„Müssen wir verhindern”Spahn über Verwandtschaftsbesuche in Türkei und auf Balkan

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Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, auf einer Pressekonferenz zur Entwicklung in der Corona-Pandemie am 21. Mai in Berlin.

Berlin – Die Inzidenzwerte in Deutschland sinken an vielen Orten weiter – und wir dürfen uns Hoffnungen auf einen Sommer machen, der deutlich mehr Freiheiten hat als die vergangenen Monate. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat als Zielmarke eine Inzidenz von unter 20 ausgegeben, damit es im Sommer weitreichende Lockerungen der Corona-Regeln geben kann.

  • Jens Spahn spricht von Inzidenz unter 20
  • Verwandtschaftsbesuche in Türkei und auf Balkan als Risiko
  • Kritik an CDU-Politiker aus der SPD

Für einen unbeschwerten Sommer müsse die Inzidenz weiter gesenkt werden, sagte der CDU-Politiker der „Bild am Sonntag” (23. Mai).

Spahn strebt Inzidenzwerte von unter 20 an

„Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin”, sagte er.

Alles zum Thema Robert Koch-Institut

Am Samstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen – laut Robert Koch-Institut bundesweit bei 66,8 (Vortag: 67,3; Vorwoche: 87,3).

Jens Spahn spricht über Besuche in Türkei und auf Balkan

Man habe aus dem vergangenen Sommer gelernt, sagte der Minister. „Damals haben die Auslandsreisen, häufig Verwandtschaftsbesuche in der Türkei und auf dem Balkan, phasenweise rund 50 Prozent der Neuinfektionen ausgelöst. Das müssen wir in diesem Jahr verhindern”, sagte Spahn.

Beispielsweise wolle er frühzeitig Vereinbarungen mit der Türkei über Tests bei der Ein- und Ausreise schließen.

FDP kritisiert Jens Spahn für Aussagen

Kritik an Spahn kam von der FDP. Bundestagsvize Michael Theurer sagte: „Deutschland braucht einen klugen Stufenplan für Öffnungen und nicht einen Bundesgesundheitsminister, der mit Inzidenzen zockt wie ein Pokerspieler und so die Menschen und Wirtschaft alle paar Monate verunsichert.”

Theurer warnte vor einem „Gezerre mit den Ländern wie im Frühjahr um die Inzidenz von 35”. (dpa)