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„Das ist verrückt“Russin hält lächerlichen Zettel in die Kamera – es folgen beängstigende Szenen

Am Sonntag (13. März) gab es an zentralen Plätzen in Moskau erneut zahlreiche Festnahmen von Menschen, die gegen den Krieg in der Ukraine demonstrieren. Zahlreiche Videos und Bilder auf Twitter zeigen, wie rigoros die Beamtinnen und Beamten gegen die Meinungsfreiheit vorgehen.

Am Sonntag (13. März) gab es an zentralen Plätzen in Moskau erneut zahlreiche Festnahmen von Menschen, die gegen den Krieg in der Ukraine demonstrieren. Zahlreiche Videos und Bilder auf Twitter zeigen, wie rigoros die Beamtinnen und Beamten gegen die Meinungsfreiheit vorgehen.

Es sind Szenen, die zeigen, wie angespannt die Situation derzeit in Russland ist: Aktivisten haben ein Interview mit Frauen in der Nähe vom Roten Platz in Moskau geführt. Eine Russin zeigt dabei ein lächerlich anmutendes Zettelchen in die Kamera. Und wird sofort von der Polizei abgeführt.

von Martin Gätke (mg)

Putin führt nicht nur Krieg in der Ukraine. Er zieht auch gegen die Meinungsfreiheit in seinem eigenen Land ins Feld. Der Propaganda-Apparat läuft in Russland auf Hochtouren und jeder, der nicht auf der Kreml-Linie bleibt, erfährt harte Konsequenzen.

Das müssen derzeit auch Tausende Russinnen und Russen erfahren, die den Mut aufbringen, öffentlich gegen den Krieg zu protestieren. Wie rigoros die russische Polizei vorgeht, zeigt nun ein weiteres Video, das von Online-Aktivisten veröffentlicht worden ist.

Die Plattform „Activatica“, die laut eigener Aussage über zivilgesellschaftlichen Aktivismus in Russland berichten will, hat am Sonntag (13. März) mit mehreren Menschen vor dem Auferstehungstor in Moskau, ganz in der Nähe vom Roten Platz, gesprochen und sie nach ihrer Meinung zum Krieg gefragt. Dabei kam es zu beängstigenden Szenen.

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Russland: Demonstrantin wird abgeführt, ihr Schild ist lächerlich

In dem Video ist zu sehen, wie der Kameramann die Russin fragt, ob sie Aktivisten unterstützte oder nicht. Ihre Antwort: „Ich würde Sie gern nach Ihrer Meinung fragen. Wenn ich nur zwei Worte sagen dürfte.“

Anschließend hält die Frau ein Blatt Papier in die Kamera, auf dem „два слова“ geschrieben steht – „zwei Worte“. Mehr nicht. „Werde ich dafür verhaftet werden oder nicht?“, fragt sie den Kameramann.

Die Antwort auf ihre Frage folgt prompt. Drei Polizisten kommen angestürmt, packen die Frau an den Armen und führen sie in Richtung einer Metro-Station ab, wo bereits die Gefangenentransporter bereitstehen. „Sie werden bereits abgeführt“, sagt der Kamera-Mann noch zu der Frau. Dann ist sie weg. „Das ist verrückt“, sagt er aus dem Off.

Russland: Auch Putin-Befürworterin wird abgeführt

Mit ihrer provokanten Aktion wollte die Frau offenbar zeigen, dass es völlig egal ist, was auf dem Schild steht oder nicht. Die Polizei in Russland kennt derzeit keine Gnade. Auch nicht gegenüber Befürwortern des Krieges von Putin.

Kurz nachdem die Frau abgeführt worden ist, tritt eine weitere Frau vor die Kamera und fragt, ob denn nur oppositionelle Meinungen gefilmt werden sollen oder ob sie auch ihre eigene Meinung sagen kann. Dann will sie erklären, was sie von den Protesten hält. „Die, die nicht zu den Protesten gehen und glauben, dass die militärische Operation unseres Landes...“

Russland: Kamera filmt Festnahmen – „Das ist schockierend“

Doch die Putin-Befürworterin kann ihren Punkt nicht zu Ende zu führen. Auch sie wird ohne Wenn und Aber von der Politsiya abgeführt. „Das ist schockierend“, ist anschließend vom Kameramann zu hören. „Sie ist doch gekommen, um zu sagen, dass sie dafür ist.“

Die Szene wurde auch auf Twitter geteilt, unter anderem von dem CDU-Bundesgeschäftsführer Stefan Hennewig. Sein kurzer Kommentar dazu: „Beängstigend“.

Russland: Über 14.000 Menschen bereits festgenommen

In den letzten Wochen bringen Tausende Russinnen und Russen – trotz der harten Konsequenzen in ihrem Land – den Mut auf, gegen den Krieg in der Ukraine zu protestieren. Zuletzt sind am Wochenende landesweit Hunderte Menschen in 21 Städten auf die Straßen gegangen, nach Angaben von Bürgerrechtlern gab es 130 Festnahmen. Insgesamt klickten bereits bei mehr als 14.100 Menschen die Handschellen, seit Putin die Ukraine angegriffen hat.

Und immer wieder zeigen Bilder und Videos in sozialen Netzwerken, wie die Menschen von Polizisten in schwerer Ausrüstung abgeführt werden. Für den Fall großer Proteste stehen auch immer wieder Hundertschaften der Sonderpolizei OMON bereit, teils mit schusssicheren Westen und Helmen. Auch Mannschaftsbusse und Gefangenentransporter sind an zentralen Plätzen zu sehen.