendung. „Ich musste dann ein Video machen von unserer Wohnung, von allen Ecken“, beschrieb die Hobby-Köchin. Außerdem habe sie vorab ein Video gedreht, wie sie für ihre Familie kocht.

Im Anschluss daran wurden die Videos hochgeladen, vom Sender gesichtet und die finale Entscheidung getroffen, ob Sylvia als Kandidatin antreten darf oder nicht. Außerdem gab sie zu verstehen, dass vor Drehbeginn kein Team von Vox persönlich bei ihr vorbeigekommen sei. Das war bei der Bewerbung von ihrem Mann allerdings anders.

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„Er hatte eine perfekte Dinnersendung angeguckt aus Düsseldorf. Und dann hat er gesagt: also das, was der da kann, das kann ich allemal. Und dann hat er sich online beworben. Und dann hat er zwei Wochen später den Anruf bekommen“, beschrieb Sylvia.

Der Unterschied zu ihrem Bewerbungsverfahren: Bei ihrem Mann ist ein Team von Vox sogar in deren Wohnung erschienen, um eine Art Bewerbungsgespräch mit ihm zu führen, noch bevor die finale Zusage kam. Das bedeutet: Das Team wollte zunächst testen, wie sich der Hobby-Koch vor der Kamera präsentiert.

Nach Angaben von Sylvia findet dieser Schritt im Bewerbungsverfahren jedoch nicht mehr statt. Der Grund sei Corona. Demnach komme kein Team von Vox mehr persönlich zum Bewerbungsgespräch vorbei. Lediglich eigens aufgenommene Videos der Kandidatinnen und Kandidaten werden für die Bewerbung eingereicht, woraufhin das Team entscheidet, wer genommen wird und wer nicht.  

„Das perfekte Dinner“: Kochen die Hobby-Köchinnen und -Köche für das VOX-Team mit?

Hat ein Kandidat oder eine Kandidatin dann tatsächlich die Zusage erhalten, so kann es mit dem Kochen losgehen. Doch wird tatsächlich nur für die vier Gäste gekocht oder bekommen Kameramann und Co. auch etwas ab? „Man kocht sechs Teller“, erklärte Sylvia. „Aber der eine Teller ist halt für die Kamera. Damit das Kamerateam den halt in Ruhe abfilmen kann.“

Üblicherweise wird für das gesamte Team also nicht mit gekocht. Sylvia machte jedoch eine Ausnahme: „Also ich habe mitgekocht für das Team, weil ich so viel übrig hatte“, lachte die Hobby-Köchin.  

„Das perfekte Dinner“: Dürfen Kandidatinnen und Kandidaten frei entschieden, was auf den Teller kommt?

Um möglichst viele Punkte am Ende der Sendung abzustauben, stellt sich natürlich die Frage aller Fragen: Was wird gekocht? Vorschriften gibt es vom Sender dazu nicht. „Das ist komplett frei“, erklärte Sylvia. Das Menü muss lediglich eine Woche vor Drehbeginn beim Sender eingereicht werden. 

Sollte sich bis zum Drehtag jedoch doch noch einmal eine Kleinigkeit im Menü ändern, so sei das auch kein Problem. „Das lassen sie offen“, so Sylvia. 

„Das perfekte Dinner“: Wie viel darf das Menü kosten?

Wie viel die Zutaten für das Menü kosten dürfen, ist nicht konkret festgelegt. „Man bekommt aber eine Aufwandsentschädigung von Vox von 800 Euro. Einfach, dass man schon auch exklusiver einkaufen kann“, so die Hobbyköchin. Ein bestimmtes Limit, wie viel das Menü kosten darf, gibt es jedoch nicht. 

Sylvia selbst hatte sich jedoch nicht lumpen lassen und bei ihrem Menü nicht gespart. Neben Blattgold und Trüffel kam sogar neues Geschirr auf den Tisch, welches die Hobby-Köchin extra für die Sendung gekauft hatte. „Also 600 Euro waren weg“, beschrieb Sylvia.  

„Das perfekte Dinner“: Wie läuft das mit der Punktevergabe?

Am Ende jeder Folge wird Tacheles geredet und die Punktevergabe steht an. Gedreht werden diese Szenen in dem jeweiligen Haus oder Wohnung von der Person, die an diesem Tag gekocht hat. „Dann gehen die in zwei Räume, die man schließen kann und dann wird da die Punktevergabe gemacht“, so die Hobby-Köchin. 

Eine bestimmte Uhrzeit für Drehschluss gibt es nicht. Nach Angaben von Sylvia ging die Sause bei ihr zu Hause noch bis drei Uhr morgens. Das könnte jedoch auch an der ausgelassenen Feier anlässlich des 18. Geburtstags der Sendung gelegen haben.

„Aber wenn man gut mit der Zeit ist, ist man so um halb elf fertig mit essen. Und dann kommen ja erst noch die Bewertungen. Und die dauern ja auch noch.“ Obwohl Sylvia den Sieg nicht für sich entscheiden konnte, kann die Hobby-Köchin auf eine gelungene 18. Geburtstagsfeier zurückblicken.