Trump erneuert die Forderung nach Bagrams Rückgabe und droht ominös, um Einfluss Chinas zu minimieren.
Neue Trump-Drohung„Werden schlimme Dinge passieren“

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US-Präsident Donald Trump spricht zu Reportern und Reporterinnen, bevor er das Weiße Haus verlässt.
21.09.2025, 13:37
US-Präsident Donald Trump hat seine Forderung nach einer Rückgabe des US-Luftwaffenstützpunkts Bagram in Afghanistan erneuert – und mit einer unkonkreten Drohung an die radikalislamischen Taliban verknüpft.
„Wenn Afghanistan den Luftwaffenstützpunkt Bagram nicht an diejenigen zurückgibt, die ihn gebaut haben, nämlich die Vereinigten Staaten von Amerika, werden schlimme Dinge passieren“, schrieb Trump am Samstag (20. September 2025) in seinem Onlinedienst Truth Social.
Trump hatte am Donnerstag bei seinem Staatsbesuch in Großbritannien erstmals öffentlich erwähnt, dass seine Regierung den 2021 aufgegebenen Luftwaffenstützpunkt Bagram zurückhaben will.
„Wir wollen diesen Stützpunkt zurück“, sagte er bei einer Pressekonferenz mit dem britischen Premierminister Keir Starmer. Einer der Gründe, warum die USA die Basis zurück haben wollten, sei, dass sie „eine Stunde entfernt von dem Ort liegt, wo China seine Atomwaffen herstellt“.
Trump hatte die Aufgabe des Stützpunkts seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus wiederholt kritisiert, vor allem im Zusammenhang mit seiner Kritik am US-Truppenabzug aus Afghanistan unter seinem Vorgänger Joe Biden. Trump beklagte sich auch über den wachsenden Einfluss Chinas in Afghanistan.
„Wir reden jetzt mit Afghanistan“
Als Trump am Samstag am Weißen Haus von der Presse gefragt wurde, ob er erwäge, US-Soldaten und US-Soldatinnen zur Rückeroberung von Bagram nach Afghanistan zu schicken, sagte er: „Darüber werden wir nicht reden, aber wir reden jetzt mit Afghanistan und wir wollen ihn zurück, und zwar bald, sofort. Und wenn sie es nicht tun, werden Sie erfahren, was ich tun werde.“
Der rund 40 Kilometer von der Hauptstadt Kabul entfernte Stützpunkt Bagram hatte für das US-Militär zwei Jahrzehnte lang eine wichtige Rolle bei den von den USA angeführten internationalen Einsätzen in Afghanistan gespielt. Im August 2024 hatten die Taliban in Bagram zum dritten Jahrestag ihrer Machtübernahme eine Militärparade abgehalten, an ihr nahmen unter anderem Diplomaten aus China und dem Iran teil.
Nach jahrelanger westlicher Militärpräsenz hatten die radikalislamischen Taliban im August 2021 die Macht in Afghanistan zurückerobert und ein sogenanntes islamisches Emirat ausgerufen. Seither setzen sie ihre strenge Auslegung des Islam mit drakonischen Gesetzen durch und beschneiden insbesondere Frauenrechte. (afp)