Putin bekommt wichtigen BriefKreml: „Keine guten Aussichten“

Russlands Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen in Moskau Ende April 2023: Russland beklagt, dass die im Zuge des Krieges in der Ukraine verhängten Sanktionen die Lieferungen behinderten.

Russlands Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen in Moskau Ende April 2023: Russland beklagt, dass die im Zuge des Krieges in der Ukraine verhängten Sanktionen die Lieferungen behinderten.

Der Kreml bewertet die Aussichten für eine Fortsetzung des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer als nicht gut.

Präsident Wladimir Putin habe einen Brief von UN-Generalsekretär António Guterres mit Argumenten für die Verlängerung erhalten, allerdings gebe es für Russland keine Fortschritte, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag.

So hätten die russischen Hersteller von Düngemitteln weiter Probleme, ihre Waren zu exportieren. Russland beklagt, dass die im Zuge des Krieges in der Ukraine verhängten Sanktionen die Lieferungen behinderten.

Russland: Sieht nicht gut aus für eine Abkommen-Verlängerung

Kremlchef Putin hatte Guterres aufgefordert, sich international dafür einzusetzen, dass russische Schiffe wieder ungehindert fahren können. Probleme gibt es etwa beim Abschluss von Versicherungen für die Frachter, aber auch bei den Bezahlungen, weil Geldüberweisungen durch die mit Sanktionen belegten russischen Banken schwierig sind.

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Die negativen Einschränkungen für die russischen Düngemittellieferanten bestünden fort, kritisierte Peskow.

Deshalb sehe es nicht gut aus für eine Verlängerung des Abkommens nach dem 18. Mai.

Russland: Platzt das Getreide-Abkommen?

Russland droht immer wieder damit, das zuletzt Mitte März um 60 Tage verlängerte Getreide-Abkommen platzen zu lassen, wenn seine Bedingungen nicht erfüllt werden. Schon in den vergangenen Tagen beklagten die ukrainischen Behörden Behinderungen beim Auslaufen der Getreide-Frachter aus ihren Häfen. Platzt das Abkommen, könnte die russische Kriegsflotte die Verschiffung des Getreides verhindern.

Experten befürchten, dass es beim Fehlen der Mengen auf dem Weltmarkt erneut zu einem Preisanstieg und möglichen Engpässen in ärmeren Ländern kommt. Die Ukraine gehört zu den bedeutenden Exporteuren von Getreide.

Das durch Russlands Krieg finanziell geschwächte Land ist zudem dringend auf die Einnahmen aus dem Getreideverkauf angewiesen. Im vergangenen Sommer hatten die Vereinten Nationen und die Türkei ein Ende der Blockade im Schwarzen Meer vermittelt und mit dem Getreide-Abkommen den Export ermöglicht. (dpa)