„Transfeindlich, rassistisch und misogyn“Wirbel um Alice Schwarzer – Auftritt soll verhindert werden

Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer stehen im Rheinauhafen am Rhein.

Frauenrechtlerin Alice Schwarzer (r.), hier gemeinsam mit Politikerin Sahra Wagenknecht am 9. Februar 2023, steht wegen einiger Aussagen in der Kritik.

Alice Schwarzer polarisiert. Kritikerinnen und Kritiker der Frauenrechtlerin werfen ihr vor, transfeindlich zu sein. Nun wird gefordert, sie von einem wichtigen Event auszuladen. 

Empörung um Frauenrechtlerin Alice Schwarzer (80)!

Eine Woche vor Beginn des Literarischen Herbstes in Leipzig haben 33 Autorinnen und Autoren sowie Künstlerinnen und Künstler die Absage einer Veranstaltung mit Alice Schwarzer gefordert.

Forderung: Alica Schwarzers Auftritt soll abgesagt werden

Schwarzer falle immer wieder durch „transfeindliche, rassistische und misogyne Aussagen und Publikationen“ auf, hieß es in einem offenen Brief, den das Ensemble am Dienstag (17. Oktober 2023) veröffentlichten.

Alles zum Thema LGBTQI+

„Deshalb fordern wir den Literarischen Herbst auf, Alice Schwarzer keine Bühne für ihre problematischen Aussagen zu geben und die Veranstaltung aus dem Programm zu nehmen.“

Schwarzer stellt laut den Veranstaltern in der kommenden Woche in der Stadtbibliothek Leipzig ihre Autobiografie „Mein Leben“ vor. Bereits im Vorfeld hatten sich einige Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner vom Literarischen Herbst wegen der Veranstaltung zurückgezogen.

Anfang Oktober teilten die Veranstaltenden daher mit, dass man sich bewusst sei, dass mit Schwarzer eine „umstrittene, durch provokante, manchmal auch für uns problematische Äußerungen, polarisierende Autorin“, ein Podium erhalte. Dennoch stünden die Errungenschaften einer Publizistin außer Frage, die sich seit Jahrzehnten für Feminismus weltweit eingesetzt habe.

Nimm hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Alice Schwarzer wies die Vorwürfe zurück. „Diese Behauptungen sind diffamierend und geradezu absurd“, sagte die Frauenrechtlerin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Köln. „Ich habe mich nachweislich schon vor 40 Jahren mit als erste öffentliche Person für die Rechte von Transmenschen eingesetzt und gegen ihre damalige Diskriminierung Stellung bezogen.“

Noch nie habe sie Transsexuelle angegriffen. „Was ich allerdings kritisch sehe, ist die neue Transideologie, die das Recht auf den Personenstandswechsel ab dem 14. Lebensjahr und auf gefährliche Hormonbehandlungen und Operationen für alle fordert.“ Es müsse doch wohl möglich sein, diese Meinung zu vertreten, ohne gleich aus dem öffentlichen Diskurs ausgeschlossen zu werden. Alles andere sei „Cancel Culture in Reinform“. (dpa)