Russland forciert die zweite Verhandlungsrunde über ein Ende des Ukrainekriegs, lässt dabei aber weiter seine Position offen. Kyjiw hat sich bisher nicht endgültig zu einer Teilnahme bekannt.
„Wird ab Montagfrüh bereit sein“Verhandlung über Ende des Ukraine-Kriegs: Russland schickt Delegation

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Kremlsprecher Dmitri Peskow
Die russische Regierung will trotz einer bislang fehlenden Zusage aus Kyjiw eine Delegation zu Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Kriegs nach Istanbul schicken.
„Sie wird ab Montagfrüh bereit sein für die Fortsetzung von Verhandlungen, die zweite Runde der Verhandlungen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Er hoffe, dass dort auch die von beiden Seiten vorbereiteten Memoranden für ein Kriegsende besprochen würden.
Delegation soll unverändert bleiben
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte das Treffen am Mittwoch für den kommenden Montag angekündigt. Die Delegation soll demnach unverändert bleiben und somit vom Präsidentenberater und ehemaligen russischen Kulturminister Wladimir Medinski geführt werden.
Der Leiter der ukrainischen Verhandlungsdelegation Rustem Umjerow sagte, Kyjiw sei nicht gegen ein Treffen, wolle aber vorher das russische Positionspapier sehen. Während die Ukraine nach eigenen Angaben ihren Forderungskatalog Russland schon übergeben hat, lehnt der Kreml dies bislang mit der Begründung ab, dass die Vorschläge nicht im Vorfeld öffentlich diskutiert werden sollten.
Die erste Runde der Verhandlungen fand am 16. Mai statt. Ursprünglich war das Treffen damals bereits einen Tag früher anberaumt worden, wurde dann aber wegen zahlreicher Differenzen – etwa um die Teilnahme von Russlands Präsident Wladimir Putin – um einen Tag geschoben.
Damals wurde ein großer Gefangenenaustausch vereinbart. Das zweite Treffen soll sich den ursprünglichen Verlautbarungen aus beiden Lagern zufolge um eine Waffenruhe drehen. (dpa/mg)