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Von Russland veröffentlichtVerstörendes Weihnachts-Video mit Putin

Putin als Weihnachtsmann? Screenshot aus dem KI-Video, das die russische Botschaft in Kenia veröffentlicht hat.

Putin als Weihnachtsmann? Screenshot aus dem KI-Video, das die russische Botschaft in Kenia veröffentlicht hat.

Aktualisiert

Ein von der russischen Botschaft in Kenia veröffentlichtes KI-Video hat sich seit Sonntag rasant im Netz verbreitet. Die festlich wirkenden Bilder transportieren knallharte Propaganda-Botschaften des russischen Machthabers.

Es sind Bilder, die für viele verstörend wirken: Der russische Präsident Wladimir Putin, der Kriegstreiber, der in den vergangenen Monaten und Wochen wiederholt gezeigt hat, wie wenig Interesse er an einem Frieden in der Ukraine hat, ist als Weihnachtsmann verkleidet. Und verteilt symbolische Weihnachtsgeschenke an verschiedene Staats- und Regierungschefs.

Weihnachtsmann-Putin geht auf einen geschmückten Weihnachtsbaum zu, stellt seinen großen, gut bepackten Sack voller Geschenke ab. Anschließend bekommt jeder Staatschef ein anderes Präsent. Das mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erstellte Video geht aktuell im Netz viral – und wurde bezeichnenderweise von Russland selbst gepostet. Die Botschaft in Kenia hat den Clip am Sonntag (28. Dezember) veröffentlicht.

Auch Trump ist in dem KI-Video zu sehen

Das Video zeigt unter anderem, wie der chinesische Präsident Xi Jinping das Geschenk auspackt, das er von Putin erhalten hat: Es enthält die Symbole der chinesischen Währung Yuan und des russischen Rubel. Augenblicke später fällt ein Dollar-Symbol vom Baum und zerspringt.

Die Propaganda-Botschaft dahinter: Moskau und Peking wollen sich weiter wirtschaftlich annähern und die Abhängigkeit vom US-Dollar verringern. 

Auch der indische Premierminister Narendra Modi ist in dem KI-Video zu sehen: Putin hat ihm ein Geschenk mit einem Modell des russischen Tarnkappenjägers Suchoi Su-57 überreicht. Das soll unterstreichen, wie sehr sich die Beziehungen in Sachen Rüstungspolitik zwischen Russland und Indien entwickelt haben. Indiens Armee ist noch immer abhängig von russischer Militärtechnik, die es seit vielen Jahrzehnten kauft. Die Russen wollen, dass Indien auch einen Vertrag über den Kauf von russischen Kampfjets vom Typ Suchoi Su-57 abschließt.

US-Präsident Donald Trump ist ebenfalls in dem kurzen Clip zu sehen: Der bekommt von Putin ein Bild ihres Treffens am Rande des Friedensgipfels in Alaska Mitte des Jahres. Das Treffen in Alaska, das für viel Kritik sorgte, endete ohne ein konkretes Abkommen für die Ukraine. 

Provokanteste Szene zeigt Selenskyj

Dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan überreicht Putin in dem Video dann eine Schneekugel mit der Aufschrift „Akkuyu“ – eine Anspielung auf das erste türkische Atomkraftwerk, das vom russischen Staatskonzern Rosatom gebaut wird.

Die wohl provokanteste KI-Szene zeigt Putin, wie er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Handschellen schenkt und ihn hinter Gittern steckt. Eine Anspielung auf den von Russland verbreiteten Mythos, die Ukraine sei ein Nazistaat und werde von Naziführern regiert.

Immer wieder hat Putin auch während seines Krieges gegen die Ukraine den Vorwand vorgebracht, das Land von den Nazis befreien zu wollen. Eine Verleumdung, die Russlands illegale Invasion rechtfertigen soll.

Im KI-Video ist Putin der Weihnachtsmann, im echten Leben aber ist er wenig an Frieden in der Ukraine interessiert: Während der Weihnachtszeit gab es erneut massive russische Luftangriffe auf die Ukraine, mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen. Aus der Hauptstadt Kiew wurden Explosionen gemeldet, Beobachter sprachen von einem der schwersten Angriffe seit Kriegsbeginn. Die jüngsten Gespräche über ein mögliches Kriegsende zwischen Trump und Selenskyj endeten ohne einen Durchbruch. (mg)