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Bei Markus LanzZDF-Reporterin berichtet von dramatischer Entwicklung in Kyjiw

Markus Lanz vom 11.10.2022
Foto von der Teleschau gezogen. 
"Es gibt keinen Rückzugsort mehr": ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf sprach bei Markus Lanz über die Lage in der Ukraine. In (von links) Carsten Linnemann, Isabella M. Weber und Julia Löhr hatte sie aufmerksame und sichtlich betroffene Zuhörer.

© ZDF / Screenshot

ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf (im Hintergrund) spricht bei Markus Lanz über die Lage in der Ukraine. CDU-Vize Carsten Linnemann und Ökonomin Isabella M. Weber lauschen gebannt. 

„Es gibt keinen Rückzugsort mehr“: ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf zeichnete bei Markus Lanz ein düsteres Bild von der Lage in der Ukraine nach den jüngsten Raketenangriffen auf zivile Ziele in ukrainischen Großstädten: „Die Fronten waren in diesem Krieg noch nie so verhärtet wie jetzt.“

von Teleschau ()

Katrin Eigendorf ist seit Kriegsbeginn eine der wichtigsten Stimmen, die regelmäßig aus der Ukraine berichten. Am Dienstagabend war die ZDF-Korrespondentin einmal mehr aus Kyjiw beim Talk „Markus Lanz“ zugeschaltet. In eindringlichen Worten schilderte sie die Lage, nachdem mehrere ukrainische Städte mit russischen Raketen angegriffen worden sind.

Nach den Angriffen habe sie die ukrainische Hauptstadt „komplett verändert“ erlebt, sagte Katrin Eigendorf. Der Grund liegt auf der Hand: Städte wie Kyjiw oder Lwiw hätten in den vergangenen Monaten als sichere Rückzugsorte gegolten, nun seien zum Zentrum der Angriffe geworden. Im ganzen Land herrsche Alarmstimmung.

Ukraine-Krieg: ZDF-Reporterin berichtet von dramatischer Entwicklung in Kyjiw 

Sieben Stunden haben die Angriffe allein am Dienstag gedauert. „Das ist eine ganz neue Eskalationsqualität“, konstatierte die Kriegsreporterin. Die Symbolkraft sei dabei nicht zu unterschätzen: „Es gibt keinen Rückzugsort mehr.“ Sie habe „Leute in Panik erlebt“, berichtete Eigendorf. „Es gibt aber auch Leute, die das sehr wütend gemacht hat, die sagen: Wir werden das nicht hinnehmen.“ Dies sei wohl auch der „der Geist von Kyjiw“, so die Korrespondentin: „Wir machen weiter, wir lassen uns nicht einschüchtern!“

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Mit Blick auf den nahenden Winter sprach Katrin Eigendorf angesichts vielfach zerstörter ziviler Infrastrukturen von „einem Riesenproblem, vor dem die Ukrainer neben dem Kriegsgeschehen stehen“.

Die Lage werde sich fraglos weiter zuspitzen. „Extrem gefährlich“ sei insbesondere die Tatsache, dass das Kernkraftwerk nahe der Stadt Saporischschja weiterhin Angriffen ausgesetzt sei und das Personal gleichzeitig unter enormem Druck stehe. „Wir erleben, dass Russland nicht bereit ist, hier Zugeständnisse zu machen.“ Eine Situation, welche die Gefahr einer nuklearen Katastrophe nicht kleiner macht.

Nach einem Einspieler, der Wolodymyr Selenskyj zeigte, wie er sich nach den jüngsten Angriffen einmal mehr mit martialischen Worten an sein Volk richtete, analysierte Katrin Eigendorf, dass auch der ukrainische Präsident einen Wandel vollzogen „und im Prinzip die Fronten weiter verhärtet“ habe.

Am Anfang des Krieges sei die Ukraine noch zu gewissen Zugeständnissen bereit gewesen – „diese Verhandlungsbereitschaft ist jetzt nicht mehr vorhanden“, sagte die Korrespondentin. Der Präsident sei in keinster Weise bereit, mit Wladimir Wladimirowitsch Putin zu verhandeln. „Die Fronten waren in diesem Krieg noch nie so verhärtet wie jetzt“, fasste Eigendorf die Situation zusammen.

Bei Lanz sorgten die Schilderungen der Ukraine-Korrespondentin spürbar für Ernüchterung. „Es gibt keine Exitstrategien“, erklärte etwa die „FAZ“-Wirtschaftsredakteurin Julia Löhr in der Sendung, in der es im Folgenden wieder einmal um die wirtschaftlichen Folgen des Kriegsgeschehens in der Ukraine gehen sollte. Immerhin war mit Isabella M. Weber, Ökonomin und Professorin der University of Massachusetts Amherst, eine der Erfinderinnen des Gaspreisdeckels zu Gast. Und CDU-Vize Carsten Linnemann äußerte sich zum Zustand der deutschen Wirtschaft und Staatsfinanzen.

CDU-Politiker Linnemann: Begriff „Dritter Weltkrieg“ hört er aktuell „sehr oft“

Er erklärte im ZDF-Talk unter anderem, was er mit dem Satz meint: „Wir können nicht jahrelang alimentieren.“ Doch zunächst musste auch er über die „Kriegsangst“ in seinem Wahlkreis in Paderborn sprechen. Den Begriff „Dritter Weltkrieg“, so Linnemann, bekomme er zurzeit „sehr oft“ zu hören.

Ihm laufe es angesichts der Lage in der Ukraine „eiskalt den Rücken hinunter“. Dennoch laute seine Haltung weiterhin: „Stärke zeigen“, so der stellvertretende Parteivorsitzende der CDU. „Es ist unsere Freiheit, die da verteidigt wird.“ (tsch)