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Ukraine-KriegPolen stellt Bedingung für Kampfjet-Lieferung, Premier meldet sich mit drastischer Warnung

Mateusz Morawiecki, Premierminister von Polen, spricht bei einer Pressekonferenz während seines Besuchs der 18. Mechanisierten Division im Januar 2023 in Siedlce. Der Politiker ist offen für die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine und spricht eine drastische Warnung aus.

Mateusz Morawiecki, Premierminister von Polen, ist offen für die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine und spricht eine drastische Warnung aus.

Die Ukraine drängt seit geraumer Zeit ihre Unterstützer zur Lieferung von Kampfjets. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki ist offen dafür, allerdings unter bestimmen Voraussetzungen.

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki ist offen für die Lieferung von F16-Kampfjets an die Ukraine. „Wenn dies eine Entscheidung der gesamten Nato wäre, wäre ich für die Entsendung dieser Kampfjets“, sagte der Regierungschef der „Bild“-Zeitung (Donnerstagsausgabe). Es gehe darum, „was die Nato-Länder gemeinsam entscheiden“.

„Wir sollten die Dinge gemeinsam und in Verbindung mit einer strategischen Überlegung des gesamten Nato-Bündnisses tun“, sagte Morawiecki weiter. Die russische Aggression in der Ukraine sei „ein sehr ernster Krieg“. Aber weder Polen noch die gesamte Nato seien daran „beteiligt“.

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki warnt: „Er wird Kyjiw wieder angreifen“

Laut Morawiecki wäre nicht das Einverständnis aller Nato-Länder für die Lieferung von Kampfjets nötig. „Wahrscheinlich haben nicht alle Nato-Staaten Kampfflugzeuge. Mit Nato meine ich, dass wir als kollektives Gremium eine solche Entscheidung treffen müssen.“

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Außerdem äußert Polens Ministerpräsident eine Befürchtung. Er gehe davon aus, dass die russische Armee die ukrainische Hauptstadt Kyjiw erneut angreifen wird. Gegenüber der „Bild“ erklärte der Politiker: „Ich denke, es ist der Plan von Putin und seinen Leuten wie Valeri Gerassimow, seinem neuen Oberbefehlshaber der russischen Armee, die Ukraine zu umzingeln. Und bei der Vorbereitung all dieser Pläne ist er wahrscheinlich der Ansicht, dass er aus zwei oder drei verschiedenen Richtungen angreifen muss.“

„Nach allen Informationen, die ich aus der Ukraine habe, weiß ich, dass es eine weitere Offensive der Russen geben wird, wahrscheinlich im März oder April, und das wird eine sehr harte Offensive sein“, beschrieb Morawiecki im Interview weiter.

Er denke, dass Kremlchef Wladimir Putin nicht nur voller Hass auf die Ukraine sei, sondern seinem Volk auch zeigen wolle, dass er ein langfristiger Akteur sei, der niemals aufgebe. „Und er wird Kyjiw wieder angreifen, ja, ich habe diese Befürchtung“, sagte Morawiecki in dem Interview.

Momentan sei der Boden wegen des Schlamms und der Sümpfe für schwere Panzer und Artillerie nicht geeignet. Deshalb wird Putin mit der Offensive wahrscheinlich noch warten wollen, erklärte der polnische Premier. 

Über Putins Armee sagte Morawiecki, dass die russischen Ressourcen „wirklich groß“ seien. „Er hat viel Munition, viele Waffen und viele Leute.“ Es gebe Atomdrohungen aus Russland, betonte Morawiecki. „Weil der Kreml uns alle bedrohen und lähmen will.“

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki: Berlin könnte deutlich mehr für Kyjiw tun

Auch zur deutschen Politik hat sich Polens Premier geäußert. Mit ihrer Ukraine-Politik sorgt die Bundesregierung nach Ansicht von Morawiecki für zunehmendes Misstrauen gegenüber Deutschland in Europa.

„Ich würde sagen, dass es vor einem Jahr viel Vertrauen vieler anderer Länder in Deutschland gab. Und jetzt hat sich dieses Pendel in Richtung Misstrauen bewegt.“ Dies gelte „insbesondere innerhalb der Familie der mittel- und osteuropäischen Länder und auch der Mitglieder der Europäischen Union“, sagte der Regierungschef der „Bild“-Zeitung.

Laut Morawiecki könnte Berlin deutlich mehr für Kyjiw tun. „Deutschland hat das Potenzial, viel mehr zu unterstützen, als es bisher getan hat, es hat die Entscheidungsgewalt innerhalb der Europäischen Union, es hat Geld für die Ukraine, es hat die diplomatische Macht.“

Ausdrücklich kritisierte Morawiecki auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Trotz Unterstützung für die Ukraine scheine Scholz „immer noch daran zu glauben, dass man mit Russland wieder zur Tagesordnung übergehen sollte“. Er glaube aber nicht, „dass das mit diesem quasi totalitären Regime jemals möglich sein wird“, sagte der polnische Regierungschef. (afp, js)