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„Eine Art Entscheidung getroffen“Trump vor Tomahawk-Hammer

Donald Trump spricht.

US-Präsident Trump hat zur Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine „eine Art von Entscheidung“ getroffen (Archivbild)

Trump will Tomahawks liefern – und Moskau tobt.

Doppelte Warnung aus dem Kreml, doch US-Präsident Donald Trump scheint unbeeindruckt! Obwohl Wladimir Putin die USA zuletzt gleich zweimal vor der Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine gewarnt hat, deutete Trump am Montagabend an, dass er genau das plant.

Auf die Frage eines Reporters oder einer Reporterin sagte Trump, er habe „eine Art Entscheidung getroffen“. Er wolle aber noch wissen: „Was sie mit den Tomahawks machen. Wohin sie sie schicken. Ich denke, diese Frage muss ich stellen.“ Trump betonte, er wolle keine Eskalation des Krieges.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die USA um die Lieferung gebeten. Die weitreichenden Waffen könnten sogar die russische Hauptstadt Moskau treffen – ein Albtraum für den Kreml.

US-Vizepräsident J.D. Vance bestätigte, dass die Lieferung geprüft werde und die endgültige Entscheidung bei Trump liege. Aus der eigenen Partei bekommt Trump für seinen Kurs bereits Applaus. Der Kongressabgeordnete Don Bacon nannte die Tendenz „eine großartige und kluge Entscheidung.“

TV-Hetzer: „Bekommen wir jetzt die Peitsche?“

Bacon erklärte auf der Plattform X: „Russlands militärische und wirtschaftliche Fähigkeiten müssen gezielt geschwächt werden.“ Sein Kalkül: „Wenn Putin erkennt, dass die Kosten dieses von ihm begonnenen Krieges zu hoch sind, wird er ihn beenden.“

Doch in Moskau herrscht Alarmstufe Rot. Kremlchef Putin meldete sich gleich zweimal zu Wort. Am Sonntag (5. Oktober) drohte er mit der „Zerstörung“ der Beziehungen zu den USA. Zuvor hatte er schon gewarnt, dass der Einsatz von Tomahawks eine neue Eskalationsstufe bedeuten würde und kündigte eine „angemessene“ Reaktion an.

Die Nervosität ist in Moskau spürbar, nicht nur beim Kremlchef. Auch die russischen Staatsmedien laufen heiß. Die Propagandisten und Propagandistinnen thematisieren die Tomahawks in ihren TV-Shows pausenlos.

TV-Hetzer Wladimir Solowjow jammerte in seiner Sendung: „Ist die Zeit der Süßigkeiten und Pralinen mit Trump vorbei? Bekommen wir jetzt die Peitsche? Wird Papa jetzt anfangen, Russland mit Golfschlägern zu schlagen?“ Dann forderte er, die Ukraine zu „zerstören und in die Steinzeit zurückzuversetzen.“

Solowjow fantasierte sogar von Angriffen auf Europa als russische Antwort. Sollten Tomahawks Ziele in Russland treffen, sei das ein „exzellenter Grund, um Großbritannien niederzubrennen“, drohte er.

Selenskyj macht überraschende Andeutung

Während aus Moskau schrille Töne kommen, sorgt der ukrainische Präsident Selenskyj für eine Überraschung. Er deutete an, dass die Ukraine nicht nur auf die US-Waffen hofft, sondern bereits einen eigenen, neuen Marschflugkörper namens „Flamingo“ einsetzt.

Am Montag erklärte Selenskyj geheimnisvoll: „Anhand der Fragmente in den sozialen Netzwerken kann man erkennen, wo Drohnen eingesetzt wurden und wo keine Drohnen zum Einsatz kamen.“ Er wolle keine „operativen Details“ verraten, um Russland nicht vorzubereiten. Eine klare Andeutung!

Selenskyj betonte, dass nur bei etwa 60 Prozent der ukrainischen Langstrecken-Angriffe Drohnen zum Einsatz kommen. Der Rest? Möglicherweise der neue Flamingo-Marschflugkörper. Mit einer Reichweite von bis zu 3.000 Kilometern könnte er Ziele tief im russischen Hinterland erreichen.

Eine offizielle Bestätigung für den Flamingo-Einsatz gibt es von den ukrainischen Streitkräften noch nicht. Der Hersteller Fire Point kündigte jedoch an, die Produktion bis Oktober auf sieben Stück pro Tag steigern zu wollen. (red)