Deutschrapper Bushido (47) geht auf Abschiedstour – zuvor hat er mit EXPRESS.de über Rap-Ermüdung und die Bedeutung täglicher Therapiestunden gesprochen.
Bushido„Ich gehe auch in guten Zeiten zur Therapie“

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Bushido im vergangenen Jahr bei einem Auftritt bei „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Anfang 2026 will er auf seine letzte Tour gehen.
Bushidos letzte Tour – das kommt einem vielleicht bekannt vor. Eigentlich hatte Anis Ferchichi alias Bushido sich das schon für 2024 vorgenommen. 2026 geht es (wieder) auf Abschiedstour. Dieses Mal aber wirklich, sagt der Deutschrapper im Gespräch mit EXPRESS.de. So richtig Bock auf die Musik und Rap hat er nicht mehr.
„Ich bin 2024 nach fast acht Jahren Pause wieder auf der Bühne gewesen“, erzählt uns Bushido. „Ich dachte, dass ich wahrscheinlich nicht so krass vermisst wurde in dieser schnelllebigen Zeit.“ Aber die Tour sei ein „voller Erfolg“ gewesen, sagt er. „Ich habe mich mit meiner Frau und meiner Agentur Zahlmann zusammengesetzt und wir haben beschlossen: Es geht nochmal auf wirklich allerletzte Tour.“
Bushido: „Rap catcht mich einfach nicht mehr“
Und auch da läuft's offensichtlich für den Deutschrapper, sechs Zusatzkonzerte sind schon angekündigt. Ferchichi hadert aber inzwischen mit dem Deutschrap und der Produktion neuer Musik, gibt er zu. „Es sind Mechanismen, die immer gleich sind. Ich habe ein bisschen die Lust daran verloren – und auch das Genre catcht mich nicht mehr. Ich bin jetzt 47 und habe andere Interessen. Nur die Zeit auf der Bühne werde ich vermissen. Aber Musik machen, Fotoshootings, Videodrehs – das ist nichts mehr für mich.“
Aktuell besuche er auch wieder täglich Therapiestunden. „Das ist so ein Gefühl, dass ich in bestimmten Phasen öfter Therapiegespräche führen möchte. Ich gehe auch in guten Zeiten zur Therapie.“ Zuletzt sei es jedoch anstrengend gewesen: „Ich habe eine harte Zeit hinter mir – mit dem Unfall meines Sohnes, der uns alle sehr verängstigt hat.“ Der Elfjährige verletzte sich bei einer Fahrt mit einer Art Spaßboot, das durchs Wasser gezogen wird, so schwer, dass er fast seinen Arm verlor.

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Knutsch: Anis Ferchichi alias Bushido mit seiner Anna-Maria. Das Foto wurde im Spätsommer 2025 aufgenommen.
Zum Zeitpunkt unseres Interviews ist Bushido von Ehefrau Anna-Maria Ferchichi und den Kindern in Dubai getrennt – Dreharbeiten für „DSDS“ in Köln. „Da tut es mir einfach gut, mit meiner Therapeutin zu sprechen.“ Den passenden Titel dazu trägt die Tour: „Alles wird gut“. Bushido sagt dazu: „Es kann alles gut werden. Es ist vor allem in den Zeiten wichtig, in denen nicht alles gut ist, daran zu glauben.“ Für ihn sei das wie ein Mantra. Und für Bushido scheint das tatsächlich zu gelten. Der jahrelange Rechtsstreit mit seinem ehemaligen Manager und Freund Arafat Abou-Chaker und die daraus folgende Angst vor Rache des mutmaßlichen Clan-Chefs, die ihn zum Umzug nach Dubai brachte – das war alles andere als „gut“.
Aber: „Ich bin gerade in Köln, das Wetter ist okay, mein Stiefsohn und seine Freundin sind hier, sein Papa ist hier. Wir haben eine gute Zeit. Meine Frau und meine Kinder sind zuhause in Dubai. Es ist alles okay.“ Bushido ist ab Januar 2026 auf Tour, unter anderem am 20. Januar in Köln (in der Lanxess-Arena), am 21. Januar in Oberhausen und am 6. März im PSD Dome in Düsseldorf. Karten gibt es ab knapp 67 Euro.

