Während Putins ParadeHiobsbotschaft aus der Ukraine platzt in seine Feier: „Ist geflohen!“

Bei der großen Militärparade in Moskau wirft Putin dem Westen die Entfesselung eines „Krieges“ vor. Erneut versucht der Diktator, das Volk auf Linie zu halten. Doch eine neue Video-Botschaft bringt ihn in Bedrängnis.

Während Putins Propaganda-Vorstellung hat der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, den russischen Truppen vorgeworfen, inmitten der heftigen Kämpfe um die ukrainische Stadt Bachmut aus ihren Stellungen geflohen zu sein.

„Heute ist eine der Einheiten des Verteidigungsministeriums von einer unserer Flanken geflohen“, sagte Prigoschin in einer Video-Botschaft am Dienstag (9. Mai), während gleichzeitig Putin in Moskau die große Militärparade zum Gedenken an den Sieg über Nazi-Deutschland abnahm. Der Wagner-Chef prangerte an, dass die russischen Soldaten in Bachmut ihre Positionen verlassen und damit die Front ungesichert zurückgelassen hätten.

Russland: Wagner-Chef stellt Kriegsfähigkeit des Landes in Frage

„Der Tag des Sieges ist der Tag des Sieges unserer Großväter. Wir haben diesen Sieg noch mit keinem Millimeter verdient“, sagte Prigoschin mit Blick auf die Veranstaltung.

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Mit harschen Worten stellte Prigoschin zudem die Fähigkeit des russischen Staates in Frage, das Land zu verteidigen, während sich die Ukraine auf eine Frühjahrsoffensive vorbereite. „Warum ist der Staat nicht in der Lage, sein Land zu verteidigen?“ fragte Prigoschin in dem im Online-Dienst Telegram veröffentlichten Video und fügte hinzu, dass die Ukraine russische Grenzregionen „erfolgreich“ angreife.

Russische Soldaten würden aus der Armee „fliehen“, weil das Verteidigungsministerium „statt zu kämpfen die ganze Zeit mit Intrigen beschäftigt“ sei. Ihm zufolge will die russische Militärführung Putin „täuschen“.

Prigoschin trägt seit längerem einen offenen Konflikt mit der russischen Militärführung aus, der er auch vorwirft, seinen Männern nicht genug Munition zu liefern. Er hatte deshalb angekündigt, seine Truppen am 10. Mai aus Bachmut abzuziehen.

Dies bekräftigte er im Prinzip am Dienstag, wobei er darauf verwies, dass die Wagner-Söldner bisher „nur zehn Prozent“ der Munition erhalten hätten, die sie angefordert hätten. Allerdings schien er einen Rückzug um einige Tage nach hinten zu verschieben: „Wir werden noch einige Tage bleiben, wir werden trotz allem kämpfen.“ (dpa/afp/mg)