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Umwidmung des WeltkulturerbesErdogan ordnet Eröffnung der „Hagia Sophia Moschee“ an

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will die Hagia Sophia bereits am 24. Juli als Moschee öffnen.

Istanbul – Recep Tayyip Erdogan hat sich durchgesetzt. Die Hagia Sophia, UNESCO-Weltkulturerbe und eine der meistbesuchten Museen, wird nach dem Willen des türkischen Präsidenten wieder als Moschee genutzt werden. Und das bereits in den kommenden zwei Wochen.

Möglich macht das ein Gerichtsentscheid, der am Freitag (10. Juli) auf den Weg gebracht wurde. „Wir planen, die Vorbereitungen schleunigst zu beenden und am Freitag, den 24. Juli 2020, die Hagia Sophia gemeinsam mit dem Freitagsgebet für Gebete zu eröffnen“, sagte Erdogan am Freitagabend.

Hagia Sophia: Türkisches Gericht annulliert Status als Museum

Die Kritiker rief Erdogan auf, die Entscheidung zu respektieren. „Wie die Hagia Sophia genutzt wird, hat etwas mit den Souveränitätsrechten der Türkei zu tun.“ Der Eintritt werde gratis sein und allen offen stehen, „für Muslime und Nichtmuslime“.

Alles zum Thema Recep Tayyip Erdogan

Ein türkisches Gericht hatte am Freitag den Status der Hagia Sophia als Museum annulliert. Erdogan ordnete daraufhin an, die „Hagia Sophia Moschee“ für das islamische Gebet zu öffnen. Die Leitung werde der Religionsbehörde übergeben, hieß es in dem Beschluss.

Als Kirche erbaut: Das ist die Geschichte der Hagia Sophia

Die Hagia Sophia (griechisch: Heilige Weisheit) wurde im 6. Jahrhundert nach Christus erbaut und war Hauptkirche des Byzantinischen Reiches, in der die Kaiser gekrönt wurden. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 wandelte Sultan Mehmet II. („Der Eroberer“) die Hagia Sophia in eine Moschee um. Auf Betreiben des türkischen Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk ordnete der Ministerrat im Jahr 1934 die Umwandlung der Hagia Sophia in ein Museum an.

Umwidmung in Moschee stößt auf Kritik

Die erneute Umwidmung in eine Moschee stößt vielerorts im Ausland auf Kritik. Die Weltkulturorganisation Unesco teilte mit, sie bedauere die Umwandlung des als Weltkulturerbe gelisteten Gebäudes ohne vorherige Abstimmung. Griechenland sprach von einer Provokation der zivilisierten Welt. Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich besorgt, dass die Hagia Sophia wieder als Symbol religiösen „Raumgewinns“ gedeutet werden könnte. Auch die russisch-orthodoxe Kirche und die griechische Kulturministerin Lina Mendoni verurteilten die Entscheidung scharf.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will die Hagia Sophia bereits am 24. Juli als Moschee öffnen.

Griechenland und Russland waren wegen der Bedeutung der Hagia Sophia für die Orthodoxie gegen eine Änderung. Der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Florian Hahn, forderte das Ende der EU-Beitrittsgespräche mit Ankara. (dpa)