„Verrückter Prozess“Trump trifft weitreichende Entscheidung im Betrugsfall

Donald Trump sitzt im Gerichtssaal.

Gegen Donald Trump läuft derzeit ein Betrugsprozess. Über sein geplantes Vorgehen und den Prozess selbst äußerte er sich jetzt in den sozialen Medien. Auf dem Foto sieht man ihn am 7. Dezember 2023 im Gerichtssaal.

Seit Anfang Oktober läuft ein Betrugsprozess gegen den Ex-Präsidenten Donald Trump. Jetzt äußert er sich in den sozialen Medien zu seinem weiteren Vorgehen und wie er den Prozess sieht.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump will in dem laufenden Betrugsprozess gegen ihn am Montag in New York nun doch nicht persönlich aussagen. Das teilte der 77-Jährige am Sonntag (Ortszeit) auf der von ihm mitgegründeten Online-Plattform „Truth Social“ mit.

Er habe bereits „sehr erfolgreich und überzeugend“ ausgesagt, schrieb Trump in Großbuchstaben in einem längeren Statement. Es war erwartet worden, dass Trump in der Schlussphase des seit Anfang Oktober laufenden Prozesses am Montag als Zeuge der Verteidigung auftreten würde.

Trump droht großer Schaden

In dem Zivilprozess geht es um die Zukunft des Firmenimperiums des Ex-Präsidenten. Die Staatsanwaltschaft wirft Trump, dessen Söhnen und Mitarbeitern vor, den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert zu haben, um sich günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu sichern.

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Eine Gefängnisstrafe oder direkte Auswirkungen auf seine Präsidentschaftsbewerbung drohen dem Republikaner zwar nicht, doch geschäftlich könnte ihm eine Verurteilung großen Schaden zufügen.

Widersprüchliche Aussagen von Trump

Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, will erreichen, dass Trump 250 Millionen US-Dollar zahlen muss und in New York keine Geschäfte mehr machen darf.

Trump hatte im November in einer hitzigen und teils chaotischen Sitzung bereits ausgesagt und dabei immer wieder betont, dass der Wert seiner Immobilien unterschätzt, jedoch nicht aufgebläht sei. Er gab dabei aber auch freimütig zu, Einfluss auf finanzielle Berichte genommen zu haben und widersprach sich teilweise selbst. Auch seine Kinder Donald Jr., Eric und Ivanka wurden in dem Verfahren von der Staatsanwaltschaft befragt.

Gerichtsprozess als Wahlwerbung?

Der ehemalige Präsident will 2024 erneut gewählt werden. Er ist der aussichtsreichste Bewerber auf die Kandidatur der Republikaner. Den Prozess nutzt er nach Einschätzung vieler Beobachter als Wahlwerbung.

Donald Trump ist bereits vor einem Monat mit Richter Arthur Engoron aneinandergeraten. Dieser sagte zu Trump: „Das ist keine Wahlkampfveranstaltung. Bitte nur Antworten auf Fragen, keine Reden.“ Der Ex-Präsident wiederum sprach von einem „sehr unfairen“ und „verrückten“ Prozess. (dpa)