Mit einer Durchsage während eines Linienfluges hat ein russischer Pilot für Furore gesorgt. Über seinen Standpunkt zur Ukraine-Krise ließ er keinen Zweifel. Harte Strafen drohen.
Ukraine-KriegRussischer Pilot sorgt mit Durchsage für Furore – harte Strafe droht
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Der russische Pilot bei seiner Durchsage auf einem Linienflug.
von Jan Voß (jv)
Auf einem Linienflug hat sich ein russischer Pilot plötzlich in einer Kabinenansprache an seine Fluggäste gewandt. Der Inhalt seiner Rede betraf allerdings nicht den Flug oder das Flugziel, sondern den Ukraine-Krieg. An seinem Standpunkt ließ er keinen Zweifel. Jetzt drohen harte Strafen.
Der Pilot der staatlichen Fluggesellschaft Pobeda hatte sich während eines Fluges nach Antalya per Lautsprecher an die Fluggäste gerichtet. Seine Haltung zum Ukraine-Krieg machte er bei dabei mehr als deutlich: „Ich denke, der Krieg mit der Ukraine ist ein Verbrechen. Wir sollten diesen Krieg nicht fortsetzen. Wir sollten ihn sofort beenden“, sagte er.
Russischer Pilot mit mutiger Aussage zum Ukraine-Krieg
Jeder vernünftige Bürger werde seine Haltung verstehen und alles dafür tun, den Krieg zu beenden, sagte er weiter.
Ein Handy-Video zeigt den russischen Piloten bei seiner mutigen Durchsage. Im Anschluss an seine Ansprache ist kurz verhaltener Applaus im Flugzeug zu hören.
Der Mann betonte, dass er nicht im Namen der Airline spreche. Dennoch drohen ihm nun Strafen von bis zu 15 Jahren Haft. Denn ein Grund für die verhaltenen Reaktionen dürfte auch das neue Gesetz in Russland zurückzuführen sein.
Russisches Gesetz verbreitet Angst – harte Strafen drohen
Eine entsprechende Gesetzesänderung sanktioniert die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russischen Streitkräfte. Begriffe wie „Angriff“, „Invasion“ und „Kriegserklärung“ zu verwenden. Moskau bezeichnet den Krieg als militärische „Sonderoperation“.
Auch die RTL-Reporterin Charlotte Maihoff, die in teilweise in Moskau lebt und seit Beginn des Ukraine-Krieges aus Russland berichtete, zeigte sich tief bestürzt über das neue Gesetz und verließ das Land so schnell es ging.
Allein dafür, dass der russische Pilot nun von einem „Krieg“ spricht, könnten harte Strafen nach sich ziehen. Seit Beginn des Krieges wurden in Russland nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen bereits knapp 14.000 Menschen bei Anti-Kriegs-Demonstrationen festgenommen.