Ein von der Öffentlichkeit ferngehaltenes Strategiepapier enthüllt weitreichende Pläne der Trump-Administration, die bisherige Bündnispolitik grundlegend zu verändern.

Eine von „Defense One“ eingesehene, ausführlichere Version der Nationalen Sicherheitsstrategie (NSS) weicht erheblich von der offiziell veröffentlichten Fassung ab und enthält brisante Details zu den Beziehungen mit Europa.

Das Dokument skizziert unter dem Motto „Make Europe Great Again“ einen drastischen Wandel, der europäische NATO-Mitglieder von amerikanischer Militärhilfe entwöhnen soll. Die Begründung für diesen Schritt ist die angebliche Bedrohung einer „zivilisatorischen Auslöschung“ in Europa, die auf Einwanderungspolitik und die „Zensur der freien Meinungsäußerung“ zurückgeführt wird. Das berichtet das amerikanische Portal „Defense One“.

Anstatt auf die gesamte EU zu setzen, schlägt das Papier eine engere Zusammenarbeit mit ausgewählten Nationen vor, die von gleichgesinnten, vermutlich rechtsgerichteten Regierungen geführt werden.

Als Beispiele werden Österreich, Ungarn, Italien und Polen genannt, mit dem Ziel, diese Länder von der Europäischen Union wegzuziehen. Zudem solle man Parteien, Bewegungen und Intellektuelle unterstützen, die „Souveränität und die Erhaltung/Wiederherstellung traditioneller europäischer Lebensweisen anstreben“.

„Core 5“: Neue Weltordnung geplant

Die Pläne gehen jedoch über Europa hinaus und zielen auf eine Neuordnung der globalen Machtverhältnisse ab. Donald Trump hatte bereits öffentlich die Idee geäußert, Russland und China in die Gruppe der G7 aufzunehmen. Die Strategie konkretisiert dies mit der Schaffung eines neuen Gremiums namens „Core 5“ (C5).

Dieses C5-Gremium soll aus den USA, China, Russland, Indien und Japan bestehen – einige der Länder mit über 100 Millionen Einwohnern. Ähnlich wie die G7 soll sich die Gruppe regelmäßig zu Gipfeltreffen mit spezifischen Themen treffen, ohne dass die Mitgliedschaft an Wohlstand oder eine demokratische Regierungsform gekoppelt ist. Als erste Aufgabe für die C5 wird die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien genannt.

Nach der Veröffentlichung des Berichts wies das Weiße Haus die Existenz einer alternativen Version der Nationalen Sicherheitsstrategie entschieden zurück. Sprecherin Anna Kelly erklärte gegenüber „Defense One“, dass keine „alternative, private oder geheime Version“ existiere. Sie fügte hinzu, dass alle anderslautenden „sogenannten ‚Versionen‘ von Leuten durchgestochen werden, die dem Präsidenten fernstehen und, wie dieser ‚Reporter‘, keine Ahnung haben, wovon sie reden.“ (red)

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