Die Vereinbarung zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zur ersten Phase einer Waffenruhe im Gazastreifen ist nach Angaben der israelischen Regierung offiziell unterzeichnet worden.
Nach zwei JahrenEndlich der Durchbruch! Israel macht es offiziell

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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schüttelt US-Präsident Donald Trump nach einer Pressekonferenz im State Dining Room des Weißen Hauses die Hand.
Aktualisiert
Die endgültige Version des Abkommens „zur Freilassung aller Geiseln“ sei am Donnerstagmorgen „von allen Parteien“ in Ägypten unterzeichnet worden, sagte eine Regierungssprecherin. Auch die Hamas selbst erklärt den Krieg für beendet.
Die Vereinbarung sieht neben der Freilassung israelischer Geiseln auch die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen, einen Rückzug der israelischen Armee sowie Hilfslieferungen vor.
Die Entscheidung sei „aufgrund der erwarteten Sicherheitsabsperrungen in Jerusalem im Zusammenhang mit dem Besuch und der historischen Entwicklungen in den kommenden Tagen“ getroffen worden, fügte das Präsidialamt mit Blick auf die Absage der Veranstaltung hinzu.
Zwei Jahre nach dem Hamas-Massaker in Israel einigen sich die Kriegsparteien auf wichtige Punkte. Nur wenige Tage nach Beginn der indirekten Verhandlungen unter Vermittlung von Ägypten, Katar, der Türkei und den USA im ägyptischen Scharm el Scheich verkündete US-Präsident Donald Trump bereits in der Nacht zu Donnerstag (9. Oktober) den Durchbruch bei den Gesprächen. Nach der Einigung wird Trump am Sonntag zu einem Besuch in Israel erwartet.
„Längst überfällig“
Weltweit gibt es Erleichterung und Jubel über die Einigung. Doch das ist nur der erste Schritt. Es gibt zahlreiche Herausforderungen.
Oliver Müller, Leiter von Caritas international, nannte die vereinbarte Freilassung der Geiseln wie auch ein Ende des Leids der palästinensischen Zivilbevölkerung „längst überfällig“. Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes bereite sich nun „auf einen der größten Hilfseinsätze der jüngeren Geschichte vor“, so Müller.
„Das Ausmaß der Not im Gazastreifen wird humanitäre Hilfsorganisationen wie die Caritas vor enorme Herausforderungen stellen.“
Zwei Millionen Menschen seien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Es fehlten Lebensmittel, sauberes Trinkwasser, Hygieneartikel, Medikamente. Eine Million Menschen seien innerhalb des Gazastreifens vertrieben, viele davon lebten ohne Schutz in Ruinen oder Zelten.
Noch immer befinden sich 48 im Gazastreifen, von denen Israel 26 für tot erklärte. Die Rückkehr würde, sagte Trump dem Sender „Fox News“, voraussichtlich am Montag erfolgen. Laut Hamas beendet das Abkommen auch „den Rückzug der Besatzungsmacht aus Gaza“. (afp/dpa/mg)